Armenien - Sehnsuchtsort - Mehr im Blog der Akademie

Armenien I Sehnsuchtsort im Schatten des Ararats (Teil II)

Freitag, 7. Juli 2023
Zum „Kloster des Gosh“
Auf eine Fahrt entlang der armenisch-aserbaidschanischen Grenze müssen wir leider verzichten – das Auswärtige Amt hat eine Teilreisewarnung herausgegeben, die wir ernst nehmen. Stattdessen gönnen wir uns und den Teilnehmenden ausnahmsweise einen etwas entspannteren Vormittag und nehmen anschließend den direkten Weg zum Kloster Goshavankh.

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Der Name des Klosters leitet sich von seinem Gründer, dem armenischen Mönch und Wissenschaftler Mkhitar Gosh, ab und bedeutet wörtlich „Kloster des Gosh“. Im Jahr 1181 gegründet, war es ein bedeutendes Zentrum für Bildung und Gelehrsamkeit im mittelalterlichen Armenien. Ein herausragendes Merkmal von Goshavank ist der „bestickte Kreuzstein“, der an der Westfassade der Kirche angebracht ist und zu den kunstvollsten Werken armenischer Steinmetzkunst zählt.
Zur „Blauen Perle“ Armeniens
Nach einem Mittagessen bei einer Familie in Dilijan fahren wir über den Sewanpass (2.114 Meter) zum Sewansee. Das bis zu 82 Meter tiefe Gewässer nimmt mit seinen rund 1.256 Quadratkilometern rund 5 % der Landesfläche Armeniens ein. 28 Quellen und Flüsse münden in den See, der mit seiner Lage rund 2.000 Meter über dem Meeresspiegel einer der höchstgelegenen Seen der Welt ist. Auf einer Halbinsel im Norden des Sees liegt das 874 n. Chr. gegründete Sewankloster, das einst Verbannungsort des armenischen Adels war.

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Dank des malerischen Bergpanoramas sind sowohl See als auch Kloster ein beliebtes Reiseziel für Touristen und Einheimische, die die natürliche Schönheit und die Erholungsmöglichkeiten des Sees genießen möchten. Doch nicht nur aufgrund des Tourismus spielt er eine wichtige Rolle für die armenische Wirtschaft, auch für die Fischerei ist er im wahrsten Sinne des Wortes eine wichtige Quelle.

Zu Gast im Sommercamp
Nach einer kurzen Pause in dieser malerischen Kulisse machen wir uns auf den Weg in ein ehemaliges Militärcamp in Tsaghadzor. Hier unterhalten Ordensfrauen aus Gyumri im Sommer ein Camp für Waisenkinder und bedürftige Jugendliche. Schon von weitem hörten wir den lautstarken Empfang, den die Kinder für uns vorbereitet hatten.

Gemäß einer alten Tradition wurden wir mit Brot und Salz empfangen. Als Gast bricht man dabei ein Stück Brot vom Laib, dippt es in Salz und isst es. Die Kombination aus Brot und Salz ist Teil einer umfassenderen Symbolik: Brot steht für dabei für Wohlstand und Wohlergehen, während Salz die Gabe besitzen soll, eine Person vor bösen Geistern und Feindseligkeiten zu beschützen. Der Empfang mit Brot und Salz sollte in früheren Zeiten Vertrauen zwischen Gast und Gastgeber schaffen.
Sr. Mariam Harut, Vizeoberin der Gemeinschaft Unsere Liebe Frau von Armenien, und ihre Mitschwestern sowie diverse Freiwillige hießen uns ebenso herzlich willkommen und baten uns auch umgehend zu Tisch.

Gemeinsam mit rund 150 Kindern, die im 14-tägigen Turnus wechseln, haben wir ein einfaches, aber liebevoll serviertes Abendessen im großen Speisesaal genossen. Im Anschluss daran erhielten wir einen ausführlichen Rundgang durch das Gebäude, welches ausschließlich in den Sommermonaten genutzt wird und dementsprechend aufwendig in der Instandhaltung ist. Neben den Unterbringungsmöglichkeiten finden sich dort Gruppenräume für die diversen Aktivitäten wie z.B. nähen/basteln, musizieren, IT-Unterricht – ja auch eine eigene kleine Zahnarztpraxis, die von Ehrenamtlichen betrieben wird, findet sich dort.
Was die Kinder in den vierzehn Tagen vor Ort einstudieren, durften wir denn auch als Ehrengäste des Abschlussabends erleben: von Musik über Tanz bis hin zur Darstellung biblischer Szenen samt phantasievoller, selbstgemachter Kostüme war alles mit dabei.
Den krönenden Abschluss bildete am späten Abend das große Lagerfeuer, an dem gemeinsam gesungen und getanzt wurde. Wenngleich auch ungewöhnlich spät, aber einigermaßen beschwingt und glücklich kehrten wir zu unserem Domizil am See zurück. Rückblickend sollte dieser Abend nicht nur für die Reiseleitenden, sondern auch für viele der Teilnehmenden einer der Höhepunkte sein.

Samstag, 8. Juli 2023
Der Friedhof von Noratus
Der Friedhof im Dorf Noratus ist bekannt und berühmt für seine beeindruckende Sammlung von Chatschkaren – kunstvoll verzierte Grabsteine, die in der armenischen Kultur eine wichtige Rolle spielen. Es wird geschätzt, dass es mehr als 650 dieser Grabsteine in Noratus gibt, die auf verschiedene Zeiträume zurückgehen und verschiedene Stile und Designs repräsentieren, aber auch die einzigartige Handwerkskunst der armenischen Steinmetze widergibt.

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Viele dieser Grabsteine sind mit Inschriften und Symbolen verziert, die Einblicke in das Leben und die Identität der verstorbenen Personen sowie in die kulturellen und religiösen Überzeugungen der damaligen Zeit geben. Sie richtig zu deuten und zu erläutern ist eine Kunst für sich. Wie gut, dass wir unseren örtlichen Guide dabei haben!
Die Karawane zieht weiter
Über den Selimpass erreichen wir die historische Selim Karawanserei rund 2.400 Meter über dem Meeresspiegel. Im Jahr 1332 erbaut, um Reisenden, Händlern und Karawanen, die auf der historischen Seidenstraße zwischen Asien und Europa reisten, Unterkunft und Schutz zu bieten, ist sie heute eine der besterhaltenen des Landes.

Während alle anderen die Karawanserei von innen bestaunen, kann ich meinen Blick nicht abwenden von der beeindruckenden Berglandschaft.

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Über weitere Passstraßen erreichen wir zunächst Soraz Karer eine megalithischen Anlage, die der Astronomie diente und auch den Spitznamen „Stonehenge von Armenien“ trägt. Das antike Gräberfeld ist 7 Hektar groß und umfasst nebst den Resten einer antiken Siedlung auch 30 Kammergräber und rund 223 Megalithe (aufrechtstehende Felsbrocken). Rund 40 dieser zwei bis drei Meter hohen Steine bilden einen Kreis, der das zentrale Grab der Anlage umschließt.

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Am Ende eines langen Tages erreichen wir am Abend schließlich Goris im Süden des Landes, wo wir noch einmal für zwei Nächte Quartier beziehen und das für seine traditionellen, armenischen Häuser mit Steindächern und Balkonen bekannt ist.

Sonntag, 9. Juli 2023
Goris – alles andere als provinziell
Goris liegt in einer wunderschönen natürlichen Umgebung, umgeben von steilen Bergen und tiefen Schluchten. Während ich den Vormittag mit meiner Erkältung im Bett verbringe, erkundet die Gruppe die nahegelegene Höhlenstadt Khndzoresk, die in den steilen Felsen oberhalb der Stadt gegraben wurde und traditionell als Wohnungen und Vorratskammern genutzt wurde. Es wird geschätzt, dass die Höhlenstadt bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht, aber einige Höhlen könnten sogar noch älter sein. Oft waren sie mehrstöckig und wurden durch Treppen und Gänge miteinander verbunden.
Die beiden Ufer der Schlucht hingegen sind nur mit einer schwingenden Hängebrücke verbunden, die ein Großteil der Gruppe zum Abschluss tatsächlich zu Fuß überquert!

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Auch der Nachmittag steht ganz im Zeichen der beeindrucken Bergwelt:
Kloster Tatev – eines der beeindruckendsten historischen Denkmäler Armeniens und ein beliebtes Touristenziel in der Region – liegt auf einem malerischen Plateau und ist nicht nur für seine architektonische Schönheit und spirituelle Bedeutung bekannt, sondern auch für die (relativ) neu erbaute Seilbahn, die „Wings of Tatev“, die einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft bietet. Im Jahr 2010 eröffnet, ist sie eine der längsten Luftseilbahnen der Welt. Sie verbindet das Dorf Halidzor in 11 Minuten Fahrtzeit mit dem Kloster und bietet den Besucherinnen und Besuchern eine spektakuläre Aussicht auf die Schluchten und Berge der Umgebung. Die Seilbahn fährt über das malerische Worotan-Tal und erreicht eine Länge von etwa 5,7 Kilometern.

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Die Eröffnung der Wings of Tatev hat dazu beigetragen, den Tourismus in der Region zu fördern und neue wirtschaftliche Möglichkeiten zu schaffen. Die verbesserte Zugänglichkeit zum Kloster hat dazu geführt, dass mehr Reisende aus aller Welt dieses Reiseziel erkunden können. Die Einnahmen aus dem Tourismus tragen außerdem zur Erhaltung und Restaurierung des Klosters bei.

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Das Kloster selbst wurde im 9. Jahrhundert gegründet und war ein bedeutendes spirituelles und kulturelles Zentrum, das eine wichtige Rolle in der religiösen und intellektuellen Entwicklung des Landes spielte. Neben dem Sitz des Bischofs von Sjunik war es zwischen 1390 und 1453 eine anerkannte Universität, wie diejenigen von Sanahin und Haghpat. Viele wichtige Theologen der Epoche haben an dieser Universität gelehrt oder gelernt. Das Kloster umfasst mehrere Kirchen, Kapellen und Wohngebäude, die kunstvoll in die umliegenden Felsen eingebaut wurden.

Montag, 10. Juli 2023
Meister Momik, Siranes und die Tympana
Auf kurvenreicher Straße geht es durch eine atemberaubende Kulisse nach Süden zum Kloster Noravankh, das eingebettet im gleichnamigen Canyon liegt und umgeben ist von dessen leuchtend roten Steinen.

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Das Kloster selbst ist besonders sehenswert aufgrund seiner mehrstöckigen Kirche, der spektakulären Lage sowie seiner vielen künstlerisch verzierten Chatschkare und Grabplatten. Es wurde im 13. Jahrhundert erbaut und war später Arbeitsort des mittelalterlichen Architekten Siranes sowie des Steinhauers und Chatschkar-Künstlers Momik. Die Hauptkirche, Surb Astvatsatsin, ist bekannt für ihre eleganten Proportionen und die kunstvollen Steinmetzarbeiten an den Fassaden.

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Durch die Araratebene
Die weitere Fahrt durch die Ararat-Ebene macht deutlich, wie akut die Lage wirklich ist: So nah wie nie entlang der Grenze zu Nachitschewan sehen wir über mehrere Kilometer Schießstellungen auf beiden Seiten, bevor wir nur kurz danach Kloster Khor Virap erreichen.

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Das Kloster liegt in Sichtweite zur Türkei am Fuße des Ararat und bietet zum Abschluss unserer Reise nochmals einen unvergesslichen Blick auf den schneebedeckten „heiligen Berg“. Der Legende nach, ließ König Trdat III. Georg den Erleuchter hier 13 Jahre lang in einer Höhle einsperren, um seinen christlichen Glauben zu brechen. Da die Folter Gregor nicht beugen konnte und er den König von einer als unheilbar angesehenen Krankheit heilte, ließ sich Trdat III. im Jahre 301 selbst taufen und verfügte, dass die Armenier als erstes Volk in der Geschichte das Christentum als Staatsreligion annahmen.
Für mich schließt sich an dieser Stelle – nicht nur deswegen – ein Kreis und ich muss etwas schmunzeln bei dem Gedanken, dass Matthias Kopp, der sich seit Jahren (längst nicht nur!) leidenschaftlich für Armenien einsetzt, sondern auch die letzten drei Päpste auf ihren Reisen in dieses Land begleitet hat, genau hier auch mit uns den symbolischen Schlusspunkt der Ferienakademie setzt: Auch Papst Franziskus beendete seine Reise genau an diesem Ort:  Am 26. Juni 2016 ließ er mit dem armenischen Katholikos zwei Friedenstauben aufsteigen – diese flogen damals in Richtung Türkei.
Wir hingegen fahren noch ein letztes Mal zurück in die Innenstadt Yerevans, um für eine (sehr kurze) Nacht noch einmal Quartier zu beziehen und ein letztes Mal gemeinsam zu Abend zu essen.
Bevor sich anschließend bereits einige Wege trennen und das Durcheinander am Flughafen im Zweifelsfalle groß ist, verabschieden wir uns anschließend bereits offiziell voneinander: Es wird gedankt, gelobt, gelacht – und ganz unkonventionell auf der Treppe vor dem Hotel ein letzter armenischer Weinbrand im Stehen getrunken. Irgendwie symbolisch für diese Reise und alle Beteiligten: spontan, unkompliziert, sympathisch und stets einander zugewandt!

Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Matthias Kopp, der die Begegnungen mit Vertreterinnen und Vertretern von Politik und sozial Engagierten vor Ort erst möglich gemacht hat. Wie kein anderer versteht er es außerdem, mit seinem unermesslichen Wissen, diplomatischem Geschick sowie seiner (Reise-)Erfahrungen in der Region auf die Besonderheiten, Herausforderungen aber auch die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Nationen, Religionen und den damit verbundenen Schichten der Geschichte hinzuweisen und zu vermitteln.

Dienstag, 11. Juli 2023
Z’tessutjún, Yerevan!
Zu nachtschlafender Zeit bringen uns Hrayr und unser Busfahrer Aschot, die uns nun zehn Tage lang durch ihr Heimatland geführt und gefahren haben, zum Flughafen Yerevan. Dass der Anschlussflug in Wien trotz einer sportlichen Einlage aller leider nicht erreicht werden konnte, trübt die Stimmung nur kurz. Im Prinzip waren wir pünktlich …

Was bleibt …
Ganz ehrlich: Armenien hat mich – völlig unerwartet – mitten ins Herz getroffen und gleichzeitig eine tiefe Sehnsucht geweckt, von der ich selber bis vor kurzem noch nichts wusste.
Das Land bietet vieles, was man sich als „Destination Manager“ von einer „guten“ Destination wünschen würde: Yerevan als lebendige Hauptstadt mit einer tollen Mischung aus alt und neu, Kulturdenkmäler wohin man schaut, eine bewegte und bewegende Geschichte sowie einzigartige und extrem abwechslungsreiche Landschaften, die für jedermann etwas bieten und das Herz höher schlagen lassen … Was mir aber vor allem gefallen hat, sind die Gastfreundschaft und die Haltung der Menschen dort, die durchaus jeglichen Grund zur Klage hätten. Als ob die Geschichte im letzten Jahrhundert sie nicht bereits genug gebeutelt hätte, spitzt sich insbesondere die Lage in Bergkarabach täglich weiter zu: Seit Dezember 2022 blockiert Aserbaidschan die einzige Straßenverbindung (den sogenannten Latschin-Korridor) zwischen Armenien und Bergkarabach; seit Mitte Juni 2023 sind überhaupt keine Hilfslieferungen mehr durchgelassen worden. In Bergkarabach harren schätzungsweise noch rund 120.000 Menschen aus, darunter rund 30.000 Kinder. Lebensmittel, Medikamente, Treibstoff und weitere humanitäre Güter sind so gut wie aufgebraucht. Es gibt kaum noch Strom. Seit Monaten schon ist die Strom- und Gasversorgung aus Armenien unterbrochen. Die Situation vor allem für die Kinder, Schwangeren, alten und kranken Menschen ist dramatisch. Man mag sich nicht ausmalen, was Ihnen bevorsteht, wenn es bald Herbst und Winter wird. Auch wenn uns dieser Teil während unserer Reise verborgen geblieben ist, lässt mich das Schicksal der Armenier – warum auch immer – nicht los.

Die neuesten Entwicklungen beeinflussen nicht nur den Tourismus (während unserer Reise treffen wir nur wenige ausländische Reisegruppen, die Hotels sind trotz Hochsaison längst nicht alle voll belegt). Die geschlossenen Grenzen zur Türkei und zu Aserbaidschan schränken die armenische Wirtschaft stark ein, die engen Wirtschafts- und Energiebeziehungen mit Russland führen wiederum zusätzlich zu einer großen einseitigen Abhängigkeit. Das Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre konzentrierte sich dementsprechend vorrangig auf die Hauptstadt Yerevan. In weiten Teilen des Landes leben immer noch fast 30 Prozent der Einwohner*innen unterhalb der Armutsgrenze. „Wie passt das alles zusammen?“, habe ich mich während unserer Reise oft gefragt. Irgendwo zwischen Goris und Yerevan kam daher wohl zum ersten Mal der Gedanke: das kann es nicht gewesen sein! Nach zehn wunderschönen Tagen in tollen Hotels, bei gutem Essen, schönstem Wetter und ausschließlich positiven und herzlichen Bekanntschaften möchte ich noch einmal wiederkommen– und wenn irgendwie möglich etwas zurückgeben. Erste Gespräche dazu haben bereits stattgefunden und so geht es für mich wohl früher als gedacht noch einmal zurück nach Yerevan. Wohlwissend, dass es nie mehr so werden wird, wie beim ersten Mal, ganz im Gegenteil … Der Gedanke, dass ein Sehnsuchtsort immer auch ein Ort ist, der wehtut, könnte daher gut zutreffen. Aber: Land und Leute verdienen es!

Wer Armenien bereist, begegnet den beeindruckenden Kreuzsteinen. Diese steinernen Zeugen des Mittelalters stehen heute – Wind und Wetter ausgesetzt – in großer Vielfalt in allen Teilen des Landes: aus Sandstein oder Kalk geschlagen, auf freiem Feld oder in Kirchenmauern eingelassen. So dekorativ sie wirken, die Chatsch’khare, die armenischen Kreuzsteine, so tief ist ihr theologischer Sinn, wie der Beitrag von Matthias Kopp zeigt.

23. August 2023 || ein Beitrag von Sandra Gilles, Leiterin der Ferienakademien

Sandra Gilles_Leiterin Ferienakademien

Vortrag und Gespräch
Bergkarabach – der schwarze Garten
Im Spannungsfeld von Identität, Völkerrecht und geostrategischen Interessen
6. September 2023 (Mi.) I 19.30 bis 21.00 Uhr

Matthias Kopp, der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, kennt die Kaukasusregion aus eigener Anschauung. In seinem Vortrag wird er die aktuelle politische und humanitäre Situation erläutern, ihre komplexen Hintergründe beleuchten und mögliche Zukunftsperspektiven ausloten.

Gesprächsabend
Der kaukasische Knoten
Armenien – Interessenkonflikt der großen Mächte
23. Oktober 2023 (Mo.) I 19.00 bis 21.00 Uhr

Dr. Hrayr Baghramyan

Dr. Hrayr Baghramyan ist Reiseleiter und Germanist. Er lebt in Yerevan und begleitet seit 2007 regelmäßig unsere Ferienakademien nach Armenien.