Beeindruckend: Initiativen und Aktionen in Köln

Köln. Eine Stadt, die die wenigsten von uns wirklich und im klassischen Sinne „schön“ finden, sondern die von den Menschen, Begegnungen und der Mentalität lebt, sollte in Zeiten des „Social Distancing“ und der Isolation theoretisch jeden Charme und Reiz verlieren. Und doch finden sich gerade jetzt ganz neue Formen der Solidarität und der Verbundenheit, die diese Stadt so lebenswert machen. Julia Steinkamp stellt Ihnen heute – aus ihrem Kölner Homeoffice – einige davon vor:

  • Die Veedelsretter bieten eine Plattform, um Ihr Lieblingscafé, das lokale Kino oder die Buchhandlung aus dem Veedel, die aufgrund der angeordneten Schließungen in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, mit Gutscheinen und Spenden zu unterstützen. Hier finden sich bis jetzt unter anderem das COMEDIA Theater, das Café Heimisch in Deutz, die Braustelle in Ehrenfeld, das Büchercafé Goldmund in Ehrenfeld sowie die Theaterakademie Köln aus der Südstadt.
  • Auch die Stadtbibliothek sorgt in diesen Zeiten dafür, dass Ihnen der Lesestoff zuhause nicht ausgeht! Da alle Bibliotheken der Stadt Köln bis mindestens zum 19. April geschlossen bleiben müssen, können Sie nun das E-Medien-Portal „Onleihe“ für E-Books und Hörbücher kostenfrei nutzen. Auch andere, möglicherweise weniger bekannte Angebote der Bibliothek können Sie nun kostenfrei und von zuhause genießen: zum Beispiel die umfangreiche Filmbibliothek „filmfriend“, den Video-Streaming-Dienst „medici.tv“ für Klassische Musik, Oper und Tanz, und auch Angebote zum Erlernen von Fremdsprachen sind nun zugänglich. Der Zugang zum Digitalangebot kann mit Angabe von Name, Adresse, Telefonnummer und Geburtsdatum per E-Mail oder über das Kontaktformular auf der Homepage der Stadtbibliothek beantragt werden: .
  • Das abendliche Klatschen um 21 Uhr für alle diejenigen, die in der Krise noch für die Gemeinschaft arbeiten, sei es in Krankenhäusern,© Julia Steinkamp Supermärkten und der Müllabfuhr. Der Applaus gilt aber ebenso denjenigen, die nun privat für ältere Menschen einkaufen gehen oder ihren Nachbarn unkompliziert Hilfe anbieten. Der abendliche „Termin“ sorgt zumindest in meiner Wohngemeinschaft für eine wichtige Routine und bringt uns unseren Nachbarn durch Fenster und Balkone näher. Nach dem Klatschen bleibt oft noch Zeit für eine kleine Unterhaltung oder einen Austausch über den Tag mit Nachbarn, mit denen man vor der Krise nie wirklich gesprochen hat. Bei aller Solidarität und Dankbarkeit gegenüber den Menschen, die in der Pflege oder an den Kassen unserer Supermärkte sitzen, darf aber nicht vergessen werden, dass der Applaus zwar ein wichtiges Zeichen ist, dieses jedoch eine angemessene Wertschätzung und Vergütung der Arbeit – auch nach der Krise – nicht ersetzen kann.

Natürlich gibt es noch viele weitere positive Entwicklungen und Initiativen, nicht nur aus Köln, die wir Ihnen hier in der nächsten Zeit vorstellen werden!

Bilder: Odeon Kino und Severinswall in der Kölner Südstadt fotografiert von Julia Steinkamp

2. April 2020 || empfohlen von Julia Steinkamp, Mitarbeiterin Festival Orgelkultur