Alles Leben in einer Hand - Mehr im Blog der Akademie

Alles in zwei Händen

„In diesen zwei Händen Erde sind so viele Lebewesen, wie es Menschen auf der Welt gibt“, erkläre ich den Besuchern auf unserem Biohof bei jeder Führung, „und je vielfältiger und zahlreicher diese Lebewesen sind, desto gesünder ist der Boden, und gesunder Boden bringt gesunde Früchte hervor.“

Wenn man so will, ist diese Binsenweisheit die Erfolgsrezeptur für ökologische Landwirtschaft, denn sie braucht im Grunde nicht mehr. Die Grundlage unseres Lebens ist im übertragenen und im eigentlichen Sinn der Boden, also die Erde, von der und auf der wir leben.

Gute Pflege

Auf unserem Demeterhof ist es tatsächlich der Boden mit seiner Humusschicht, der unsere meiste Aufmerksamkeit bekommt. Wir hegen und pflegen ihn, und dazu gehört auch, dass er gefüttert wird. Das leuchtet ein: wenn man dem Boden etwas entnimmt, muss man ihm auch wieder etwas zurückgeben, sonst ist er irgendwann leer. Gemeint sind natürlich die Nährstoffe. Sie kommen nicht einfach vom Himmel gefallen. Und natürlich kommen Sie bei uns auch nicht durch künstlichen Dünger, das geht nämlich auch anders.

Grüner Dünger

Bleiben wir bei dem Bild mit dem Himmel. Über dem Boden fängt der Himmel an in Form von Luft. Der größte Teil der Luft besteht aus Stickstoff. Den mögen auch der Mangold, der Ingwer, die Himbeeren und alle anderen über 70 verschiedenen Gemüse- und Obstsorten, die wir anbauen. Besonders viel braucht Kohl, also Kappes, wie die Leute in der Gegend unseres Hofes sagen. Bloß können die Pflanzen, die wir anbauen, den Stickstoff nicht direkt aufnehmen. Hier kommen die Lebewesen im Boden wieder ins Spiel. Sie gehen mit wenigen ganz bestimmten Pflanzen eine Symbiose ein und binden den Stickstoff aus der Luft an ihren Wurzeln fest. Diese Pflanzen sind Wicken. Wir bauen sie extra an, um unsere Felder zu düngen. Gründüngung nennt sich das. Dieses Prinzip ist fester Bestandteil auf jedem unseren Feldern alle drei Jahre.

Vielleicht denken Sie, man könne die natürliche Gründüngung mit künstlicher Düngung kombinieren zur Ertragssteigerung? Nein, die Bodenlebewesen sind unbestechlich. Sobald künstlicher Dünger auf das Feld kommt, stellen die Bakterien die Stickstoffbindung ein.

Führung über den Demeterhof

iohof Bursch-Mehr im Blog der AkademieWenn Sie eine Führung über unseren Hof mitmachen möchten, lade ich Sie herzlich dazu ein, sich an mich zu wenden. Mitte April geht es wieder los. Solange kann ich Ihnen unseren Hofladen mit Café und unsere Märkte ans Herz legen. Da bekommen Sie schon mal das Gemüse, das in unserem gesunden Boden gewachsen ist.
Außerdem freue ich mich, Sie bei der Erkundung der Thomas-Morus-Akademie Bensberg im Juli auf unserem Hof begrüßen zu dürfen!

6. Juli 2022 (Mi.)
Auf der „Bauernrunde“
Mit dem Rad durch die Felder des Vorgebirges

Diese Erkundung mit dem Fahrrad führt mitten durch die Felder im Vorgebirge und vermittelt einen Eindruck von der kulinarischen Vielfalt zwischen Köln und Bonn. Die Erzeugerinnen und Erzeuger selbst erläutern vor Ort ihre Vermarktungsstrategien, ihre Produktphilosophie und ihre Leidenschaft für gute Lebensmittel. Mit dem Fahrrad werden an diesem Tag drei Betriebe (Biohof Bursch, Gemüsebaubetrieb Hartmann und Kräuter Dreesen) angesteuert, um die Landschaft und die eine oder andere Kostprobe direkt vom Feld zu genießen.

Bildnachweis:
Biohof Bursch

4. März 2022 || ein Beitrag von Lothar Tolksdorf, Biohof Bursch

Lothar Tolksdorf vom Biohof Bursch