Der Wald und der Sturm. 82. Kunstbegegnung in Bensberg

Werk von Veronika Moos

Nach dem Sturm Friederike im Januar 2018 sind mir viele Menschen im Wald begegnet, die davon sprachen, dass „ihr“ Wald verschwunden sei, und meinten damit den Waldabschnitt, in dem sie immer spazieren gehen. Sie waren betroffen und traurig angesichts der Verwüstung und des Verlustes. Es kamen Fragen auf nach Monokulturen, Klimawandel, Forstwirtschaft, usw. Manche ältere Menschen sprachen davon, dass sie es nicht mehr erleben werden, bis der Wald wieder nachgewachsen ist.

Eine Hilflosigkeit blieb zurück – bei mir verursachte sie den Impuls, mich künstlerisch damit auseinanderzusetzen.

Im Austausch mit anderen Künstlerinnen und Künstlern entstanden neue Sichtweisen, verschiedene Gedanken und andere Arten, den Wald zu sehen. Durch gemeinsame Aktivitäten, Ausstellungsbesuche und Führungen durch den Wald mit einem fachkundigen Förster fand die Gruppe zusammen, diskutierte, präsentierte sich gegenseitig künstlerische Ansätze und Arbeiten und sprach über Vorstellungen von Natur und Wandel.

Eine erste gemeinsame Ausstellung in Remscheid in der Galerie ins Blaue entstand und erfuhr prominente Unterstützung durch Prof. Uwe Schneidewind, damals Leiter des Wuppertal-Instituts, der das Projekt in seiner Eröffnungsrede als  „Zukunftskunst“ hervorhob.

Werk von Markus Bollen

Die ab dem 15. Juni in der Thomas-Morus-Akademie zu sehenden Arbeiten sind ein Ausschnitt und das in zweierlei Hinsicht, einmal zeitlich, denn viele Künstlerinnen und Künstler arbeiten fortwährend weiter an diesem Thema, zum anderen auch bezüglich der Auswahl der Objekte, denn es gibt mehr Werke, als gezeigt werden können.

Dem Besucher bietet sich ein großes Spektrum an künstlerischen Umsetzungen. Von Malerei über Installationen, Skulpturen, Fotografie bis hin zu Video-Arbeiten sind vielfältige Medien zu erleben. Eva Wal lässt die Unruhe in der gleichnamigen Video-Arbeit zu Wort kommen. Der Fotograf Markus Bollen dokumentiert die Fähigkeit der Natur, sich nach einem Sturm wieder zu regenerieren, und in einer künstlerischen Zusammenarbeit mit dem Maler Christian von Grumbkow werden Fotografie und Malerei zu einem neuen Medium. Installationen mit Naturmaterialien findet man in den künstlerischen Ansätzen von Katja Wickert, Veronika Moos, Beatrix Rey, Margret Schopka, Andréa Bryon, die jedoch die Materialien auf sehr unterschiedliche Weise einsetzen und damit ganz unterschiedliche Aussagen treffen.

Die Ausstellung kann vom 15. Juni bis 30. September 2020, täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr, besucht werden.

Die Werke, die in der Edition Der Wald und der Sturm abgebildet sind, können Sie über die Akademie erwerben. Kontaktieren Sie bei Interesse bitte Herrn Andreas Würbel, Akademiereferent für Kunst, Kultur und Pädagogik unter .

Titelbild: Markus Bollen

6. Juni 2020 || ein Beitrag von Christine Burlon

Die Künstlergruppe
Katja Monika Wickert, Eva Wal, Beatrix Rey, Christine Burlon, Christian v. Grumbkow, Isabel Oestreich, Markus Bollen, Margret Schopka, Veronika Moos (v.l.n.r.)