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Beim Namen gerufen

Maria von Magdala, die „Apostelin der Apostel“, die erste Zeugin der Auferstehung. Für mich ist der Bericht vom Ostermorgen eine der anrührendsten Szenen überhaupt im ganzen Evangelium, ein Bericht über die Befreiung von Traurigkeit, über die Erlösung von Hoffnungslosigkeit. Und zwar durch die Nennung ihres Namens!

Vor Trauer und Entsetzen über den Verlust Jesu noch ganz benommen, trifft sie den Auferstandenen: „Frau, warum weinst du, wen suchst du?“ Einfühlsame Fürsorge klingt irgendwie in diesen Worten mit. Aber noch erkennt sie ihn nicht. „Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen.“ Und dann der Moment der Offenbarung: „Maria!“ Mehr brauchte es nicht. Mit intimer Intensität spricht Jesus sie an.

Es gibt eine irgendwie ganz und gar unnachahmliche Art, wie enge Freunde, geliebte Menschen, meinen Namen aussprechen. Und wenn mein Name dann fällt, dann fühle ich mich erkannt und geborgen zugleich – so ähnlich stelle ich mir diese Szene vor.

Ein Widerhall davon liegt über jeder Taufe, jeder Firmung, jeder Eheschließung. In der Spendeformel dieser Sakramente wird ausdrücklich der Name genannt. Damit drückt sich genau das aus, was am Ostermorgen passiert: die Erlösung gilt mir. Ich bin gemeint, persönlich gemeint, nicht nur allgemein und anonym „mit-gemeint“.

Und vielleicht klingt immer dann, wenn mein Name liebevoll gerufen wird, die Stimme des Auferstandenen geheimnisvoll mit: auch du bist gemeint, ich habe dich gesehen und gerufen. Ich lasse dich nicht allein.

© Foto von Bruno van der Kraan auf Unsplash

Osterfreude 2023

Osterfreude

Texte & Gedanken an den Kar- und Ostertagen

An den Kar- und Ostertagen wird Pfarrer Dr. Tobias Schwaderlapp, Diözesanjugendseelsorger, mit besonderen Texten unseren Blog „Akademie in den Häusern“ gestalten.

Ein regelmäßiger Blick in unseren Blog lohnt sich!

Frohe Ostern

9. April 2023 || ein Beitrag von Pfarrer Dr. Tobias Schwaderlapp, Diözesanjugendseelsorger

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