Festwoche - Goethes Geburtstag - Mehr im Blog der Akademie (1)

Festwoche zum 275. Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe

Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten“ – eine Phantasmagorie zu Goethes 275. Geburtstag

(1. Teil)

Wo bin ich nur? Ach, wohin sind nur die Zeiten wo Aufwachen und Aufspringen eins war? „Des Lebens Pulse schlagen frisch lebendig, ätherische Dämmerung milde zu begrüßen“ –wie höchsterfreulich und herzerquickend wäre das, einmal so aufzuwachen wie mein alter Faust! Bin ich doch schon lange nicht mehr angefrischt erwacht und energisch zu neuen Taten stürmend. Aber ist heute nicht mein Geburtstag? Und da kommt auch schon mein guter John[1] mit dem Morgenkaffee und einem Berg Post – ja, schweige er, ich weiß, er heißt nicht John, aber was kann er von einem Greis erwarten, der sich und seine Zeit schon so lange überlebt hat? 275 Jahre, um genau zu sein, ich danke ihm recht schön, dass er mich erinnert; heute werde ich denn also genau 275 Jahre alt, es ist wieder einmal der 28. August, nein, sag er das Jahr nicht, es kommt nicht darauf an und erschreckt mich unnötig! Es ist ein schöner Sommertag, wie ich – zugestanden: etwas neblicht und schemenhaft nur – sehe, aber wo bin ich denn eigentlich? Ja gut, lass er die Schokolade hier und schick er mir Eckermann.[2] Ich weiß, er heißt nicht Eckermann, aber es sind schon so viele Eckermanns gekommen und gegangen, das kommt davon, wenn man 275 wird und nichts Neues unter der Sonne – da ist er ja schon, der Gute, Treu-Ergebene, immer Nützlich-Geschäftige! Ja, danke ihm, mein Lieber, mein Bester! Du kennst mich, du weißt, dass ich all das von Herzen verabscheue, die Glückwünschungen, die Lobeserhebungen, die öffentlichen Zeremonien gar! Nein, ganz für uns bleiben wir auch heute, mein Grund-Guter, Nützlich-Angenehmer, und wir lassen sie reden, da draußen an diesem schönen Sommertag in – wo bin ich, sagst du? Es ist nicht Rom, ich bin mir ganz sicher.

Aber wer hat nun alles gratuliert, wir werden doch schauen und dann später antworten müssen, nicht wahr? Und ich bitte dich sehr, benutze nicht wieder all diese neuen Rätsel- und Flitter-Wörter, Twitter, Facebook und ihresgleichen. Ich weiß wohl, dass ich selbst zu meiner Zeit ein rechter Wortflüsterer war und ein Feind jeder Spracheinseitigkeit. Aber jetzt bin ich ein Greis in der Blüte seiner Greisenheit, und all diese neuen Wörter, die überlassen wir dieser, wie nennst du das noch gleich? Genau, der PR-Abteilung; eine rechte Buchstabenkrämerei ist das. Jaja, alles treffliche und tüchtige Männer, das hast du mir versichert; und ich weiß, es sind auch Frauen dabei, und sie mögen auch sehr tüchtig sein. Jetzt schicke er mir Ottilie;[3] Ottilie war schon immer eine Tüchtige, nein, lass mich sie bitte Ottilie nennen, heute nur, an meinem 275ten Wiegenfeste; ich weiß schon, dass sie nicht Ottilie heißt!

Aber ich sehe, du hast noch eine kleine Liste vorbereitet; das ist schön von dir, mein Tüchtig-Praktischer. Listen, Verzeichnisse, Aufstellungen, Schemata: Daran hatte ich schon immer ein Wohlgefallen, das ist dem Denken förderlich, der Gründlichkeit zuträglich und der Ordnung wohldienlich. Gekrönte Häupter sind dabei, sagst du? Das freut und ehrt mich besonders, ich kann und mag es nicht leugnen. Ich weiß, sie sind allesamt abgesetzt heute, die Revolutionäre und Revolutionisten haben gewonnen. Aber ich weiß immer noch ein gekröntes Haupt wohl- und wert zu schätzen, auch wenn sie nicht alle wie mein Carl August sind! Und alle Staatsmänner von einiger Bedeutsamkeit im Weltlichen haben geschrieben, so, so; aber es ist doch niemals wieder ein Napoleon gekommen! Napoleon, das war ein Mann; und das nicht, weil er meinen Werther kannte und meinte, ihn kritisieren zu müssen, wie noch jede Rezensentenseele. Nein, weil er ein Mensch war, ein ganzer, voller Mensch, und ein Weltenherrscher! Seinen Geburtstag hatte ich immer in meinem Tagebuch notiert, genauso wie die meiner Fürsten und aller europäischen gekrönten Häupter, die mich damals mit ihrer Gunst beehrten! Und was habe ich nicht Geburtstagsgedichte für sie geschrieben, Aufführungen angeleitet, ganze Festzüge organisiert zu ihren Ehren! Vor lauter Geborenheiten wußte man so manches Mal kaum noch zu leben! Aber ich will nicht klagen, was wäre der Dichter ohne Gelegenheiten?

Aber zurück zu deiner Liste, du willst fertig werden, das sehe ich gern, pünktlich, zügig, tüchtig! Also, gekrönte Häupter, Staatsmänner, dazu Zelebritäten, Berühmtheiten – wie sagt man dazu heute noch? Genau, Stars, es sind aber doch wohl häufig eher Sternchen oder allenfalls dann und wann mal ein schnell verglühender Meteor; ich bitte ihn sehr, verschone er mich! Sind nicht ein paar tätige und fleißige Unternehmer dabei? Gar nichts von – wie war nur der befremdlich-anmutige Name: Elon? Er amüsiert mich mit seinen Flegeleien, er hat einen gewissen mephistophelischen Blick! Hat er mir nicht neulich noch versprochen, eine Art Homunculus für mich zu bauen? Aber er ist ein Projektmacher und Versprecher, wie alle Teufel.

So, lass mich zum Schluss noch fragen: Wie steht es mit den Wissenschaftlern? Nein, schone er mich nicht; ich weiß, dass sie meine Farbenlehre immer noch verachten. Aber sie ist nicht vergessen, das weiß ich wohl, noch neulich hat mir einer ein dickes Buch gesandt, der immerhin ein wenig verstanden hat, dass ich nur die Finsternis habe zu ihrem uralten Recht und Wert habe kommen lassen, die Newton so schmählich unterschlagen hat in seiner blinden Huldigung des Lichts! Mit Helmholtz konnte man immerhin kundig reden. Und Heisenberg, was für ein Genie! Und er hat mich studiert, regelrecht und gründlich, sogar die Farbenlehre, meinen armen Liebling![4] Aber sie sind dahin. Nun, die üblichen Glückwünsche von den großen Forschungsinstituten und internationalen Akademien, das ist löblich. Es gibt jetzt sogar ein Goethe-Wörterbuch sagst du, es sei gerade pünktlich zu meinem Geburtstags fertiggeworden? Wenn einem Autor ein Lexikon nachkommen kann, taugt man nichts, so sagt man doch, oder? Es mag etwas Wahres daran sein.

Aber ich bitte sehr, mein guter, mein bester, mein nur allzu wohlwollender Eckermann: spreche er mir nicht von Autorenkollegen! Leider ist auch der schon lang dahin, der mich so gut kannte, der Bürger aus Lübeck, der Seelenverwandte und Geistesgenosse; meine Lotte ließ er so ironisch wieder auferstehen, dass es eine reine Freude war – wenn er auch etwas undelikat mit mir umging, um ehrlich zu sein…[5] Aber er war einer der wenigen, dessen Brust wahrlich weit genug war für zwei Seelen! Nein, seitdem kam keiner mehr mir nahe. Sprich mir doch lieber von den Frauen! Mehr als genug Frauen hätten gratuliert, sagst du? Wenn ich mich doch nur an sie gewöhnen könnte, diese neuen Frauenzimmer mit ihren Ideen von Frauenrecht und Frauenzimmertalent. Wo sind die schönen Hüte geblieben, die man früher trug, oder die Schleifen, die entzückenden blassrosa Schleifen an einer jungen Brust? Und wenn sie alle Helena wären, ist das trotzdem kein Grund, jeden Tag fast nackend zu gehen. Und sie damals, die einzig-Eine, meine Schöne-Gute, Allerliebste, meine Charlotte[6] – nicht einmal habe ich sie unziemlich gekleidet gesehen, im Gegenteil! Oder wenn ich noch einmal die niedliche Ulrike[7] sehen könnte, in ihrem weißen knöchellangen Kleid mit dem Schultertuch und den Löckchen; ich wollte mich noch einmal verlieben wie mein Werther! Glaubt er etwa nicht, dass ich das könnte? „Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten“ – nein, genug für heute. Ja, die Geschenke und Auszeichnungen, mache er noch eine Liste, bitte wohlgeordnet, du weißt schon, wie ich sie mag!

(2. Teil)

Und schicke er doch endlich Ottilie her, mit den Enkeln. Ich will mich derweil ein wenig mit meinen Lebenserinnerungen vergnügen. Bemerklich und nicht wenig bedenklich will mir scheinen, wie wenige meiner Geburtstage für mein Leben eigentlich Epoche gemacht haben. Italien immerhin, das war ein einziges großes Geburtstagsgeschenk an mich selbst; direkt nach meinem Geburtstag war ich geflohen aus dem krummengen Weimar, und ich hatte nur meine Werke dabei, meine fragmentarischen Kinder, die sehr ob ihrer Vernachlässigung klagten! Wie froh war ich, dass ich weg war! Zwei Jahre lang währte das Fest, und es war, um mich selbst zu zitieren: eine wahre Wiedergeburt. Und danach kam Schiller, nie werde ich es vergessen, und wenn ich tausend Jahre währte, ihn und das glückliche Ereignis unseres Freundschaftsbundes: Er, der immer Produktiv-Fruchtreiche, schenkte mir einen Geburtstagsbrief, in dem er die Summe meiner Existenz zog; und siehe da, sie war gut gewesen! Was haben wir gelacht, als wir die „Xenien“ machten, und was habe ich ihn – nein, bis heute geht es mir nah und nach.

Gedenken wir doch lieber der pompösen Geburtstagstorte, die sie mir damals bei Hofe zugedacht hatten, es muss kurz nach meinem Halbhundertsten gewesen ein! Ich sehe es noch wie heute, wie der steife Haushofmeister mit der Riesentorte hereinkam, in voller Livree und mit großem Gefolge, ein Halbhundert Wachskerzen flackerten darauf, aber sie zerliefen viel zu schnell und drohten sich gar gegenseitig zu verzehren; bei jedem Kindergeburtstag wäre das besser geraten! Wo bleiben nur die Enkel, meine immer heiteren und lieb-anmutigen Kindeskinder? Für sie hatte ich immer Geschenke, Süßigkeiten zu Weihnachten und an ihren Wiegenfesten, vor allem für Walter, meinen Liebling. Ab einem gewissen Alter bekommt man dann nur noch ehr- und schauwürdige Geschenke; Orden zum Beispiel, ich erinnere mich immerhin recht gern, wie mir der bayerische König das Großkreuz am Geburtstag persönlich überbrachte! Aber meine Frankfurter Reichsbürger, sie wussten doch am besten, wie sie einen alten Mann erfreuen können: mit einem Silberpokal aus der Heimatstadt und vor allem dem ergötzlichen und gehaltvollen Inhalt dazu!

Ist das ein Vivat da draußen, oder nur der veloziferische Lärm irgendeines dieser neuen Maschinenapparate? Und wo bin ich? Nicht in Weimar, ganz gewiss nicht. Weimar bin ich eigentlich immer geflohen, als meine jährlichen Geborenheiten immer mehr zu öffentlichen Angelegenheiten wurden; ich habe sie feiern lassen und anschließend mir rapportieren lassen von meinem braven Eckermann. Er hat treulich berichtet, wie sich mich anderswo geehrt, gefeiert, gewürdigt haben; wo sie angestoßen haben, welche Reden sie gehalten haben, welche meiner Stücke aufgeführt und Gedichte rezitiert wurden, wo sie Medaillen geprägt und Porträts enthüllt haben. Ehrenvoll das meiste davon, höchst würdig und auch wohlverdient, bescheiden bin ich nie gewesen; aber doch gleichzeitig peinlich und unersprießlich. Bemerklich – und wohl auch bedenklich – will es mir daher scheinen, dass auch in meinen Romanen Geburtstage eigentlich immer höchst fatal geraten. Werther, wie er Lottes Schleifen erhält, das ist nun kein Bild, bei dem einem wohl wird und man die Gläser heben möchte. Oder in den Wahlverwandtschaften, wo jeder Geburtstag in einer Katastrophe endet! Und immer, weil sie ihn erzwingen wollen, den höchsten Lebens-Moment, den Augenblick beschwören wollen, er möge doch bleiben – als ob man so etwas erzwingen könnte von seinem Dämon! Unglückliche Übereilungen, unmäßige Zuspitzungen, immer übel geratene Übertreibungen – nein, man resigniere sich, auch und vor allem an seinem Geburtstag! „Wie froh bin ich, daß ich weg bin!“, selten habe ich einen so wahren Satz geschrieben, auch und gerade für Geburtstage!

Deshalb war ich auch damals an meinem letzten Geburtstag geflohen – aber warum denke ich eigentlich, dass es mein letzter war? In den Thüringer Wald war ich geflohen, ins gute alte Ilmenau. Und dann, es war wohl am Vorabend, habe ich die alte Hütte am Gickelhahn noch ein letztes Mal besucht – aber warum sollte es eigentlich das letzte Mal gewesen sein, woher kommt mir das seltsame Gefühl? Und da standen doch tatsächlich die Verse noch, die ich vor einem ganzen Menschenalter ins weiche Holz eingeritzt hatte, ahnungsvoll und weitausschauend als junger Mensch schon – und sagen wir es uns ruhig, es hört ja niemand zu, und ich bin nicht bescheiden: unübertrefflich in ihrer Schlichtheit und Endgültigkeit:

Über allen Gipfeln ist Ruh,
In allen Wipfeln spürest du
Kaum einen Hauch.
Es schweigen die Vöglein im Walde;
Warte nur balde
Ruhest du auch.

Da kommen mir doch tatsächlich wieder die Tränen! Immerhin, dazu bist du noch fähig, schwachmütiger Greis, wenn sonst schon nichts mehr so recht fließen will! Bin ich etwa noch am Gickelhahn? Nein, es ist nicht ruhig, es riecht auch nicht nach Wald. „Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten“ – kurz bevor ich auf dem Gickelhahn stand zwischen den schweigenden Wipfeln, hatte ich mir auch noch einmal selbst ein Geburtstagsgeschenk gemacht; hatte noch einmal eine Summe meiner Existenz gezogen. Ich hatte mir nämlich in den schon ziemlich müdseligen Kopf gesetzt, den zweiten Teil meines Faust fertigzumachen, noch vor meinem – aber warum nun wieder letzten? – Geburtstag; und es war mir über alles Erwarten gelungen. Und dann habe ich das mächtig angeschwollene Manuskript sorgfältig zugeschnürt und es weggesperrt. Denn für dieses Geschenk war die Zeit nicht reif gewesen. Und ist sie es heute etwa? Aber sie haben es natürlich aufgeschnürt, sie können ja kein Geheimnis mehr dulden, diese unduldsamen Modernen, alles muss nackt sein, überdeutlich und allerhöchstens leichtbedeutend! Menschenverständlich sein, das wollte ich. Einfach und wahr, wie alles Wahre einfach ist. Bin selbst niemals einfach gewesen, allerdings. Bin ein Kollektivwesen gewesen, ein Vieles; bin Werther und Albert gewesen, Tasso und Antonio, Werner und Wilhelm, Faust und Mephisto, – bin sogar Mignon gewesen, und wie alle ihre lieben, leichten Verwandten heißen bis hin zum leicht verführbaren Gretchen! Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten – bin ich vielleicht gerade mit Makarien im All unterwegs und ziehe meine Bahn zwischen Sternen, ein Wanderer und Waller im Universum?

Genug grillisiert, Greis! Im Alter wird man plauderhaft mit sich selbst. Wo bleibt nur Ottilie mit den Enkeln? Ach, da ist ja mein Eckermann wieder. Was will er denn mit diesem Kasten, diesem Maschinenapparat, er weiß doch, dass ich so etwas nicht sehen mag in meiner Kammer! Es ist ein Homunculus, sagt er? Den mir Elon geschickt hat, zu meinem heutigen Geburtstag? Ein Männlein sitze in diesem Kasten, sagt er, und spreche mit meiner Stimme? Er kenne nicht nur all meine Werke und alle meine Schriften, sondern auch all das, was jemals darüber geschrieben und veröffentlicht wurde? Und er wisse nicht nur, was ich geschrieben und gedacht habe, sondern er spreche und denke auch genauso wie ich? Er könne, mit etwas Übung nur, notfalls sogar einen Faust schreiben und eine Farbenlehre? Aber, mein guter Eckermann, mein guter, allerbester, tüchtiger und immer wohlmeinender Eckermann: Wozu brauche ich denn ein Doppelgebild meiner selbst? Sage er meinem Freund Elon – falls er ihn an diesen Maschinenapparat bekommt, mit dem man über große Entfernungen hinweg miteinander sprechen kann, so als wäre man in einem Raum oder wenigstens nebenan –, sage er ihm also: Ich danke ihm recht schön für den Maschinenapparat, aber: Das bessere Geschenk wäre es doch gewesen, wenn er mir mein Gegenstück geschenkt hätte – meine komplementäre andere Hälfte, all das, was ich nie war und nie sein werde, und wenn ich noch Abertausende von Jahre in meiner Greisenheit verharrte! Du verstehst nicht, runzelst die Stirne, willst mir gar widerreden? Ach, Heisenberg hätte gewusst, was ich meine!

Wo bin ich nur hingeraten! Doch nicht etwa zu den Müttern unten, den Ungekannten, Ungenannten und ihrem glühenden Dreifuß? Es wird mir so dunkel vor Augen! Nehme er doch den Maschinenapparat hinweg, sein Funkeln will mir gar unheimlich erscheinen! Und, bevor er geht, noch eine Bitte: Etwas mehr Licht!

[Aus dem Kasten ertönt eine Stimme, sie gleicht derjenigen Goethes in seinen besten Jahren:

Des Lebens Pulse schlagen frisch lebendig,

Ätherische Dämmerung milde zu begrüßen;

Du, Erde, warst auch diese Nacht beständig

Und atmest neu erquickt zu meinen Füßen,

Beginnest schon, mit Lust mich zu umgeben,

Du regst und rührst ein kräftiges Beschließen,

Zum höchsten Dasein immerfort zu streben.]


[1] Johann August Friedrich John (1814-1832), lange Zeit Goethes Diener und Sekretär.

[2] Johann Peter Eckermann (1792-1854), Goethes Vertrauter und Verfasser der Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Er war nicht Goethes Sekretär und wurde von ihm auch nicht geduzt, sondern mit dem förmlichen „Sie“ angeredet.

[3] Ottilie von Goethe, geb. von Pogwisch (1796-1872), die Ehefrau von Goethes Sohn August und Mutter von Walter, Wolfgang und Alma, Goethes Enkelkindern. Nach dem Tod von August lebte sie bis zu Goethes Tod weiter bei ihm und war seine Vertraute.

[4] Der Physiker Werner Heisenberg (1901-1976) war lebenslang ein großer Anhänger von Goethe und hat sich mit vielen seiner Schriften auseinandergesetzt.

[5] Gemeint ist Thomas Mann (1875-1955), der den Goethe-Roman Lotte in Weimar (1939) schrieb und sich zeitlebens intensiv mit Goethe auseinandersetzte.

[6] Charlotte von Stein (1742-1827), vor seiner Italienreise die ideale Geliebte von Goethe.

[7] Ulrike von Levetzow (1804-1899); in die damals 17jährige verliebte sich der alte Goethe in Marienbad.

Über die Festwoche
Am 28. August 2024 jährt sich der Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe zum 275. Mal. Dieses besondere Datum nehmen wir zum Anlass, eine festliche Woche in unserem Blog zu gestalten. Vom 26. August bis 31. August erwartet Sie täglich ein neuer Beitrag, in dem verschiedene Autorinnen und Autoren ihre Vorstellungen davon teilen, wie Goethe seinen Geburtstag in der heutigen Zeit feiern würde. Wie würde er diesen besonderen Tag begehen? Wen würde er einladen? Wo würde die Feier stattfinden? Freuen Sie sich auf sechs facettenreiche Beiträge. Feiern Sie mit uns und lassen Sie sich von den kreativen Beiträgen inspirieren!

28.  August 2024 || ein Beitrag von Dr. phil. habil. Jutta Heinz, Mitarbeiterin des Goethe-Wörterbuchs, Tübingen