© Michael Schneider

Unter freiem Himmel

Der Skulpturenpark „Im Tal“

Kunst und Natur oder auch Kunst und Garten. Dies sind Verbindungen, die seit Jahrhunderten präsent sind. Man denke an die spektakulären barocken Gartenanlagen, in denen alles bis ins Kleinste geplant und komponiert ist. Es ist die Gestaltung von Natur gepaart mit Kunstwerken, die in eigens für sie geschaffenen Nischen, Bögen oder inmitten von zunächst freien, dann aber doch symmetrisch-geometrisch gestalteter Bepflanzung eingerahmten Plätzen ihren Aufstellungsort finden. Einen Kontrast brachte dann der englische Landschaftsgarten. Dieser scheint ganz von allein einfach malerisch schön zu sein und ganz natürlich kleine Architekturen und Figuren zu beherbergen. Dass hier mehr menschliche Hand angelegt wurde, als man sehen soll, tut der beeindruckenden Kunstlandschaft keinen Abbruch.

Diese Tradition lebt bis heute im besonders reizvollen Beispiel von Erwin Wortelkamps Kulturlandschaft „Im Tal“ fort. Horst Bredekamp, ein ausgewiesener Kenner der europäischen Gartenkunst, sagte zu diesem Ort (Der Hort des Philosophen, in: Die Zeit, 24. Mai 2012, S. 45): „Das für meinen Begriff eindrucksvollste Gartenprojekt hierzulande ist das deutsche Bomarzo. Es nennt sich ‚im Tal‘: Auf über 100.000 Quadratmetern hat der Bildhauer Erwin Wortelkamp seit Mitte der achtziger Jahre (…) eine riesige Naturgartenlandschaft entwickelt – mitten im Westerwald. Das ist einer der großartigsten Gärten von heute, mit enormer Aura. Auch eine Renaissance: Hier ist ein Garten wieder zum Lebensprojekt geworden.“

Ihr/e Reiseleiter/in

Donnerstag, 4. Juli 2024
Busreise ab Bensberg (8.30 Uhr) und Köln, Gereonstraße (9.15 Uhr).

Im Tal
Seit 1986 sind gut 50 Künstlerinnen und Künstler aus Landschaftsarchitektur, Bildhauerei, Schriftstellerei und Musik der Einladung Erwin Wortelkamps gefolgt und haben den Landschaftsraum „Im Tal“ zwischen Hasselbach und Werkhausen eindrucksvoll umgestaltet - allerdings nicht in eine Park-, sondern eine naturnahe Kulturlandschaft. Hier treten Natur, extensive landwirtschaftliche Nutzung und sensible künstlerische Interventionen in einen Dialog, dem man als Gast in aufmerksamer Bewegung durch das Gelände folgen kann, der aber auch zur aktiven Teilnahme animiert. Dieser Austausch vor Ort, diese persönliche Re-Sensibilisierung mittels Landschaft und künstlerischer Setzung macht die Besonderheit dieses Projekts aus.

Im Gespräch mit Erwin Wortelkamp
Erwin Wortelkamp sucht seit Jahren den intensiven Austausch mit der ihn umgebenden Umwelt. Diese kann gleichermaßen städtisch oder ländlich, belebt oder unbelebt, voll oder leer sein. Er arbeitet in vielen Techniken, aber besonders gerne mit dem Material Holz. Die Werke leben vor allem im Dialog mit ihrem Aufstellungsort, den sie durch ihre oft dominante Präsenz prägen, der aber gleichzeitig auch die Wirkung des Objektes verändert. Nur in der Kombination aus Objekt und Umgebung ist das Kunstwerk „vollständig“. Und das auch nur bis zu einem bestimmten Punkt, denn auch Tages- und Jahreszeiten bieten immer neue Eindrücke. Und wie lässt sich ein solches Kunstprojekt besser begreifen, als im Gespräch mit dem Künstler persönlich?

Ankunft in Köln, Gereonstraße (ca. 17.15 Uhr) und Bensberg (ca. 18.00 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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