Max Ernst und Hans Arp-Künstlerfreundschaft - Erkundung der Thomas-Morus-Akademie Bensberg
© LVR-ZMB-Dominik Schmitz

Eine rheinische Künstlerfreundschaft

Max Ernst und Hans Arp

Um 1900 entwickelte sich eine Bewegung in der Kunst, in der alles möglich schien. Surrealismus und Dada sind nur zwei Beispiele dieser explosiven Zeit. Dem einen ordnet man Max Ernst zu, dem anderen Hans Arp. Doch so leicht ist es nicht. Beide Kunstrichtungen überschneiden sich – inhaltlich, formal und äußerlich. Kein Wunder also, wenn Vertreter beider Seiten eine große Schnittmenge haben.

Bereits vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges begegneten sich Max Ernst, der geborene Brühler, und Hans Arp, geboren in Straßburg, das erste Mal. Am 15. Mai 1914 wurde die „Deutsche Werkbund-Ausstellung Cöln 1914“ auf dem Deutzer Rheinufergelände eröffnet. Sie präsentierte hauptsächlich Objektkunst und zog zahlreiche Künstler an. So auch Ernst und Arp, die gleich bemerkten, dass sie einiges gemeinsam hatten. Sie verloren sich aus den Augen, als im Sommer desselben Jahres der Erste Weltkrieg ausbrach. Hans Arp zog sich in die Schweiz zurück, Max Ernst diente in Polen und Frankreich bei der Feldartillerie. Nach Ende des Krieges reiste Arp nach Köln und traf seinen alten Bekannten wieder, der im Krieg zwar schwer verletzt wurde, aber überlebt hat und wieder im Rheinland weilte. Beide mit einigen Jahren der prägendsten und intensivsten Erinnerungen im Gepäck, suchten sie neue Wege in der Kunst. Und zwar eigentlich nicht nur surreal und dadaistisch – vielmehr in der Kunst der Avantgarde.

 

 

Freitag, 28. Juni 2024
Treffpunkt am Max Ernst Museum in Brühl (11.00 Uhr).

Max Ernst – der Jahrhundertkünstler aus Brühl
Max Ernst verbrachte seine Kindheit neben dem Brühler Schlosspark und machte dort auch seine ersten Pleinairmalereien. Doch bald zog es ihn fort: Nach Bonn zum Studium, nach Paris für die Kunst, nach Amerika auf der Flucht. Das Max Ernst Museum präsentiert in seiner ständigen Sammlung einen umfassenden Überblick über Max Ernsts künstlerisches Schaffen. Entlang seiner Biografie bewegen sich die Besucherinnen und Besucher durch eine Kunstwelt von frühen naturalistischen Anfängen über eine Vielzahl spannender Techniken, wie Grattage, Frottage und Décalcomanie bis hin zu seinen D-paintings, Geschenke an seine vierte Ehefrau, Dorothea Tanning.

Hans (Jean) Arp – ein Pionier der abstrakten Kunst
Hans - oder auch Jean - Arp und seine Frau Sophie Taeuber-Arp erhielten durch die beharrliche Initiative des Bonner Galeristen Johannes Wasmuth 2007 in Rolandseck ein Museum. Die neue Ausstellung „Kosmos Arp“ gibt einen tiefen Einblick in die Kunst des Künstlerpaares: Sophie Taeuber-Arp, eine gelernte Konstruktivistin mit handwerklichem Schwerpunkt im Bereich der Textilgestaltung und Hans Arp, der Autodidakt.
Im Anschluss an die Führung im Arp Museum kann der Außenbereich besichtigt werden. Dort befindet sich Hans Arps Plastik „Bewegtes Tanzgeschmeide“, Hinweise auf die semifiktive Fluggesellschaft „Ingold Airlines“ und, zurückhaltend im Grase sitzend, der „VOID-Stone“ von George Brecht.

Ende der Veranstaltung im Arp Museum Bahnhof Rolandseck (ca. 17.45 Uhr) und individuelle Rückfahrt.

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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