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Die Akte Klabautermann | Online-Abend am 9. März | Anmeldung möglich

Lieber Herr Teutsch, seit ziemlich genau 13 Monaten ist Ihr Roman „Die Akte Klabautermann“ nun auf dem Markt. Bei Ihrem Roman-Erstling geht es um die Entstehung eines anderen, weltberühmten Romans, und wir freuen uns sehr, Sie am 9. März 2023 von 19.30 – 21.00 Uhr online zu Gast zu haben. In der Reihe AusLese der AkademiePlus werden Sie aus Ihrem Roman lesen und mit den Gästen ins Gespräch kommen.

Was müssen wir zur Handlung wissen?

Erzählt wird vom Leben in Berlin zwischen Sommer 1945 und Winter 1946 – dem Zeitpunkt, als Hans Fallada den Roman „Jeder stirbt für sich allein“ – nach vielen vergeblichen Bitten verschiedener Protagonisten der Kultur, endlich geschrieben hat.

Wie kamen Sie zu diesem Stoff – und zu diesem Titel?

Scheibchenweise. Die zerrissene und spannende Vita Falladas hat mich schon seit dem ersten Klappentext interessiert. Da müsste man mal einen Roman drüber schreiben. Aber einfach nur die Biografie runterbeten und Romansoße drüber gießen? Schwierig. Konkreter wurde es erst, als ich von der Entstehungsgeschichte von „Jeder stirbt für sich alleine“ erfuhr.

Was hat Sie daran so fasziniert?

Dass es eine Auftragsarbeit des Kulturbunds war, gegen die Fallada sich trotz Vorschüssen mit Händen und Füßen gewehrt hat. Dass die Grundlage des Romans eine Gestapo-Akte namens „Klabautermann“ war und dass er den mehr als 500-seitigen Roman in fünf Wochen ausgestoßen hat und die Erscheinung des Buches gar nicht mehr erlebte. Spannend ist natürlich auch die Zeit im viergeteilten Berlin nach 1945. Deutsch-deutsche Geschichte wird meist nur vom Ende her erzählt, nie von den Anfängen.

Der Autor Fallada erlebt ja auf dem Buchmarkt gerade eine enorme Nachfrage und wird wieder gelesen. Wie erklären Sie sich dieses Phänomen?

Im vergangenen Jahr gab es den 75. Todestag Falladas, den haben einige Medien aufgegriffen und damit wohl wieder Interesse geweckt. Fallada ist aber auch ein begnadeter Romancier, was die meisten seiner Werke zeitlos lesenswert macht. Wobei mir aufgefallen ist, dass jüngere Menschen mit dem Namen Fallada leider kaum noch etwas anfangen können.

„Die Akte Klabautermann“ widmet sich ja dem Schreibprozess Falladas. Wie müssen wir uns Ihren Schreibprozess vorstellen, wie ist Ihr Roman entstanden?

Auch hier gab es einen gewissen Entwicklungsprozess. Ursprünglich war ich davon ausgegangen, dass Fallada den Roman auf dem Totenbett schrieb und wollte ihn dort auf einzelne Stationen seines Lebens zurückblicken lassen. Als ich dann erfuhr, dass er die ganze Zeit noch durch Berlin gestromert ist, begann ich zunächst mal etwa ein Jahr lang zu recherchieren, was in Berlin zwischen Sommer 45 und Winter 46 passiert ist. Das war extrem spannend und ich habe gemerkt, dass der Roman viel eleganter erzählt werden kann als mit ständigen Rückblenden. Niedergeschrieben habe ich den Roman dann quasi im laufenden Betrieb, also vor und nach Dienstbeginn, an Wochenenden oder im Urlaub.

Werden dem Erstling weitere Werke folgen?

Da kann ich alle beruhigen, ich werde kein Vielschreiber, der alle zwei Jahre einen Roman rausbringt. Ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit einer Romanidee, aber das hat Zeit. Ich habe als Redakteur der Frankfurter Rundschau auch so genug zu schreiben und zu recherchieren.

Vielen Dank!

Ich freue mich sehr auf den Online-Abend am 9. März. Dann hören wir Teile aus Ihrem Buch als Lesung und können mit Ihnen als Autor noch eingehender diskutieren. Für alle Interessierten: „Die Akte Klabautermann“ ist im Verlag Axel Dielmann als gebundene Ausgabe erschienen, hat 312 Seiten und kostet 24,00 €. ISBN-13: 9783866383432

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9. März 2023 (Do.)
Die Akte Klabautermann
Roman über Hans Falladas weltberühmtes Kriegsepos
AkademiePlus | Online von 19.30 bis 21.00 Uhr per Zoom

28. Februar 2023 || ein Gespräch mit Oliver Teutsch, Autor und Redakteur bei der Frankfurter Rundschau

Oliver Teutsch