Wo ist eigentlich Sandra Gilles?
Wo macht eigentlich jemand Urlaub, der an rund 250 Arbeitstagen im Jahr Reisen plant und organisiert? Gute Frage! Sie werden es kaum glauben, aber: auf die private Urlaubsplanung verspüre ich manchmal so viel Lust wie auf eine Wurzelbehandlung. Liegt die Unterkunft strategisch günstig? Ist es ruhig? Sind die Bewertungen auch gut? … Auch bei der privaten Planung der schönsten Zeit des Jahres kann ich leider kein Auge zudrücken. Die Latte liegt deshalb jedes Jahr ziemlich hoch.
In Zeiten der Pandemie greift man jedoch gerne auf Altbewährtes zurück. So trifft man mich dieser Tage nicht zum ersten Mal zum Wandern in Südtirol. Nach mehr als einem Jahr überwiegend im Homeoffice, mit wenig Bewegung und viel Stress sehne ich mich nach körperlicher Aktivität, viel frischer Luft und ruhiger Bergkulisse.
St. Christina, Eppan, Kuens, Jenesien, Nals …haben wir vor Jahren schon bewohnt und erkundet. Vor drei Jahren stand dann erstmals eine Hüttentour auf dem Programm.
Auch wenn wir immer wieder nach Südtirol zurückkehren, ein bisschen Abwechslung darf schon sein. So testen wir (fast) jedes Mal eine neue Unterkunft. Und trotzdem ist eines immer gleich: die herzliche Gastfreundschaft, mit der man überall in Südtirol empfangen wird. Auch auf der abgelegensten Hütte hat man immer Zeit für einen netten Plausch. Von dem fantastischen Essen überall ganz zu schweigen …
Dieses Jahr also zuerst Reischach am Kronplatz. Sicherlich kein Geheimtipp, aber immerhin ein guter Ausgangspunkt für diverse Wanderungen. Der Naturpark Fanes fehlt uns schließlich noch in unserer „Sammlung“ Wenn wir nach einem langen, anstrengenden Tag in den Bergen in unsere Unterkunft zurück kommen, machen eine Dusche, eine Brettljause und ein Glas Wein auf dem Balkon den Urlaubstag perfekt. Und für den Fall, dass das Wetter mal so gar nicht mitspielt, hat man eine ganz wunderbare Ausrede, um den Tag etwas ruhiger anzugehen, nach Brixen, Bozen oder Meran zu fahren und dort einen Cappuccino und ein Cannoli zu sich zu nehmen …
Ganz besonders freue ich mich jedoch auf ein Wiedersehen mit Jutta und ihrem Ehemann „Hubi“. 2018 schon haben wir ihren Bioland-Obsthof eingebettet in die Bergwelt des Meraner Landes, inmitten der Wein- und Obstgärten von Nals entdeckt – ein wahres Juwel! Die Ruhe der Natur und das Plätschern des Badeteichs laden ein zur hohen Kunst des „dolce far niente“, der Schatten unter dem alten Nussbaum verführt dazu entspannt ein Buch zu lesen, der Kraftplatz auf dem Kräuterhügel und die Panoramaliegeweise warten mit der Hängematte darauf Gedanken träumen zu lassen. Während Jutta, die Kräuterpädagogin, ihre wenigen Gäste vor Ort umsorgt und sich stets freut, wenn man ihre Leidenschaft rund um Garten und Kräuter teilt, kümmert sich Ehemann „Hubi“ hingebungsvoll um die Apfelernte. Schon im ersten Jahr gaben sie uns das Gefühl, ein Teil der Familie zu sein. Und so machen wir dieses Jahr eine große Ausnahme und kehren in der zweiten Woche auf den Kräuterhof zurück.
Es wird der letzte Urlaub bis zum Jahresende sein – schließlich ist es der Anspruch meiner Kolleginnen und mir, auch für das kommende Jahr wieder einen abwechslungsreichen Katalog für Sie zu erstellen. Und wer weiß, vielleicht findet sich darin ja auch eine Ferienakademie nach Südtirol …
27. Juli 2021 || ein Beitrag von Sandra Gilles, Teamleiterin Referat Ferienakademien