Zum Sommeranfang ein Gedicht - Mehr im Blog der Akademie

An einem Sommermorgen

An einem Sommermorgen
da nimm den Wanderstab,
es fallen deine Sorgen
wie Nebel von dir ab.

Des Himmels heitre Bläue
lacht dir ins Herz hinein
und schließt, wie Gottes Treue,
mit seinem Dach dich ein.

Rings Blüten nur und Triebe
und Halme von Segen schwer,
dir ist, als zöge die Liebe
des Weges nebenher.

So heimisch alles klingt
als wie im Vaterhaus,
und über die Lerchen schwingt
die Seele sich hinaus.

Theodor Fontane

Wirft man einen gezielten Blick auf die Lyrik, die das Thema des Sommers unter die Feder nimmt, so mag man erstaunt sind, scheint es doch das Anliegen vieler Dichter, die Schattenseiten der sonnigen Jahreszeit zu verarbeiten. Schwül ist es, des nachts zu heiß, man kann nicht schlafen, die Felder verdorren, es regnet zu wenig… Letzteres kann man vom Jahr 2024 wohl noch nicht behaupten. Die Felder und Wiesen sind nass genug, die Sonne darf jetzt kommen.

So oder so, der Sommer findet draußen statt! Und entsprechend treibt es Fontane in die Natur, und auch seine LeserInnen lockt er ins Freie, ganz konkret fordert er dazu auf: „…nimm den Wanderstab, es fallen deine Sorgen wie Nebel von dir ab.“.

Er malt mit seinen Worten ein Fest für die Seele. Heiter und blau ist der Himmel, sie lacht dir ins Herz und schließt dich ein. Blüte und Triebe umgeben den Wandernden, eine Schönheit und Freude, die der Liebe gleicht. Und zuletzt bedeutet dies alles Freiheit, denn über den Gesang und den Flug der Lerchen schwingt sich die Seele hinaus. Und ist es nicht auch so? Mit jeder Jahreszeit sind ganz besondere Reize verbunden. Die Schönheit der bunten Blätter im Herbst, die Wärme und kerzenbeschienene Gemütlichkeit in den Häusern, wenn es draußen am kältesten ist, die Blüte und Farbe des Wiedererwachens, wenn Väterchen Frost sich wieder zurückzieht. Und wenn der Sommer kommt, ist es ein Genuss, das Gesicht den wärmenden Strahlen der Sonne entgegenzustrecken, Eis zu essen, die Fahrräder aus dem Schuppen zu holen und aufzubrechen, die Welt ist groß, und es gilt, sie zu entdecken!

Theodor Fontane spricht in diesem Werk der Thomas-Morus-Akademie aus der Seele. Besonders die Ferienakademien und Erkundungen teilen seine Begeisterung für die Wanderung, für den Aufbruch, für alles, was man draußen findet und was der Seele guttut. Kommen Sie mit nach Bacharach und in die Eifel. Finden Sie in Georgien, in der Lüneburger Heide und am Bodensee Sommerfrische, Licht und Luft. So können wir voller Überzeugung einstimmen: Nimm den Wanderstab, es fallen deine Sorgen wie Nebel von dir ab!

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Wir freuen uns mit Ihnen im Sommer unterwegs zu sein!

© esther-tuttle-dyjH3YMblpo-unsplash

20. Juni 2024 || ein Beitrag von Akademiereferentin Judith Graefe