Ikonen-Theologisches-Seminar-Thomas-Morus-Akademie-Bensberg
© Michael Bakni via wikimedia commons, gemeinfrei

Ein-Blick ins Ewige

Ikonen: Geschichte, Theologie und Deutung des Verehrungsbildes

„Du sollst Dir kein Bild machen!“ (Gen 20,4) Dieses Zitat des zweiten Gebotes aus dem Dekalog scheint auf den ersten Blick letztlich nur im Judentum und im Islam beherzigt worden zu sein, nicht jedoch im Christentum, das sowohl in seiner katholischen wie auch orthodoxen Tradition mit einer Vielzahl von Bildern aufwartet. Besonders die als Ikonen bezeichneten Verehrungsbilder des christlichen Ostens weisen einen wechselvollen Verlauf der Geschichte zwischen tiefer Verehrung und Ablehnung auf und spiegeln so auf ihre Weise die theologischen Kontroversen, die auch auf das abendländische Christentum zurückwirken sollten.

Das Seminar wird sich in einem Dreischritt dem spirituellen Phänomen der Ikonen nähern, indem es zunächst nach der Bedeutung des antiken Porträtbildes (inklusive der Mumienporträts) fragt. Von dort wird es einen Bogen zur Abbildung des Himmlischen, sowohl einzelner Personen als auch der geschichtlichen Heilszenen, im kirchlichen Kontext schlagen und Herstellungsformen der Ikonen besprechen.
Sodann wird die Zeit des Bildersturmes im 8./9. Jahrhundert und die sich ausformulierende theologische Begründung zum Gebrauch der Bilder in den Blick genommen.

Abschließend werden anhand einiger Werkbeispiele die Verortung in der byzantinischen Liturgie und die Charakteristika in der Gestaltung bedacht, sowie das „Lesen“ von Ikonenschemata eingeübt.

Wir laden Sie zu diesem Ein-Blick ins Ewige herzlich nach Bensberg ein.

Ihr/e Referent/in
Ihre Tagungsleitung

Samstag, 8. Juni 2024

14.00 Uhr
Die Ikone – erste Annäherungen
Wann wird ein Bild zur Ikone, was bedeutet Ikone überhaupt, wie verträgt sich die Abbildung Gottes mit dem alttestamentlichen Bilderverbot, wo liegen die künstlerischen Vorformen der Ikone, was versteht man unter einer nicht von Menschenhand gemachter Ikone?

15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause

15.45 Uhr
Das Christusbild und die Legende von Abgar: Rezeption und Korrektur antiker Bildvorstellungen
Die Ikone ist weder ideengeschichtlich noch künstlerisch voraussetzungslos entstanden. Wichtiger theologischer Ansatzpunkt ist die Menschwerdung des Wortes Gottes in Jesus Christus – die Herrlichkeit Gottes wird anschaubar im Abbild des Vaters.

18.00 Uhr
Abendessen

19.00 Uhr
Verehrung der Ikonen und Anbetung Gottes – ein theologisches Spannungsgefüge am Vorabend des Bildersturmes
Der aufkommende Islam im 7. Jahrhundert wird als eine Ursache des Bildersturmes in Byzanz gesehen. Wie lässt sich Gott, der als Schöpfer völlig anders ist als sein Geschöpf, darstellen? Und welcher liturgischer Umgang ist gegenüber einem Bild überhaupt angemessen?

21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages


Sonntag, 9. Juni 2024

ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste

8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Edith-Stein-Kapelle

9.30 Uhr
Aufbau, Schema und regionale Verbreitung von Ikonen
Ikonen werden nach einem bestimmten Schema geschrieben – besteht darin ihre „Zeitlosigkeit“?

11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr
Vom Sehen im Beten
Das „Lesen“ der Bilder deutet auf das Leben der Gläubigen hin.

13.00 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Ende der Veranstaltung

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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