Paris – „Leuchtende Hauptstadt der Welt“
Literarische Spuren in der Stadt an der Seine
Die „leuchtende Hauptstadt der Welt“, so nannte Heinrich Heine Paris, das für Literatur- und Kunstschaffende immer wieder Anziehungspunkt war. Hier war ihr Leben oft nicht leicht, ihre Unterkünfte nicht selten spartanisch. So wurden halböffentliche Salons oder Cafés zu Zentren künstlerischen und philosophischen Austausches. Heinrich Heine, Rainer Maria Rilke, Stefan Zweig, Ernest Hemingway, James Joyce und Honoré de Balzac sowie viele andere setzten auf je eigene Weise der Stadt ein literarisches Denkmal. Gehen Sie mit Dr. Elisabeth Peters auf literarische Spurensuche und vertiefen Sie sich an „Orten mit literarischer Lizenz“ in die hier entstandenen Texte. So lernen Sie auch Lebenswirklichkeiten und Extravaganzen der Autorinnen und Autoren kennen, um Paris mit ihren Augen zu sehen. Und vielleicht gehört auch ein Café au lait im legendären Café de Flore dazu …
Ihr/e Reiseleiter/in
Samstag. 1. Oktober 2022
Fahrt mit dem Thalys von Köln Hbf. nach Paris Gare du Nord und Reisebustransfer zum Hôtel Atlantic***.
„Paris ist die Heimat des Fremden. Als Spaziergänger erwirbt man hier ein kleines Bürgerrecht.“ Franz Hessel
Nachmittags führt der Weg zum berühmten Friedhof Montmartre, wo unter anderem Hector Berlioz, Edgar Dégas, die Brüder Goncourt, Jacques Offenbach und Heinrich Heine ihre letzte Ruhe fanden.
„Sterbe ich in Paris, so will ich auf dem Kirchhofe des Montmartre begraben werden.“ Heinrich Heine
Am Grab Heines, der sich in einem Gedicht sorgenvoll fragte, wo er einst begraben sein wird, hören Sie eine kleine Lesung. Auch im heutigen Musée de la Vie romantique, das im ehemaligen Wohnhaus des Malers Ary Scheffer eingerichtet ist, wird das 19. Jahrhundert lebendig. In seinem Salon empfing er einst beispielsweise Frédéric Chopin, Eugène Delacroix und Charles Dickens. Auch George Sand verkehrte hier; ihr ist das Erdgeschoss des Hauses gewidmet, während im Obergeschoss Gemälde des einstigen Hausherrn zu sehen sind. Der Garten lädt zum Entspannen ein.
Am Abend bietet sich die Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes.
Sonntag, 2. Oktober 2022
„Ich musste mich entscheiden, entweder für das Leben oder für das Schreiben.“ Alexandre Dumas d.Ä.
Mit dem Reisebus geht es in die nähere Umgebung von Paris. Erstes Ziel ist das Château de Monte-Cristo in Port-Marly, mit dessen Bau sich der Erfolgsschriftsteller Alexandre Dumas einen Traum erfüllte.
„Man wohnt mit vollem Herzen in einer leeren Welt …“ François-René de Chateaubriand
Nachmittags öffnet das Schloss Vallée-aux-Loups in Châtenay-Malabry seine Türen. François-René de Chateaubriand, der zu den Begründern der französischen Romantik zählt, erwarb das Anwesen 1807. In den reich möblierten Salons befindet sich die berühmte Chaiselongue, auf der Juliette Récamier – eine Freundin des Dichters – für den Maler Jacques-Louis David posierte.
„Sie tanzte und träumte ein dreieck, ein viereck, ein viereck in einem kreis …“ Hans Arp über Sophie Taeuber-Arp
Letzte Station des Tages ist die Fondation Arp in Clamart. In dem 1929 von Sophie Taeuber-Arp entworfenen Atelierhaus werden zahlreiche Werke der Künstlerin und ihres Mannes, des deutsch-französischen Lyrikers, Malers und Bildhauers Hans Arp, gezeigt.
Montag, 3. Oktober 2022
„Paris trägst du für den Rest deines Lebens in dir.“ Ernest Hemingway
Am Vormittag führt der Spaziergang zunächst zur Kirche Saint-Sulpice mit den Delacroix-Fresken, die der Romancier Maurice Barrès eindrucksvoll beschrieb. Auch das Karussell im Jardin du Luxembourg hat eine „literarische Lizenz“: Es inspirierte Rainer Maria Rilke zu seinem wohl berühmtesten Gedicht. Ebenso spiegeln die am Park gelegenen Straßen Literaturgeschichte: André Gide wurde in der Rue de Médicis geboren. Joseph Roth trank sich in der Rue de Tournon leider zu Tode. Gertrude Stein residierte in der Rue de Fleurus. Ihrer wird auf dem Weg durch das Quartier Latin zur Buchhandlung Shakespeare and Company gedacht. In der „Erstauflage“ des Buchladens bot die Amerikanerin Sylvia Beach ab 1919 Hemingway, Joyce und anderen Autoren der „Lost Generation“ einen kommunikativen Treffpunkt.
„Der Flaneur ist der Beobachter des Marktes. Er schaut und denkt.“ Walter Benjamin
Da unzählige Schriftsteller in der grandiosen Salle Labrouste der historischen Bibliothèque Nationale ihre Quellen studierten, lohnt hier ein Blick. Ganz in der Nähe liegt das Palais Royal, wo einst Stefan Zweig und Colette wohnten. Ein kurzer Weg führt später zu den Passages Couverts, die Heinrich Heine faszinierten und Walter Benjamin zu seinem Fragment gebliebenen philosophisch-literarischen Passagen-Werk inspirierten.
Dienstag, 4. Oktober 2022
„Wenn man zuviel weiß, stirbt die Poesie.“ Jean Cocteau
Erstes Ziel des Vormittags ist das Hôtel Biron (heute Musée Rodin), wo einst Rainer Maria Rilke und auch Jean Cocteau wohnten. Victor Hugo, der Schöpfer des Werks „Notre-Dame de Paris“, residierte an der prestigeträchtigen Place des Vosges. In der zweiten Etage des Hauses Nr. 6 schuf er einige seiner Hauptwerke. Heute ist hier das Maison de Victor Hugo zu seinen Ehren und seiner Erinnerung eingerichtet.
„Paris ist ein gigantisches Nachschlagewerk.“ Italo Calvino
Am Nachmittag steht ein Besuch des Musée Carnavalet auf dem Programm. Nach fünfjähriger Renovierung öffnete es erst im vergangenen Jahr wieder seine Pforten. Das Stadtmuseum ist auch ein Literaturmuseum, dessen Höhepunkt zweifellos das rekonstruierte Schlafzimmer von Marcel Proust bildet.
Mittwoch, 5. Oktober 2022
„Der Pariser wundert sich, wenn nicht überall alles so ist wie in Paris.“ Honoré de Balzac
Abschließend lohnt es, den einstigen Wohnsitz von Honoré de Balzac aufzusuchen, denn auch hier schrieb der unermüdliche Arbeiter an seinem Romanzyklus „Die menschliche Komödie“.
Fahrt mit dem Reisebus zum Gare du Nord und mit dem Thalys nach Köln Hbf.
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.