Der Alcázar von Sevilla, ursprünglich als maurisches Fort angelegt und im weiteren Verlauf mehrfach bis zum Palast umgebaut, ist bis heute einer der repräsentativsten Monumente nicht nur der Stadt am Guadalquivir, sondern der gesamten Kultur im Mittelmeerraum. Eindrucksvoll spiegelt er die geschichtliche Entwicklung Sevillas innerhalb des letzten Jahrtausends wieder: von den Almohaden über den Mudejár des Spätmittelalters bis zur Renaissance, dem Barock und dem 19. Jahrhundert verschmelzen in diesem Gebäude die unterschiedlichsten Einflüsse.

So steht der Real Alcázar im Laufe seiner Geschichte immer wieder als populäres Machtzentrum für die verschiedenen Zivilisationen, Kulturen und deren Herrscherfamilien. Ein besonders prachtvolles Beispiel dafür ist der herrliche Mudéjar-Palast, den der kastilische Monarch Peter I. errichten ließ.
Wunderschöne Deckengewölbe und exzellente Stuckarbeiten zeugen von der Kunst der Handwerker und Architekten, die der damalige König aus Granada, Toledo und Sevilla heraneilen ließ. Die leuchtenden Farben der Kacheln und Fliesen lassen einen Teil der Hochkultur der damaligen Zeit erahnen. Bis heute wird der Palast übrigens von der spanischen Königsfamilie als offizielle Residenz genutzt, sofern sie sich in der Stadt aufhalten.

Doch nicht nur die Innenräume des Real Alcázar verzaubern, auch die jahrhundertealten Gärten haben ihren Reiz: die Innenhöfe mit plätschernden Wasserspielen, antiken Säulen und die üppige, mediterrane Vegetation in der sich auch eine beachtliche Pfauenpopulation niedergelassen hat, laden zum Staunen und Verweilen ein. Vor allem jüngeren Leserinnen und Lesern dürften die Gärten aus der beliebten Serie „Games of Thrones“ bekannt vorkommen.

So wundert es nicht, dass die Ernennung zum UNESCO-Weltkulturerbe bereits im Jahre 1987 auch als eine Anerkennung an das Weiterleben von Kulturen und Zivilisationen in einem harmonischen Miteinander galt und bis heute gilt. Etwas, wonach sich viele von uns gerade in diesen Zeiten mehr denn je sehnen!

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