Zwischen Gartenreich und Bauhaus

Dessau: Natur und Kunst, Architektur und Design

Auenwälder, ausgedehnte Wiesen und Flüsse prägen die Landschaft, in der Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau sein Gartenreich gestalten ließ. Als Fürst der Aufklärung suchte er für seine Gartenschöpfung Vorbilder, die sich an der Natur orientierten. Inspiriert durch Reisen mit dem Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff nach England und Italien entstand so eine zu einem Kunstwerk ausgerichtete Auenlandschaft, die schon Goethe faszinierte: „Hier ist’s jetzt unendlich schön.“ Der Kleinstaat Anhalt-Dessau entwickelte sich unter seinem Regenten im 18. Jahrhundert zu einem geistig-kulturellen Zentrum und gilt als herausragendes Beispiel für die Umsetzung philosophischer Prinzipien der Aufklärung in einer Landschaftsgestaltung. Mit dem Umzug des Bauhauses von Weimar nach Dessau erlebte die einstige Residenzstadt 1925 wiederum eine baukünstlerisch-kulturelle Blüte. Trotz der Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg sind hier die bedeutenden Bauten dieser Epoche erhalten und präsentieren sich heute in einem gepflegten Ensemble. Erkunden und erleben Sie mit Ralph Hoppe, der für die Staatlichen Schlösser und Gärten Wörlitz tätig war, diese herausragende Kulturlandschaft.

Sonntag, 22. August 2021
Ins Welterbe-Gartenreich Dessau-Wörlitz
Individuelle Anreise nach Leipzig Hauptbahnhof.
14.00 Uhr
Fahrt mit dem Reisebus nach Dessau-Roßlau zum Hotel Radisson Blu Fürst Leopold****.
Ein erster Spaziergang am Nachmittag führt durch die Altstadt zum Anhaltischen Theater, zum Denkmal von Fürst Leopold III. Friedrich Franz vor der Johanniskirche. Weiter geht es zum Johannbau, zur Marienkirche mit einem Denkmal von Fürst Leopold I., den Theodor Fontane in einem Gedicht den „Alten Dessauer“ nannte. Eine Gedenktafel auf dem Weg ist Moses Mendelssohn gewidmet, der 1729 in Dessau geboren wurde. Er ist Wegbereiter der als „jüdischen Aufklärung“ bezeichneten Haskala-Bewegung.

Montag, 23. August 2021
Das „Bauhaus“ in Dessau-Roßlau (UNESCO-Welterbe)
Nordwestlich der Altstadt siedelte sich nach 1925 das Bauhaus als städtische Einrichtung an. Walter Gropius entwarf das neue Schulgebäude, in dessen Nähe auch eine Wohnsiedlung für die Bauhauslehrer entstand. An die Führungen durch das Bauhausgebäude und die Meisterhäuser von Feininger, Kandinsky, Klee oder Schlemmer schließt sich nachmittags eine Stadtrundfahrt an. Während der Fahrt kann auch ein Blick auf das Kornhaus an der Elbe, das historische Arbeitsamt und die Gebäude des Neuen Bauens in Dessau-Törten geworfen werden.

Dienstag, 24. August 2021
Einfachheit als Prinzip – Das neue Bauhaus Museum
Im Herbst 2019 wurde das Bauhaus Museum in der Stadtmitte von Dessau eröffnet. Das Architekturbüro Gonzalez Hinz Zabala aus Barcelona überzeugte in einem internationalen Wettbewerb von 831 Entwürfen mit seiner Konzeption von Offenheit und Transparenz.
Die weltweit zweitgrößte Sammlung zum Thema Bauhaus erhält somit erstmals geeignete Räumlichkeiten für eine umfassende öffentliche Präsentation. Diese wird mit einer Führung besichtigt.
Das Georgium: Gartenanlage im englischen Stil
Durch Reisen nach England und Italien inspiriert, gestaltete Prinz Johann Georg mit Johann George Schoch, Sohn des Wörlitzer Gärtners, das Georgium, der nach den Wörlitzer Anlagen wohl bedeutendste Landschaftspark englischen Stils. Zahlreiche klassizistische und romantisierende Parkbauten und Skulpturen sind hier harmonisch in die Natur eingebettet.

Mittwoch, 25. August 2021
Wörlitz: Synthese von englischer Aufklärung und Antike
Als Herzstück des „Gartenreiches Dessau-Wörlitz“ spiegeln die Wörlitzer Gärten Aufklärung und Klassizismus in Deutschland wider. Landschaft und Park fließen ineinander. So verschmelzen hier Gartenräume, Bauwerke und bildende Kunst zu einem Gesamtkunstwerk dreidimensionaler Landschaftsbilder. Um den See gruppieren sich fünf Einzelgärten, die durch ein System von Sichtbeziehungen, Wegen, Brücken und Fähren in Verbindung stehen. Bei einer Gondelfahrt bietet sich ein einzigartiger Blick vom Wasser auf den Landschaftspark und seine Gartenarchitekturen. Auch das klassizistische Schloss und das Gotische Haus sind Teile des „Gesamtkunstwerks Garten“.

Donnerstag, 26. August 2021
Oranienbaum: ein wenig Holland
Im Zuge der anhaltischen Heiratspolitik im 17. Jahrhundert ist das Fürstentum Anhalt-Dessau mit dem Haus Oranien verbunden. Davon zeugt bis heute Oranienbaum. Das Ensemble aus Stadt, Schloss und Park ist ein seltenes Beispiel einer weitgehend niederländisch geprägten Barockanlage. Geschaffen wurde es auf Initiative von Henriette Catharina von Oranien-Nassau, die ab 1683 den Ort Nischwitz umbenennen und neugestalten ließ. Unter Leitung des niederländischen Baumeisters Cornelis Ryckwaert entstand so der Dreiklang von Gartengestaltung, Architektur und bildender Kunst, der auch die Anlagen in Wörlitz bestimmen sollte.
Das Luisium: Refugium der Fürstin
Ein kubischer, klassizistischer Schlossbau bildet den Blickfang des Luisiums, benannt nach der Gemahlin von Fürst Leopold von Anhalt-Dessau. Der Fürst verbrachte einige Zeit seiner Jugend hier und ließ ab 1774 den Barockgarten im Sinne einer „Landschaftsverschönerung“ durch Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff umgestalten.

Freitag, 27. August 2021
Schloss Mosigkau – „Das kleine Sanssouci“
Als Sommersitz von Prinzessin Anna Wilhelmine, Lieblingstochter des Alten Dessauers, zählt das Schloss Mosigkau zu den wenigen weitgehend erhaltenen Rokokoanlagen Mitteldeutschlands. Als Bindeglied zwischen dem barocken Oranienbaum und dem klassizistischen Wörlitz ist Mosigkau im Gesamtkomplex des Gartenreiches sehenswert.

Fahrt nach Leipzig Hauptbahnhof (ca. 14.00 Uhr). Verabschiedung und individuelle Rückreise.

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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