Vom Siegtal zum Bröltal. Eine OrgelExkursion im Rahmen des OrgelFestivals
© Rauenstein, CC BY-SA 3.0

Vom Siegtal zum Bröltal

OrgelExkursion

OrgelExkursion im Rahmen des Festivals OrgelKultur im Rhein-Sieg-Kreis.

9.00 Uhr Treffpunkt auf dem Busbahnhof in Siegburg
Wilhelmstraße, 53721 Siegburg
Fahrt nach Hennef-Uckerath

St. Johannes der Täufer in Hennef-Uckerath
Bei dem heutigen Kirchenbauwerk der katholischen Pfarrei St. Johannes der Täufer in Uckerath handelt es sich um eine dreischiffige neuromanische Basilika mit Querschiff und angebautem Westturm. Die (neue) Pfarrkirche wurde am 30. Oktober 1892 eingesegnet und ersetzte den weiter südlich gelegenen Ursprungsbau aus dem Mittelalter, dessen Langschiff 1898 niedergelegt wurde und dessen (Rest-)Turm, das damalige Wahrzeichen von Uckerath, im Jahre 1968 einstürzte und nicht mehr aufgebaut wurde. Der zweite Weltkrieg fügte der neuen Pfarrkirche schwere Schäden zu. 1946 erhielt sie ein neues Dach und bis zum Jahr 1952 erfolgte die weitere Instandsetzung. Der Turm wurde teilweise abgetragen und mit einem neuen Helm versehen, der an den alten Kirchturm erinnert, so dass das ehemalige Uckerather Wahrzeichen lebendig gehalten wird. 1959 erhielt die Kirche zwei neue Glocken, 1978 eine dritte Glocke und eine Kirchturmuhr. Die neue symphonische Orgel aus dem Jahre 1984 stammt von der Orgelbaufirma Oberlinger aus Windesheim/Bad Kreuznach.

Evangelische Kirche in Eitorf
Bei der evangelischen Kirche in Eitorf handelt sich um einen zweigeschossigen neugotischen Kirchenbau mit fünfseitigem Chorschluss aus den Jahren 1862/63. Der Eingangsgiebel ist mit einem Glockentürmchen bekrönt. Das Erdgeschoss wird als Gemeindesaal genutzt. In dem Obergeschoss befindet sich der Kirchensaal. Es wurde erst 1894 auf seine heutige Länge ausgebaut und mit einer Orgelbühne versehen. Im Jahre 2002 wurden durch einen Brand im Obergeschoss die Inneneinrichtung und die Spitzbogenfenster vollständig zerstört. Die Fenster wurden zunächst provisorisch mit einfachem Glas geschlossen und die Chor-Fenster inzwischen durch Werke des Künstlers Michele Canzoneri ersetzt. Die Inneneinrichtung ist vom Künstler Giovanni Vetere neugestaltet worden. Eine Glocke sowie der eiserne Glockenstuhl wurden 1862 von der ev. Kirchengemeinde Leuscheid erworben; seit 1954 gibt es eine zweite größere Glocke mit der Inschrift „Die Toten werden auferstehen“. ging bei dem Brand ebenfalls unter, so dass danach eine neue Orgel von der Orgelbaufirma Weimbs aus Hellenthal in der Eifel angeschafft werden musste, die 2007 eingeweiht wurde.

Mittagessen im Wirtshaus an St. Severin in Ruppichteroth

St. Peter in Windeck-Herchen
Der Ort Herchen mit seiner Pfarrkirche wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1131 erwähnt, in der Papst Innozenz II. die Rechte und Zehnten des Bonner Cassiusstiftes in der Region bestätigte. Der Ort selbst geht vermutlich auf eine fränkische Gründung zurück. Die Kirche St. Peter liegt erhöht am Hang oberhalb des Ortskernes im Siegtal. Es handelt sich um eine dreischiffige Pfeilerbasilika aus Bruchsteinmauerwerk. Der Westturm und der untere Teil des Mittelschiffes sind romanisch und stammen aus der Zeit vor 1200, der Chor und die Seitenchöre werden auf das 14. und 15. Jahrhundert datiert (Spätgotik). Die Seitenschiffe wurden bei einer umfassenden Sanierung im Jahr 1878 neu errichtet. – Nach der Reformation wurde Herchen überwiegend evangelisch; dementsprechend wurde St.Peter zunächst ausschließlich evangelisch weitergenutzt. Ab dem 17. Jahrhundert bis zum Neubau der 1878/79 fertiggestellten evangelischen Kirche nutzten beide Konfessionen die Pfarrkirche gemeinsam (Simultaneum). – Eine kulturhistorische Besonderheit ist eine Wandmalerei aus dem späten 15. Jahrhundert. Sie befindet sich im südlichen Seitenschiff an der Außenwand des Mittelschiffes und wurde bei Renovierungsarbeiten in den 1980er Jahren freigelegt und gesichert. Neben dem Weltgericht wird in einem Bilderzyklus eine legendenhafte Erzählung von einer Wallfahrt zum Grab des heiligen Jakobus in Santiago de Compostella dargestellt. Bei dem sogenannten Galgen- oder Hühnermirakel wird ein unschuldig zum Tod verurteilter Pilger durch das Eingreifen des Heiligen gerettet. Außergewöhnlich ist die Darstellung dieser Legende im abgelegenen Siegtal, weitab von bedeutenden Pilgerstraßen und Handelswegen.

St. Servatius in Ruppichteroth-Winterscheid
Die Existenz der katholischen Pfarrkirche zu Winterscheid wird erstmals in einer Urkunde von Papst Innozenz II. aus dem Jahre 1131 nachgewiesen. Der romanische Westturm wird dem 12. Jahrhundert zugeschrieben. Um die Zeit des beginnenden 16. Jahrhunderts wurde das ursprünglich einschiffige romanische Langhaus um zwei Seitenschiffe ergänzt. Zwischen 1765 und 1785 erfolgte eine baulich völlige Neugestaltung der Kirche, u.a. der Einbau eines barocken Hochaltars durch Meister Bollinger aus Siegburg. Im Zuge einer umfassenden Restaurierung der Kirche Anfang der 1980er Jahre wurde das Bruchsteinmauerwerk des Kirchengebäudes aus konservatorischen Gründen vollständig verputzt und weiß gestrichen. Das Geläut besteht aus drei Glocken aus den Jahren 1677 und 1880. Die Inneneinrichtung der Pfarrkirche ist im Zopfstil ist als schlicht zu bezeichnen, sie enthält gleichwohl zahlreiche sehenswerte Ausstattungsstücke. Die Orgel wurde 1832 gebraucht von der Orgelbaufirma Roetzel in Wiehl-Alpe erworben und nach aufwändiger Restaurierung durch die Firma Seifert aus Kevelaer, die fast einem Neubau glich, am 14. März 1982 eingeweiht.

17.00 Uhr
voraussichtliche Ankunft am Busbahnhof in Siegburg.
Ende der Exkursion.

Mitwirkende
• Organisten: Martin Blumenthal, Friedrich Grothe, Andrzej Mielewczyk
• Kulturgeschichtliche Beiträge: Hartmut Benz, Bernd Post, Pfarrerin Krimhild Pulwey-Langerbeins, Rainer Wimmer

Leitung
• Hans-Peter Hohn, Kulturamt Rhein-Sieg-Kreis

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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