Susanna - Akademietagung in Köln
© Francesco Hayez, National Gallery

Susanna

Bilder einer Frau vom Mittelalter bis MeToo

Mit der weltweit ersten Ausstellung zur bib­lischen Susanna in der Kunst widmet sich das Wallraf-Richartz-Museum in Köln einer Erzähl- und Bildtradition, die auch vor dem Hintergrund der MeToo-Bewegung kaum aktueller sein könnte: „Susanna – Bilder einer Frau vom Mittelalter bis MeToo“ zeigt, wie Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt schon seit Jahrhunderten in Malerei und Graphik verhandelt werden. Die biblische Erzählung von der Nötigung der Susanna durch zwei alte Richter übt schon seit der Spätantike großen Einfluss auf die Kunst aus.

Die Erzählung aus dem Buch Daniel berichtet von der sexuellen Nötigung der Susanna durch die zwei Ältesten.
Susanna weigert sich trotz der Drohung der Ältesten, wird angeklagt und wegen angeblichen Ehebruchs zum Tode verurteilt. Doch der Prophet Daniel kann die Frau retten, indem er die Ältesten getrennt voneinander als Zeugen befragt. Die beiden verwickeln sich in Widersprüche, womit die Unschuld der Susanna bewiesen ist. Die wahren Täter werden verurteilt und hingerichtet.

Die Ausstellung in Köln zeichnet die unterschiedlichen Deutungen der biblischen Erzählung, die sich wandelnde Nachfrage am Kunstmarkt sowie den Wettstreit und die künstlerischen Diskurse nach, die sich am Susannen-Motiv entzündeten. Zu sehen sind Werke von u.a. Artemisia Gentileschi, Anthonis van Dyck, Rembrandt, Eugène Delacroix, Édouard Manet und Lovis Corinth sowie beeindruckende Arbeiten von zeitgenössischen Künstlerinnen.

Zu einer Beschäftigung mit der Susanna-Erzählung, der bildlichen Umsetzung und dem dahinterliegenden Thema laden wir Sie herzlich ein.

Akademietagung in Zusammenarbeit mit dem Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud Köln

Dienstag, 24. Januar 2023

10.15 Uhr
Begrüßung und Einführung
Andreas Würbel, Thomas-Morus-Akademie Bensberg

Von frommen Frauen und geilen Greisen
Susanna – eine spannende biblische Erzählung
Prof. i.R. Dr. Klaus Koenen, Altes Testament, Institut für Evangelische Theologie der Universität zu Köln

11.30 Uhr
Kaffee- und Teepause

11.45 Uhr
Susanna und die Richter
Im Spannungsfeld zwischen Tugendexempel und Erotisierung
Dr. Till Busse, Kunsthistoriker, Köln

13.00 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Gang zum Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud

14.30 Uhr
„Susanna - Bilder einer Frau vom Mittelalter bis MeToo“
Führung in Gruppen durch die Ausstellung

16.15 Uhr
Was bleibt?
Ein-Blicke und Aus-Blicke.
Abschlussgespräch mit:
Dr. Stephanie Sonntag, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud Köln
Dr. Till Busse, Köln

17.00 Uhr
Ende der Veranstaltung

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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