By Chris06 - Own work, CC BY-SA 4.0, commons.wikimedia

Das Erbe von Romanik und Gotik vereint

St. Servatius in Siegburg

Beispielhaft verbindet sich in der Siegburger Hauptkirche St. Servatius die ursprünglich romanische Formensprache mit den Neuerungen der gotischen. So geht vor allem die Gestaltung des Chores auf den als Vorbild wirkenden Kölner Dom zurück.
Die Kirche, die im Jahr 1169 einen Vorgängerbau ersetzte und mitten im Zentrum Siegburgs aufragt, steht außerdem in gewisser Konkurrenz zum mächtigen Abteiberg St. Michael. Denn St. Servatius beherbergt heute die Reste des kostbaren Abteischatzes, den einst beherzte Siegburger Bürger vor den Truppen Napoleons versteckten.
So wird das aus Licht und Steinen erbaute Haus zum Begegnungsraum nicht nur mit der (Kunst-)Geschichte, sondern vor allem auch mit den Zeugen des Glaubens, die hier gewirkt und gebetet haben.

Bei dieser Geistlichen Erkundung in St. Servatius in Siegburg sind Sie eingeladen, den Raum, seine Geschichte und Kunst sowie nicht zuletzt seine geistliche Atmosphäre zu erspüren.

Ihr/e Referent/in und Tagungsleitung

Dienstag, 18. Juni 2019, Beginn: 19.00 Uhr

Themen:

Die Kammer
St. Servatius ist eine ursprüngliche romanische Emporenbasilika, die auf mächtigen Pfeilern aufruht. Diese gliedern bis heute unübersehbar das Langhaus und gehen eine harmonische Verbindung mit der gotischen Obergadenzone ein, die in ein besonderes Gewölbe ausmündet. Der Empore als Kammer gilt unsere ganze Aufmerksamkeit und lässt uns eintreten in einen Raum, der sich öffentlich und doch intim präsentiert.

Der Stern
Wie kann es sein, dass der schwere Stein als Baustoff in lichter Höhe alle seine Schwere einbüßt und sich überdies zu einem zutiefst biblischen Zeichen formt, das als Sternenzelt uns in Berührung bringt mit der Weite der von Gott gemachten Verheißung? Das Sterngewölbe ist mehr als ein architektonisch-technischer Kunstgriff – als Sternenzelt, das sich über den Betern wölbt, weitet es das Leben.
Das goldene Haus
Die Reliquienschreine aus hochmittelalterlicher Zeit haben alle die Gestalt eines Hauses gemein. Sie sind Herberge der irdischen Überreste der Heiligen und verweisen mit kostbaren Metallen und Edelsteinen auf das bleibende Haus des Himmels. Das irdische Licht bricht sich an ihren Schreinen zu einem überirdischen, das Sehnsucht wecken und tiefe Ruhe schenken will.

Das lichte Zelt
Die im Fünfachtelschluss angeordneten gotischen Chorfenster sind ein Schwellenraum. Sie begrenzen einerseits den Bau nach Osten und wollen ihn gleichzeitig mit ihrer im Sonnenlicht farbig glühenden Fensterhaut auf das Jenseits hin öffnen.

Orgelmusik
Prof. Dr. Wolfgang Bretschneider, Bonn
Zweiter Organist an der Bonner Münsterbasilika, Dozent für Geschichte der Kirchenmusik und Liturgie an den Musikhochschulen Köln und Düsseldorf

Gesang
Sylvia Dörnemann, Bonn
Sopranistin und Theologin

gegen 20.30 Uhr Ende der Veranstaltung

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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