Auf Solidaritätsreise im Irak – Ein Gespräch mit Dr. Matthias Kopp

Mittwoch, 5. Februar 2025 || Dr. Matthias Kopp ist derzeit auf einer Solidaritätsreise in Bagdad und im Nordirak und teilt mit uns seine Eindrücke. In einem kurzen Interview berichtet er von bewegenden Begegnungen, der aktuellen Lage vor Ort und der Bedeutung internationaler Unterstützung. Ein Gespräch über Hoffnung, Widerstandskraft und gelebte Solidarität.

Dem Himmel so nah: Ein Gespräch mit Ingo Brüggenjürgen

Welche Gedanken gehen einem durch den Kopf, wenn man 12 Tage auf dem Fahrrad allein durch die Natur radelt? Welche Geschichten erzählen Berge und Kapellen über Glaube, Geschichte und Menschsein? Im Interview spricht Ingo Brüggenjürgen, Journalist und ehemaliger Leiter des DOMRADIOs, über seine Erlebnisse auf Pilgerreisen, die Bedeutung besonderer Orte und die Kraft der Natur als Raum für innere Einkehr.

Mit persönlichen Anekdoten, faszinierenden Einblicken in die Region des Oberen Vinschgaus und inspirierenden Gedanken gibt er einen Vorgeschmack auf die Ferienakademie „Dem Himmel so nah“. Ein Programm voller einzigartiger Erfahrungen, die Körper und Geist gleichermaßen bereichern.

 

Lieber Ingo, als Journalist und ehemaliger Leiter des Domradios hast Du oft auch spirituelle Themen behandelt. Wie hat diese Arbeit Deine Sicht auf die Verbindung zwischen Natur, Glauben und Spiritualität geprägt, und wie möchtest Du diese Perspektive in die Ferienakademie „Dem Himmel so nah“ einbringen?

Für das DOMRADIO habe ich in den letzten Jahren im Sommer immer eine Pilgerreise mit dem Rad unternommen und natürlich davon multimedial berichtet. Wenn man 12 Tage im Sattel sitzt und jeden Tag mit dem Biobike gut 100 Kilometer pro Tag abstrampelt, hat man viel Zeit zum Nachdenken und noch mehr Zeit Gottes wunderbare Schöpfung zu erleben. Das war für mich oft wie ein wunderbarer Gottesdienst – total meditativ und gleichzeitig auch sehr aktiv. Eine unglaublich schöne Erfahrung. Hier kommen Körper und Seele wirklich zusammen! Klar, es ist auch anstrengend. Aber hier gilt: Alle Mühe lohnt – wie beim Bergsteigen. Natürlich könnte man sich auch mit einem Hubschrauber auf den Gipfel bringen lassen – aber nur wer selber zum Gipfelkreuz hochgekraxelt ist, ist wirklich dem Himmel ein Stück nähergekommen. Dieses Gefühl möchte ich gerne weitergeben.

 

Die Bibel und viele andere religiöse Texte schildern Berge als Orte besonderer Gotteserfahrungen. Welche persönlichen Erlebnisse oder Geschichten verbindest Du selbst mit dieser Symbolik der Berge?

Berge wurden schon zu allen Zeiten von uns Menschen mit religiösen Erfahrungen in Verbindung gebracht – ob als Kult-oder Opferstätten oder in dem man eben eine Kapelle oder ein Gipfelkreuz dort aufstellte. Ich habe in den vergangenen Jahren viele Höhenmeter erklommen – mal mit dem Rad – mal auf Schusters Rappen. Keine spektakulären Gipfel, wo sich die Expeditionen in die Hacken treten. Nein – oft einsame Wege und Pfade, wo man ungefährlich nach oben gelangt. Ich bin z.B. im Berner Oberland in einer Vollmondnacht in der Karwoche auf das schneebedeckte Faulhorn hochgelaufen. Eiskalt – aber pünktlich zum Sonnenaufgang war ich auf dem Gipfel. Mein Ostermorgen – das kann ich gar nicht mit Worten beschreiben. Man ist wie ein winziges Staubkörnchen in Gottes weiter Natur – mutterseelenallein und doch mit allen und in allem verbunden. Ich war ergriffen, gerührt – begeistert und Tränen der Erschöpfung und der Freude kullerten, die aber am Handschuh wenige Augenblicke später schon wieder Eistropfen waren…

 

Als Journalist bist Du geübt darin, Eindrücke und Geschichten einzufangen. Gibt es bei dieser Reise Momente oder Orte, von denen Du glaubst, dass sie für die Teilnehmenden besondere Geschichten oder Reflexionen bereithalten?

Wir werden z.B. eine wunderschöne kleine Kapelle in gut 2000 Meter Höhe erobern. Als mir vor zwei Jahren der Benediktinerpater Pius diese Kapelle aufschloss und zeigte, war ich total überrascht. Von außen eine ganz einfache Kirche, in ziemlich desolatem Zustand: Wind und Wetter haben in den Jahren deutliche Spuren hinterlassen. Aber in der St. Nikolaus Kapelle – all diese wunderbaren total lebendigen alten Fresken – ein himmlisches Jerusalem. Das berührt Jede und Jeden. Garantiert!

 

Die Region des Oberen Vinschgaus ist reich an historischen und religiösen Stätten, wie z. B. das Kloster Marienberg oder die versunkene Kirche im Reschensee. Wie können diese Orte, Deiner Meinung nach, Brücken zwischen der Vergangenheit und der heutigen Zeit schlagen?

Wenn man den Kirchturm von Graun, versunken im Stausee des Reschensees sieht, braucht es nicht viel, um aktuelle Bezüge zu finden. Unsere Kirche heute – ein versinkendes Boot – einfach aus der Zeit gefallen? Wird heute nicht mehr gebraucht – oder? Aber all diese Wunderwerke der Technik – vom Stausee der die Stromversorgung sichert bis zu den digitalen Clouds, in denen Datenberge von uns Menschen gesammelt und verarbeitet werden – bringt uns das dem Himmel näher? Wir Menschen haben eine Seele – für uns Christen eine unsterbliche Seele. Die will gepflegt werden. Es tut unheimlich gut, wenn man von Zeit zu Zeit Körper und Geist auftankt. Selbst schwer beladene Seelen werden dann leichter – bekommen Flügel. Ich kann nur allen diese Auszeiten in Gottes schönem Garten ans Herz legen – ob der Spaziergang durch den Stadtpark – die Radtour durch Wiesen und Felder, oder eben eine wunderbare Wanderung in den Bergen, wie unser Angebot im Mai.

 

Welche der geplanten Wanderetappen ist für Dich persönlich am faszinierendsten? Wann, wie und wo hast Du vielleicht selber schon einmal das Gefühl gehabt, dem Himmel ein Stück näher zu sein?

Ein befreundeter Bergführer, der die Region noch besser kennt als ich, meinte, da reiht ihr aber ein Highlight an das andere. Ich weiß wirklich nicht, ob ich eine Lieblingsetappe habe, es ist ja auch immer ein wenig vom Wetter abhängig. Aber das Vinschgau hat im Jahresdurchschnitt die meisten Sonnenstunden Europas und dann noch im Wonnemonat… Ich will ja nicht zu viel versprechen, aber immer wenn ich in der Region im Urlaub war, war schon am ersten Tag die lange Anreise vergessen und ich fühlte mich erleichtert, wirklich dem lieben Gott und dem Himmel ein wenig näher. Ich kann nur einladen, dass selber mal zu versuchen…

Lieber Ingo, vielen Dank für dieses, im wahrsten Sinne des Wortes, inspirierende Gespräch!

 

UNSERE EMPFEHLUNG:

12. bis 18. Mai 2025 (Mo.-So.)

Dem Himmel so nah

Wandern im Vinschgau mit Ingo Brüggenjürgen

Winterliche Naturerfahrungen: Philosophie und Achtsamkeit in der kalten Jahreszeit

Die Thomas-Morus-Akademie Bensberg ist ein Ort für den Dialog zwischen Kirche und Gesellschaft. Wir bieten eine Plattform für den Austausch, das Aufspüren gesellschaftlicher Entwicklungen und die Auseinandersetzung mit den kulturellen Wurzeln unserer Zeit. In unseren vielfältigen Veranstaltungen eröffnen wir nicht nur gesellschaftliche Diskurse, sondern schaffen auch Räume der Reflexion, in denen neue Perspektiven entwickelt werden können.

In dieser winterlichen Jahreszeit möchten wir Sie besonders einladen, über die Themen Philosophie und Achtsamkeit nachzudenken und gemeinsam mit uns die Stille der kalten Monate bewusst zu erleben. Der Winter, mit seiner Ruhe und seinem Rückzug, bietet die perfekte Gelegenheit, innezuhalten und sich auf das Wesentliche zu besinnen. Die Philosophie, insbesondere die Stoa, lehrt uns, das zu akzeptieren, was wir nicht ändern können, und mit Gelassenheit auf die Herausforderungen des Lebens zu blicken. Achtsamkeit hilft uns, den Moment zu leben und in der winterlichen Stille innere Ruhe zu finden.

Philosophie und Achtsamkeit – Ein Winterlicher Dialog

Die kalte Jahreszeit fordert uns dazu auf, mit allen Sinnen wahrzunehmen und uns in die Natur zurückzuziehen. In unseren Programmen möchten wir Ihnen helfen, diese Zeit der Ruhe als Chance für persönliches Wachstum und Reflexion zu nutzen. Wir bieten Veranstaltungen, die Philosophie und Achtsamkeit miteinander verbinden – ein wertvoller Raum, um sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und neue Orientierung zu finden.

Winterliche Rituale wie das Genießen eines heißen Tees oder das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs können uns helfen, diese stille Zeit bewusst zu gestalten. Diese Rituale und unsere Programme bieten nicht nur Orientierung in einer als unübersichtlich wahrgenommenen Welt, sondern laden dazu ein, genauer hinzuschauen und die innere Ruhe zu entdecken.

Begegnung und Diskurs – Orientierung in der winterlichen Zeit

Unsere Akademie ist ein Ort, an dem Sie nicht nur Wissen erwerben, sondern auch neue Perspektiven entwickeln und sich mit anderen austauschen können. Im Dialog über Philosophie, Achtsamkeit und gesellschaftliche Entwicklungen eröffnen sich immer wieder neue Einsichten und Inspirationen. Der Winter bietet hierfür einen besonders wertvollen Rahmen, um zur Ruhe zu kommen, sich zu besinnen und neue Impulse für das kommende Jahr zu setzen.

Wir sind überzeugt, dass Philosophie und Achtsamkeit nicht nur in der Winterzeit, sondern das ganze Jahr über ein wichtiger Bestandteil des Dialogs zwischen den unterschiedlichen Bereichen unseres Lebens sind. Unsere Veranstaltungen schaffen Begegnungen und spüren Trends und Entwicklungen auf, die uns helfen, in einer komplexen Welt Orientierung zu finden.

Lassen Sie sich inspirieren und entdecken Sie mit uns die winterliche Ruhe

Nutzen Sie die winterliche Zeit und besuchen Sie uns in der Thomas Morus Akademie Bensberg, um sich mit Philosophie und Achtsamkeit auseinanderzusetzen und neue Orientierung zu finden. Unsere vielfältigen Programme bieten Ihnen die Möglichkeit, sich mit gesellschaftlichen Themen zu beschäftigen, sich selbst zu reflektieren und in einem respektvollen Dialog neue Impulse zu erhalten.

Wir laden Sie ein, den Winter als eine wertvolle Gelegenheit zur Besinnung und inneren Stärkung zu nutzen – wie die Natur, die sich im Winter auf das kommende Frühjahr vorbereitet.

Etwas Neues – ein Neujahrsgruß 2025

Etwas Neues

1. Januar 2025 || Im Neujahrsgruß 2025 ermutigt Dechant Norbert Hörter, den Blick nach vorne zu richten und die Gegenwart nicht von negativen Erinnerungen trüben zu lassen. Inspiriert von Jesaja lädt er dazu ein, die Herausforderungen des Lebens als Chancen zu sehen und gemeinsam mit Jesus Christus neue Wege zu beschreiten. Ein gesegnetes neues Jahr für Sie alle!

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2. Weihnachtstag | Fest des Hl. Stephanus

26. Dezember 2024 || Am 2. Weihnachtstag gedenken wir des Märtyrers Stephanus, der uns die harte Lebensrealität vor Augen führt: Widerstand und ungerechte Behandlung sind Teil unseres Lebens. Doch Stephanus hatte einen starken Glauben und war erfüllt vom Heiligen Geist. Sein tiefes Vertrauen ermutigt uns, auch in dunklen Momenten für das Gute einzutreten und den Zusammenhalt, die Versöhnung und die frohe Botschaft zu fördern.

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1. Weihnachtstag

25. Dezember 2024 || „Friede den Menschen auf Erden!“ – ein Versprechen der Engel, das in Zeiten von Krieg herausfordernd erscheint. Doch am 1. Weihnachtstag erinnert uns das Johannes-Evangelium: „Das Licht leuchtet in der Finsternis.“ Weihnachten zeigt, dass wir durch Nächstenliebe und Mut zur Wahrhaftigkeit die Welt ein Stück heller machen können.

Weihnachten

Heiligabend 2024

24. Dezember 2024 || In Zeiten von Krieg und Leid lädt uns die Krippe ein, innezuhalten und im Gebet an die Menschen in Not zu denken. Msgr. Kleine ermutigt uns, aktiv für Frieden und Solidarität einzutreten, während wir die Botschaft der Heiligen Nacht in unseren Herzen tragen. Lesen Sie in unserem Beitrag mehr über die tiefere Bedeutung der Krippe und ihre Botschaft für unsere heutige Zeit! Frohe Weihnachten!

Was ich mir wünsche - Unsere Adventsreihe im Blog - Thomas-Morus-Akademie Bensberg (3)

Was ich mir wünsche | 4. Advent

22. Dezember 2024 || In ihrem Beitrag reflektiert Sr. M. Clarita über das fragile Klima des gesellschaftlichen Zusammenhalts und den Mut, uns gegenseitig zuzuhören. Sie wünscht sich, dass wir Meinungsverschiedenheiten aushalten und die eigene Perspektive hinterfragen, um eine tiefere Verbindung zu schaffen. Inspiriert von Alfred Delp und Silja Walter ermutigt sie uns, die Adventszeit als Gelegenheit zu sehen, uns sanft erschüttern zu lassen und groß von Gott zu denken. Lesen Sie ihre bewegenden Gedanken in unserer Adventsreihe!

Adventskunst am Samstag

21. Dezember 2024 || In seinem 1842 erstmals ausgestellten Gemälde „Krieg. Das Exil und die Napfschnecke“ thematisiert Joseph Mallord William Turner die Absurdität von Macht und Krieg. Mit beeindruckender Farbgebung zeigt Turner Napoleon als einsame, ohnmächtige Gestalt in einer verwüsteten Welt, bewacht von einem Marineinfanteristen. Umgeben von einer albtraumhaften Szenerie, die in ein „Meer von Blut“ getaucht ist, wird das Werk zur Meditation über die universelle Grausamkeit und die Frage „Wem zum Vorteil?“. Turners Bild verweigert den Helden und lädt zur Reflexion über die wiederkehrenden Dramen der Menschheitsgeschichte ein. Ein Beitrag von Kunsthistoriker Olaf Mextorf in unserer Reihe „Adventskunst am Samstag“.

Ein alternatives Weihnachtsoratorium - Herzogenberg - Mehr im Blog der Akademie

Ein alternatives Weihnachtsoratorium | Heinrich von Herzogenberg

Mittwoch, 18. Dezember 2024 || Erfahren Sie im heutigen Blogbeitrag von Musikwissenschaftler Josef Zemp mehr über das alternative Weihnachtsoratorium von Heinrich von Herzogenberg, das zwischen 1891 und 1899 in Heiden entstand. Inspiriert von der lutherischen Tradition, vereint es Kirchenlieder und Choräle mit einer einladenden, gemeinschaftlichen Musizierweise. Mit einem einzigartigen Konzept, das auf Laienmusiker ausgerichtet ist, bietet das Werk eine festliche Feier zur Weihnachtszeit.