Warum wir gerade heute die katholische Kirche brauchen_Akademietagung in Bensberg
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Allumfassend (verschoben auf: 21.-22. Januar 2023 (Sa.-So.)

Warum wir gerade heute die katholische Kirche brauchen

Es ist keine gute Zeit für die Kirche. Ihre Krisen sind zahllos, überlagern und verstärken sich und überschatten jede positive Bedeutung der Kirche für die Menschen in der Gegenwart. Diese Situation wird unheilvoll dynamisiert durch einen beständigen Kampf zwischen „Konservativen“ und „Liberalen“, in dem sich jeweils unversöhnbare Alternativen entwickeln, die das wahre Wesen der Kirche zu sichern versuchen, um ihrem öffentlichen Absturz entgegenzuwirken.

Ist die Kirche aber nicht in Wahrheit festgelegt auf das Selbstverständnis, katholisch, also allumfassend zu sein? Und muss sich ein solches Selbstverständnis nicht jenseits von allzu schematischen Alternativen und innerkirchlichen Ausschlüssen verorten? Muss nicht um eine möglichst weite Hermeneutik der Versöhnung und Würdigung gerungen und geworben werden?

Diesen Fragen wollen wir auf unserer Tagung nachgehen, indem wir Impulse aus dem Buch von Aaron Langenfeld und Klaus von Stosch aufnehmen, das Mitte August im Herder Verlag erscheint, und mit den beiden Autoren diskutieren.

Die Veranstaltung findet vom 21. bis 22. Januar 2023 (Sa.-So.) statt.

Hier gelangen Sie zum neuen Termin.

Ihre Referenten/innen und Tagungsleitung

Freitag, 26. August 2022

ab 14.00 Uhr
Ankommen bei Kaffee und Tee

15.00 Uhr
Grabenkämpfe und Katholizität
Die Versöhnung und Würdigung von Vielfalt ist die Grammatik des Katholischen. In einer Rückbesinnung auf diese Eigenschaft kann es der Kirche gelingen, ein soziales Modell gegen den Zeitgeist der Polarisierung und Zersplitterung zu entwerfen. Zugleich kann ein Handeln aus diesem Selbstverständnis den Glauben in eine gemeinschaftliche Praxis einbetten, die ihn wieder als Option verstehbar macht.

18.00 Uhr
Abendessen

19.00 Uhr
Missbrauch, Macht, Amt
Kaum ein Thema polarisiert die Kirche in Deutschland derzeit so sehr, wie die Frage nach den Zulassungsbedingungen zum Priesteramt. Alle Argumente zur Sache sind ausgetauscht und die Situation erscheint völlig festgefahren. Statt eine der beiden Positionen stark zu machen, versuchen wir aufzuzeigen, wie sich die konservativen Argumentationsmuster für das nur Männern vorbehaltene sakramentale Weiheamt nutzen lassen, um ein marianisch profiliertes Leitungsamt für Frauen zu begründen und zugleich ein an Maria Magdalena orientiertes Entdeckungsamt neu zu konzipieren.

21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages

Samstag, 27. August 2022

ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste

 9.00 Uhr
Wahrheit, Deutung und Vertrauen
Die Glaubwürdigkeit der Kirche ist nicht nur hinsichtlich ihres moralischen Selbstanspruchs, sondern auch hinsichtlich ihrer Wahrheitsansprüche in eine tiefe Krise geraten. Dass sie in Freiheit nachvollziehbar sein müssen, bestreitet niemand, wohl aber ist umstritten, ob Freiheit die letzte Urteilsinstanz über die Wahrheit der Glaubenssätze der Kirche sein kann. Unser konkreter Vorschlag lautet hier, eine Hermeneutik des Vertrauens als nicht-delegierbare Aufgabe pastoralen und innerkirchlichen Handelns zu begreifen und so neue Möglichkeiten einer Kirche der Freiheit zu entwickeln, die sich streng auf ihre Wahrheitsansprüche verpflichtet weiß.

10.30 Uhr
Kaffee- und Teepause

10.45 Uhr
Sakramentalität in Zeiten von Pandemie und Krieg
Die Betonung der Sakramentalität der Kirche ist von jeher ein Kernmotiv katholischer Rede von der Kirche. Wir geben deshalb Impulse für eine Ausweitung und Intensivierung des sakramentalen Handelns der Kirche. Darüber hinaus versuchen wir zu zeigen, wie der allumfassende, die Vielfalt versöhnende Grundcharakter katholischen Christentums gerade in Zeiten von Pandemie und Krieg heilende und befriedende Wirkungen hervorbringen kann. Will die Kirche endlich Werkzeug der Einheit einer Welt werden, die gerade angesichts der sie überfordernden Krisen zu zerbrechen droht, muss sie ihre inneren Fliehkräfte bändigen und exemplarisch zeigen, wie sich denkbar weit auseinanderliegende weltanschauliche Positionen doch auf ein höheres Gut hin vermitteln lassen.

13.00 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Ende der Akademietagung

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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