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Geteiltes Europa?

Die Krise in Mittel- und Osteuropa verstehen

Am 24. Februar 2022 griff Russland die gesamte Ukraine an, nachdem es schon 2014 die Krim annektierte. Die Invasion Russlands kam für die meisten Menschen in Westeuropa unerwartet. Doch warum waren so viele überrascht? Hatten doch viele mittel- und osteuropäische Staaten schon lange davor gewarnt, dass Russland wenn nötig seine Ziele militärisch durchsetzen würde. Seit 1991 hat Moskau viele Male in seiner direkten Nachbarschaft militärisch eingegriffen, um den Zerfall des eigenen Landes zu stoppen oder aber seine Einflusssphäre zu erhalten oder zu erweitern.
Es gibt keinen Krieg ohne historische Wurzeln und keinen Konflikt ohne Versuche der beteiligten Akteure, das eigene Handeln mit historischen Argumenten zu rechtfertigen. Eine historische Einordnung erleichtert deshalb, die Ursachen von Kriegen zu erkennen. Dieses Wissen ist auch für das Erarbeiten von Konfliktlösungen von hohem Wert; es schützt vor Fehleinschätzungen und kann Verhandlungslinien eröffnen.
Neben einer historischen Einordnung geht die Tagung u. a. den Fragen nach, warum sich Putin zu diesem Angriffskrieg entschloss, welche Rolle die Kirchen in diesem Konflikt spielen und welche Interessen einige Nachbarländer verfolgen. Während Polen und Litauen im Ukrainekrieg dem Kurs einer konfrontativen Eindämmung folgen, hält Ungarn sich bedeckt. Es gibt gar die Einschätzung, dass die national-konservative ungarische Regierung im Stillen auf eine Änderung der Grenzen in der Region hofft.
Herzliche Einladung nach Bensberg!

Akademietagung für Offiziere der Bundeswehr in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Militärdekanat und der Gemeinschaft Katholischer Soldaten

Montag, 12. Juni 2023

14.00 Uhr
Die Ukraine verstehen
Geschichte und Gegenwart eines im Westen unbekannten Landes
PD Dr. Kirsten Bönker
Akademische Oberrätin und Leiterin der Abteilung für Osteuropäische Geschichte an der Universität zu Köln

15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause

15.45 Uhr
Der russische Bär ist zurück
Eine Analyse der Aggression gegen die Ukraine
PD Dr. Kirsten Bönker

18.00 Uhr
Abendessen

19.00 Uhr
Landesverteidiger, Kriegstreiber, Kollaborateure?
Die Kirchen angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine
David Kulke
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

21.00 Uhr
Ende des Veranstaltungstages

Dienstag, 13. Juni 2023

ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste

9.00 Uhr
Morgenimpuls

9.30 Uhr
Alle mit einer Stimme?
Interessen und Politik der Nachbarstaaten
Dr. Walter Daugsch
Lehrbeauftragter Abt. Osteuropäische Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr
Welche (geo)politischen Folgen kann der Krieg für Deutschland und Europa haben?
Operative Konsequenzen für die Bundeswehr
Oberstleutnant Jan Schraudy
Referent im Bundesministerium der Verteidigung

13.00 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Ende der Veranstaltung

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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