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Meister der Vielseitigkeit

Albrecht Dürer und die Kunst zwischen Gotik und Renaissance

Er gilt ohne Zweifel neben seinen Kollegen Grünewald, Cranach und Altdorfer als eines der größte Malergenies der Altdeutschen Kunst: Albrecht Dürer. Geboren 1471 in Nürnberg und in der Handels- und Humanistenstadt ausgebildet, erweitert er auf zahlreichen Reisen seine Kenntnis der Malerei, lernt von den Italienern und den Flamen gleichermaßen. Seine Auftraggeber sind Kaufleute und Fürsten, Klöster und Kirchen bis hinauf zum kaiserlichen Hof. Dürer experimentiert um 1500 mit neuen Techniken der Druckgraphik, fertigt Natur- und Landschaftsstudien von bislang ungekannter Präzision an und ist auch bei der Vermarktung eigener Werke ein Genie. So wird er zum ersten deutschen „Malerfürsten“, der mit viel Selbstbewusstsein den Weg vom Handwerker zum Künstler beschreitet. Im Alter widmet sich Albrecht Dürer der Theorie, schreibt und illustriert Anleitungen zur Nutzung der Perspektive und Proportion, gestaltet Buchstaben und gibt so bis zu seinem Tod 1528 sein Wissen an die nächste Generation weiter. Diesen Meister der Vielseitigkeit können seine Nachfolger aber nicht erreichen.

Ihr/e Referent/in und Tagungsleitung

Samstag, 19. September 2020

14.00 Uhr
Albrecht Dürers Lebensweg
In Nürnberg geboren und aufgewachsen, wird der junge Maler an verschiedenen Orten in Franken ausgebildet und arbeitet schon bei der berühmten „Weltchronik“ als Illustrator mit. Später hält er seine städtische und landschaftliche Umwelt, seinen Familien- und Freundeskreis und nicht zuletzt sich selbst in einer Vielzahl von Zeichnungen, Graphiken, Aquarellen und Gemälden fest. Auch seine Italienreisen, auf denen er die Renaissance kennenlernt und die Gotik seines Frühwerkes überwindet, sind gut dokumentiert.

16.15 Uhr
Kaffee- und Teepause

16.30 Uhr
Die Gemälde
Während die ersten Gemälde, zumal die Altartafeln, noch ganz im Zeichen der späten Gotik stehen, verändert sich nach den Italienreisen Dürers Formensprache. Die Formen werden weicher und antworten, ohne ihre Eigenart zu verlieren, auf die Vorbilder der Renaissance, wie sie in Venedig und Rom entwickelt wurden. In der Bildnismalerei schafft Dürer von Jugend an überragende Beispiele der Gattung, dringt in die Seele der Dargestellten ein und scheut sich auch nicht, Hässliches zu zeigen.

18.00 Uhr
Abendessen

19.00 Uhr
Die Zeichnungen
Ob mit dem feinen Silberstift oder der groben Kohle, ob mit Pinsel oder Feder ausgeführt – der Betrachtende steht noch heute fasziniert vor den mit äußerster Akribie und Feinheit sicher geführten Linien und Schraffuren von Dürers Zeichnungen. Von der einfachen, vorbereitenden Skizze bis hin zum nahezu „bildmäßig“ ausgeführten Blatt kann man immer wieder Neues entdecken und Bekanntes bewundern.

21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages

Sonntag, 20. September 2020

ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste

8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Edith-Stein-Kapelle
Aufgrund der aktuellen Sicherheitsstandards ist ein Anmeldung erforderlich, entweder unter https://bit.ly/2SijQIQ oder durch Anruf im Pfarrbüro unter 02204 – 52424 (bis spätestens Freitag, 14 Uhr).

 9.30 Uhr
Die Meistergraphik
Neben der Handzeichnung entwickeln sich in Dürers Epoche der alte Holzschnitt und die neueren Techniken der Radierung und des Kupferstiches zu ungeahnter Qualität. Albrecht Dürer wird ihr erster Meister, sei es in den frühen Zyklen zur „Offenbarung“ oder in den späteren „Meisterstichen“ wie „Melancholia“ oder „Ritter, Tod und Teufel“. Auch die gelungene Vermarktung dieser Blätter auf den Messen ist bewundernswert.

11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr
Die Aquarelle
Mehr schon Bildern als Zeichnungen gleichen Dürers herrliche Studien in Aquarell. Die Landschaften seiner fränkischen Heimat oder italienische Ansichten stehen farbig und frisch auf dem Papier. Berühmter noch sind die Naturstudien wie der „Feldhase“ und das „Rasenstück“. Hiermit setzt er Maßstäbe, die seine Nachfolger niemals erreichen können.

13.00 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Ende des Seminars

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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