© Matteo de Mayda, La Biennale di Venezia

La Biennale di Venezia

60. Internationale Kunstausstellung in Venedig

Fremde überall“ wird der Titel der 60. Biennale di Venezia im Jahr 2024 sein, angelehnt an eine Arbeit des Künstler-Kollektivs Claire Fontaine, dessen bunte Neonskulpturen in verschiedenen Sprachen die Worte „Foreigners Everywhere“ reproduzieren. Der Titel hat eine (mindestens) doppelte Bedeutung: Dass man, egal wo, immer auf Fremde trifft, und dass man auch sich selbst stets ein Fremder ist. So wird sich die Biennale auf Künstlerinnen und Künstler konzentrieren, die selbst die Erfahrungen der Fremde gemacht haben, sei es, weil sie zwischen dem sogenannten globalen Süden und dem globalen Norden pendeln oder queer sind oder aus der Welt indigener Kulturen stammen. Hinzu kommt ein historisch angelegter Sektor zur Moderne des 20. Jahrhunderts in Lateinamerika, Afrika, der arabischen Welt und Asien, aber auch zum Kosmos italienischer Migrantinnen und Migranten. Die Biennale war schon immer eine „Plattform für die Präsentation der Werke von Fremden aus der ganzen Welt“. 2024 wird sie allerdings ein provokantes Fest des Fremden und Andersartigen in einem Italien sein, das unter der Regierung Giorgia Melonis einen Rückzug ins Nationale versucht.

Ihr/e Reiseleiter/in

Montag, 27. Mai 2024
Benvenuti a Venezia!
Flug mit Eurowings von Köln/Bonn (10.00 Uhr) nach Venedig (11.35 Uhr). Transfer mit einem privaten Wassertaxi zum Lido und Spaziergang zum Hotel Villa Pannonia****
Punta della Dogana
Schauplatz wichtiger Ausstellungen ist seit Jahren die Punta della Dogana, die ehemalige Zollstation der Republik Venedig. In die Halle integrierte der Architekt Tadao Ando einen zweigeschossigen Ausstellungsraum aus Sichtbeton und akzentuierte ihn mit der Holzbalkendecke und mit Außenmauern aus Ziegeln. Die hier ansässige Fondation Pinault spannt mit ihren zeitgenössischen Exponaten den Bogen zur Biennale.


Dienstag, 28. Mai 2024
Giardini: Biennale di Venezia
Die Giardini sind der Mittelpunkt der Biennale di Venezia. Im 19. Jahrhundert als Ort des Wettstreits zwischen den Nationen konzipiert, werden heute schon einmal Pavillons unter den Teilnehmenden getauscht. Neben dem zentralen Ausstellungspavillon, der Motto und Leitthema vorgibt, entsteht ein Mix verschiedenster künstlerischer Positionen, die bunt, teils provokant, aber immer anregend ausfallen.
Im Kontrast: Santa Maria dei Miracoli
Die Kirche Santa Maria dei Miracoli wurde ab 1481 von Pietro Lombardo errichtet. Sie ist ein Juwel der frühen Renaissance und ein Beispiel für die Marmoreinlegearbeiten, die aus den Sakralbauten wahre Schatztruhen werden lassen. Von hier geht es zu Fuß zum Canal Grande, wo der Tag auf der Dachterrasse der ehemaligen deutschen Kaufmannszunft mit einem spektakulären Blick über die Lagunenstadt ausklingen wird. Dieser „Fondaco die Tedeschi“ ist die 1505-1508 nach einem Brand neu errichtete Niederlassung deutscher Händler, die ursprünglich von Tizian und Giorgione ausgemalt worden war.


Mittwoch, 29. Mai 2024
Arsenale: Biennale di Venezia
Die ehemaligen Schiffswerften von Venedig sind auch 2024 ein Hauptschauplatz der Kunstausstellung. Auf dem Gelände stehen rund
50 000 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung, die von Ländern ohne eigenen Pavillon genutzt wird. Imposant sind die 316 m langen ehemaligen Corderie (Seilereien), die Platz für großformatige Kunstprojekte bieten. Außerdem werden hier viele junge Künstlerinnen und Künstler gezeigt.
Im Kontrast: Santa Maria dell’Orto
Santa Maria dell’Orto, erbaut zwischen 1377 und 1464, bildet die spektakuläre Kulisse für die Grablege des venezianischen Malers Iacopo Tintoretto, der in diesem Viertel gewohnt hat, die Kirche mit etlichen Gemälden zierte und hier seine letzte Ruhe fand. Die Fassade wurde zum Modell für das berühmte (Neo-)Gotische Haus in Wörlitz, die Gemälde wirken bis heute erstaunlich modern und experimentell.


Donnerstag, 30. Mai 2024
Galleria dell’Accademia
Sind die frühen Werke in der „Accademia“ noch byzantinischen Traditionen verhaftet, so ist ab dem zweiten Drittel des Quattrocento ein immer stärkerer Einfluss der toskanischen Renaissancemalerei und des norditalienischen Humanismus festzustellen. Von gotischer Malerei bis zu den fantastischen Lichtwelten Bellinis, von Carpaccios Ursulageschichten in einem detailrealistischen Venedig des späten Mittelalters bis zu den mit Camera Obscura gemalten Veduten Canalettos erzählt die ehemalige Kunstakademie.
Peggy Guggenheim Collection
Die exzentrische Erbin und Galeristin Peggy Guggenheim sammelte seit 1938 zeitgenössische Werke, eröffnete die Galerie „Guggenheim Jeune“ in London, später folgte „Art of this Century“ in Manhattan. Nach Schließung der Galerie zog sie nach Venedig und zeigte 1948 ihre Kunstwerke auf der Biennale. Den unvollendeten Palazzo Venier dei Leoni am Canal Grande erwarb sie 1949, nutzte ihn als Ausstellungsraum und lebte dort bis zu ihrem Lebensende. Das Haus zeigt u.a. Kunstwerke von Pablo Picasso, Wassily Kandinsky, Piet Mondrian, Hans Arp sowie Max Ernst, mit dem sie verheiratet war.


Freitag, 31. Mai 2024
Ghetto Ebraico
Das faszinierende Viertel Cannaregio und das Ghetto di Venezia mit seinen fünf Synagogen bieten eine einzigartige, von Melancholie und verborgener Schönheit geprägte Atmosphäre. In den außergewöhnlich hohen Gebäuden, die dem Platzmangel im Ghetto geschuldet waren, verbergen sich prachtvolle Gebetsräume, die oft von berühmten Architekten und Bildhauern gestaltet wurden.
Palazzo Ca’ Pesaro
Den Abschluss der Reise bildet ein Besuch des Palazzo Ca’ Pesaro, der mit dem Museum für Moderne Kunst sowie dem Museum für Orientalische Kunst gleich zwei attraktive Museen der Stadt beherbergt.
Am Abend Rückflug mit Eurowings von Venedig (22.10 Uhr) nach Köln/Bonn (23.45 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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