Ferienakademie - Toledo und Madrid - Thomas-Morus-Akademie Bensberg
© Ferran Moya, Creative Commons, Flickr

Toledo und Madrid

El Greco und das königliche Kastilien

Mit der einzigartigen Mischung römischer, westgotischer und islamischer Baustile nimmt die malerisch gelegene Stadt Toledo gefangen: Eine Vielzahl romanisch-mudéjarer Kirchen, bedeutende Synagogen, die französisch-gotische Kathedrale sowie Bauwerke der isabellinischen Spätgotik und der Frührenaissance bestimmen das – seit dem 16. Jahrhundert kaum mehr veränderte – Stadtbild. Hoch aufragend auf einem steilen Bergrücken strahlt die alte Königsstadt noch heute imperiale Größe aus, wenngleich hier die geistliche Macht im Zentrum steht. Der Alkazar, die kaiserliche Zwingburg am höchsten Punkt der Stadt, duckt sich gleichsam unter dem himmelwärts gestreckten Turm der Kathedrale des Primas von Spanien.
Besonderes Augenmerk gilt auch dem Leben und Wirken des Malers Domenico Theotokopoulo aus Kreta, der über Venedig und Rom in die Stadt kam: Als El Greco wirkte er rund 40 Jahre in Toledo und schuf hier seine bedeutendsten Gemälde. Vor allem durch ihn kennen wir die Mächtigen der Zeit von Angesicht, seien es die gänzlich vergeistigten Hidalgos ganz in Schwarz oder die meist starr blickenden Priester in Kardinalsrot. El Grecos einzigartigen, manierierten Altarbilder erzählen viel vom mystischen Geist der Epoche. Ein Besuch ausgewählter Sammlungen im Museo del Prado in Madrid ergänzt die Eindrücke.

Ihr/e Reiseleiter/in

Donnerstag, 8. Februar 2024
Willkommen in Toledo!
Flug mit Lufthansa von Frankfurt (10.05 Uhr) nach Madrid (12.45 Uhr) und Fahrt mit dem Reisebus über die Meseta nach Toledo. Eine Panoramafahrt um die auf einem Felsen gelegene Altstadt und entlang der Schlucht des Tajo vermittelt erste Eindrücke: Gleich zwei weitgespannte Brückenbögen rahmen das unvergleichliche Stadtbild in allen Brauntönen der Meseta, Grautönen der Sierra und dem silbrigen Schwarz der Schieferdächer ein. In den Gemälden El Grecos tauchen diese Farben metallisch schimmernd wieder auf.


Freitag, 9. Februar 2024
Synagogen, Kirchen und Moscheen
An der Nordmauer (Bisagrator, Sonnentor) beginnt ein Rundgang durch die Altstadt: Die Kirche Santiago del Arrabal ist ein hervorragendes Beispiel des Mudéjar-Stils und wird daher auch „Mudéjar-Kathedrale“ genannt. Die 999 n. Chr. erbaute kleine Moschee Cristo de la Luz weist einen quadratischen Umriss auf, der mit neun verschieden gestalteten Kuppeln gekrönt ist. Vom Turm der Jesuitenkirche fällt der Blick auf das Gewirr der Altstadtgassen. Der lebendige Stadtplatz Zocodover, früher Viehmarkt, lädt zum Verweilen ein. Weitere Facetten Toledos leuchten beim Besuch der ehemaligen Synagoge Santa María la Blanca auf. Abschließend beeindruckt San Juan de los Reyes mit ihrem herrlichen Kreuzgang.


Samstag, 10. Februar 2024
Kathedrale und Hospitäler
Gelegenheit zum Besuch eines Gottesdienstes im mozarabischen Ritus in der Turmkapelle der Santa Iglesia Catedral Primada de Toledo.
Im Anschluss an einen Rundgang durch diese ranghöchste Kirche Spaniens lockt die Besichtigung der Pinakothek in der Sakristei. Unter dem Titel „El-Greco-Räume“ sind hier und in der Kirche Santo Tomé („Begräbnis des Grafen von Orgaz“) wichtige Gemälde von El Greco vereinigt. Nachmittags führt ein Spaziergang durch die Judería mit dem einstigen Wohnhaus El Grecos.


Sonntag, 11. Februar 2024
Gelegenheit zum Besuch des Hochamtes in der Capilla Major der Kathedrale von Toledo.
Ornamenta Ecclesiae
Im Museo de Santa Cruz beeindrucken erneut Werke von El Greco, darunter seine späte „Himmelfahrt Mariae“. Auch die herrlichen Teppiche und Paramente der Kathedrale erhielten ein eigenes Museum (Besuch vorbehaltlich Wiedereröffnung). Der Besuch im Kloster Santo Domingo mit der Grabeskirche des El Greco setzt einen weiteren Akzent.
Am späten Nachmittag erweitert die Lesung von Stefan Andres‘ Novelle „El Greco malt den Großinquisitor“ das Bild des Malergenies um eine politisch-prophetische Note.


Montag, 12. Februar 2024
Nach Madrid, in den Prado
Nirgendwo sonst ist die spanische Malerei von der Romanik über El Greco und Diego Velázquez bis Francisco de Goya so vollständig zu studieren wie im Museo Nacional del Prado zu Madrid. Darüber hinaus präsentiert das Haus eine italienische Sammlung mit Weltgeltung. Der Venezianer Tizian war Hofmaler Karls V. und Philipps II., viele seiner Werke hingen einst im Alcázar von Toledo. Durch die historische Verbindung Spaniens mit den Niederlanden hat hier auch die Sammlung der altniederländischen und flämischen Malerei höchste Qualität.


Dienstag, 13. Februar 2024
Abschied von Toledo
Gelegenheit für einen letzten Spaziergang durch Toledo und anschließend Fahrt zum Flughafen. Flug mit Lufthansa von Madrid (16.55 Uhr) nach Frankfurt (19.30 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

.