Ferienakademie - Prag- Thomas-Morus-Akademie Bensberg
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Musikalisches Prag

Nicht nur Smetana und Dvořák …

Mozart auf der Reise nach Prag“ – wer kennt sie nicht, diese Novelle von Eduard Mörike? In der Tat reiste Mozart wiederholt in die böhmische Metropole. Mit überwältigendem Erfolg wurde dort sein Figaro gespielt und der Don Giovanni 1787 im Ständetheater zur Uraufführung gebracht. Im 19. Jahrhundert schrieben andere Spielstätten Musikgeschichte: Zur Grundsteinlegung des prachtvollen Tschechischen Nationaltheaters 1868 wurde Bedřich Smetanas Oper „Dalibor“ uraufgeführt. Der Komponist hatte in jungen Jahren am Altstädter Ring eine Klavierschule betrieben und war jeden Abend zur Burg hinaufgestiegen, um zwischen 7 und 8 Uhr dem Kaiser vorzuspielen. Bereits 1936 wurde das Smetana-Museum eröffnet. Auch Antonín Dvořák wurde ein eigenes Museum im bezaubernden Sommerpalais gewidmet, das Kilian Ignatz Dientzenhofer einst für Graf Michna entworfen hatte. Im Palais Lobkowicz auf der Burg wird eine Musikaliensammlung von hohem Rang aufbewahrt. War diese Adelsfamilie insgesamt musikbegeistert, so ist doch besonders Franz Joseph Ferdinand Fürst von Lobkowicz als lebenslanger Mäzen Beethovens bekannt. Ausblicke in die neuere Musikgeschichte bietet die kleine Gedenkstätte „Blaues Zimmer“ mit original erhaltenem Interieur aus den frühen 1930er Jahren. Hier wohnte der Komponist Jaroslav Ježek, der für das moderne Theater arbeitete und auch in seine selbstständigen Kompositionen Elemente des Jazz einfließen ließ, bis zu seiner Emigration in die USA 1939. Ein Ausflug zu Dvořáks Geburtshaus in Nelahozeves und nach Theresienstadt sowie fakultative Konzertbesuche ergänzen die musikalischen Tage in Prag.

 

Ihr/e Reiseleiter/in

Sonntag, 19. Oktober 2025
Auf der Reise nach Prag …
Busreise von Köln (7.15 Uhr) und Bensberg (8.00 Uhr) in die tschechische Hauptstadt zum Lindner Hotel Prague Castle****.


Montag, 20. Oktober 2025
Klangvolle Erinnerungen auf der Prager Kleinseite
Den Auftakt bildet ein Besuch im Tschechischen Musikmuseum. Die beeindruckende Musikinstrumentensammlung des Nationalmuseums wird seit 2004 in der einstigen Klosterkirche St. Maria Magdalena präsentiert. Die ehemalige Jesuitenkirche St. Nikolaus am Kleinseitner Ring von Christoph und Kilian Ignaz Dientzenhofer wurde 1752 geweiht. Mit ihrer gewaltigen Kuppel gehört sie zu den eindrucksvollsten Barockkirchen Europas. Ein Requiem für den auch in Prag betrauerten Mozart wurde hier, wo er einst die Orgel spielte, gesungen. Mittags geht es hinauf zur Prager Burg. Im benachbarten Palais Lobkowicz werden kostbare Gemälde von Meistern wie Canaletto und Velazques gezeigt, aber auch eine wertvolle Musikaliensammlung mit Originalpartituren von Beethoven und Mozart. Zuvor verspricht ein klassisches Mittagskonzert im barocken Konzertsaal musikalischen Genuss in historischem Ambiente.


Dienstag, 21. Oktober 2025
Libušes Weisungen und Mozarts Genie
Am Morgen geht es hinauf auf den Vyšehrad, der Sage nach einst Sitz der Fürstin und Seherin Libuše. An diesem national bedeutsamen Ort wurde ein Ehrenfriedhof angelegt, wo auch Smetana und Dvořák zur letzten Ruhe gebettet wurden. Im Café des Ruldolfinums, Sitz der Tschechischen Philharmonie, bietet sich anschließend Gelegenheit zu einem Mittagsimbiss. Nachmittags führt ein Spaziergang über den Altstädter Ring zum Ständetheater, das seine barocke Gestalt weitgehend bewahren konnte. Eine Führung eröffnet Einblicke in das Gebäude, in dem Mozarts Don Giovanni seine Uraufführung erlebte. Das kürzlich umfassend restaurierte Palais Clam-Gallas, erbaut nach Plänen des berühmten Wiener Barockarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach, beeindruckt mit Fresken von Carlo Carlone. Das prachtvolle Ambiente bot bereits Mozarts und Beethovens Konzertauftritten einen festlichen Rahmen.


Mittwoch, 22. Oktober 2025
Smetana und das Tschechische Nationaltheater
Ein Spaziergang über die Karlsbrücke führt zum Smetana-Museum, das sich im prunkvollen Gebäude der ehemaligen Altstädter Wasserwerke direkt am Ufer der Moldau befindet. Die Bemühungen um eine tschechisch-nationale Musikkultur gipfelten im Bau des prächtigen Nationaltheaters in der Prager Neustadt. Ein Besuch im „Blauen Zimmer“, das für Jaroslav Ježek von seinem Architektenfreund Frantisek Zelenka eingerichtet wurde, macht mit einem im Exil jung verstorbenen Prager Komponisten bekannt.


Donnerstag, 23. Oktober 2025
Dvořák in Barock und Jugendstil
Schon die wundervolle Barockarchitektur Dientzenhofers und die Gartenskulpturen von Matthias Bernhard Braun lohnen den Besuch des kleinen Sommerpalais, in dem seit 1932 das Dvořák-Museum zu finden ist, welches über eine einzigartige Sammlung von Manu­skripten und Korrespondenz des Komponisten verfügt. Am Nachmittag steht eine Führung im Repräsentationshaus Prag (Obecní dům) an, einem 1906-1912 errichteten Jugendstilkomplex und ein Gesamtkunstwerk in sich. An seiner Gestaltung waren viele namhafte Künstler der Jahrhundertwende beteiligt. Neben einem exquisiten Café, einem edlen Restaurant und üppig ausgestatteten Gesellschaftsräumen glänzt das Repräsentationshaus auch durch einen wunderschönen Konzertsaal.


Freitag, 24. Oktober 2025
Zwischen Leid und Hoffnung: Theresienstadt und Nelahozewes
Im Ghetto-Lager Theresienstadt spielte aus propagandistischen Gründen die Musik eine besondere Rolle. Kulturelle Aktivitäten sollten der ausländischen Öffentlichkeit Normalität vorgaukeln. Bekannt geworden ist die in Theresienstadt vielfach aufgeführte Kinderoper „Brundibár“ von Hans Krása. Krása starb wie der ebenfalls im Ghetto-Lager weiter komponierende Kollege Victor Ullmann in Auschwitz. Für die Mittagspause bietet sich die nahe gelegene Altstadt von Leitmeritz an. Von dort geht es zum 2024 nach Umbau und Erweiterung wieder eröffneten Geburtshaus Dvořáks in Nelahozeves, welches ein seltenes Bild von Kindheit und Jugend des meistgespielten tschechischen Komponisten zeichnet.


Samstag, 25. Oktober 2025
Na shledanou!
Busreise von Prag nach Bensberg (Ankunft ca. 18.30 Uhr) und Köln (Ankunft ca. 19.15 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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