Bordeaux - Ferienakademie der Thomas-Morus-Akademie Bensberg
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Bezauberndes Bordeaux

Zu Gast im Paris des Südens

Wasser und Wein prägten die Geschichte von Bordeaux, der prächtigen Stadt im Südwesten Frankreichs. Hier beschreibt die Garonne eine sichelförmige Biegung, bevor sich ihre Wasser, vereint mit denen der Dordogne, in den breiten Mündungstrichter der Gironde ergießen. Diese Lage gab dem Hafen von Bordeaux den Namen „Port de la Lune“ und die Mondsichel ziert auch das Stadtwappen. Das reiche architektonische Erbe, meist aus dem 17. und 18. Jahrhundert, wurde 2007 in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen. Doch seit den 1990er Jahren scheint Bordeaux sich neu zu erfinden. Durch kluge Sanierung und aufsehenerregende Neubauten öffnet sich die Stadt nun wieder zum Wasser. Innovative Kulturprojekte beleben das ehemalige Hafenviertel und die Umnutzung von Industriebrachen setzt neue Akzente. Und natürlich ist die Stadt vom weltweit größten zusammenhängenden Anbaugebiet für Qualitätswein umgeben. Mancher berühmte Tropfen hat hier seinen Ursprung …

Ihr/e Reiseleiter/in

Donnerstag, 1. September 2022
Stadt am Strom
Lufthansa-Flug von Frankfurt (10.30 Uhr) nach Bordeaux (12.10 Uhr).
Am Nachmittag erleben Sie bei einer Bootsfahrt die Stadt vom Wasser her. Im Zentrum dieser seit der umfassenden Stadtsanierung aufgewerteten Schaufassade an den Ufern der Garonne liegt die Place de la Bourse mit dem „Miroir d‘eau“, der seit seiner Konzeption als neuer Spiegel alter Pracht zu einem Symbol der traditionsreichen und gleichzeitig innovativen Stadt geworden ist.

Freitag, 2. September 2022
Geschichte und Gegenwart
Zunächst gilt die Aufmerksamkeit der uralten Stadt Bordeaux. Die Krypta der Basilika Saint-Seurin ist in merowingischer Zeit über einem spätantiken Friedhof entstanden und gehört seit 1998 als wichtige Station auf dem Jakobsweg zum UNESCO-Weltkulturerbe. Einige der kostbaren Sarkophage werden heute im Musée d‘ Aquitaine aufbewahrt, das anschließend besichtigt wird. Anschaulich erzählt es die Geschichte Aquitaniens anhand kostbarer Objekte, beginnend mit der berühmten steinzeitlichen Venus von Laussel und längst nicht endend mit dem Kenotaph für Michel de Montaigne, der im 16. Jahrhundert für einige Jahre Bürgermeister der Stadt war.
Am Nachmittag führt eine Fahrt mit der neuen Trambahn zum ehemaligen Hafengelände „Bassins à flots“. Die futuristische Cité du vin lädt nicht nur zu einer Reise in die große Geschichte des Weines ein, von der Spitze des ikonischen Gebäudes bietet sich auch ein wunderbarer Blick auf Bordeaux und seine Umgebung. Anschließend wird die U-Boot-Basis besucht, deren riesige Betonbecken seit 2020 als „Bassins de lumières“ für die multimediale Inszenierung von Kunstwerken genutzt werden.

Samstag, 3. September 2022
Tradition und Innovation
Ein erster Weg führt zur Kathedrale Saint-André, in der einst Eleonore von Aquitanien den zukünftigen König Frankreichs ehelichte. Dann geht es zum Musée des Beaux Arts, das sich in einem Flügel des heutigen Rathauses befindet. Das gesamte Gebäude aus dem 18. Jahrhundert war einmal Erzbischöfliches Palais. Die Sammlungen decken ein weites Panorama europäischer Kunst vom 15. bis zum 20. Jahrhundert ab, das von Perugino und Rubens bis zu Picasso und Matisse reicht. Einen Schwerpunkt bilden dabei die Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus Bordeaux. Nach der Mittagspause lassen wir uns bei der Besichtigung des Grand Théâtre nochmals in die üppige Welt der reichen Bordelaiser im Ancien Régime versetzen. Als Kontrast hierzu mag der anschließende Besuch im CAPC dienen, dem in einem ehemaligen Lagerhaus des frühen 19. Jahrhunderts eingerichteten Museums für zeitgenössische Kunst. Ein Schwerpunkt der Sammlung sind Werke der Konzeptkunst und der Land Art. Letztere ist eindrucksvoll vertreten mit Richard Longs White Rock Line, einer 40 m langen Linie aus 18 Tonnen weißen Kalksteins auf der Dachterrasse des Museums. Am Abend ist Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Vorabendgottesdienstes.

Sonntag, 4. September 2022
Weisheit und Wein
Heute steht ein Ausflug ins Umland auf dem Programm. Zunächst führt der Weg nach Saint-Michel-de-Montaigne. In den Turm seines Familiensitzes zog sich Michel de Montaigne 1571 zurück, nachdem er zuvor in Bordeaux als Richter gewirkt hatte. Mit den Worten „Genug nun für andere gelebt – leben wir zumindest dies letzte Stück des Lebens für uns“ nahm er hier sein umfangreiches Lebenswerk, die Essais, in Angriff. An dem mehrbändigen Opus, das ihn zum Begründer der Essayistik machte, arbeitete der Philosoph, bis er 1592 in seinem Turmzimmer starb. Nach dem Besuch geht es weiter ins malerische Städtchen Saint-Émilion, das sich mit verwinkelten Gassen sowie Naturstein- und Fachwerkhäusern seinen mittelalterlichen Charme bewahrt hat. Der Innenraum der unterirdischen Felsenkirche aus dem frühen 12. Jahrhundert wurde ganz aus dem Kalksteinfelsen herausgemeißelt. In der Stiftskirche dagegen erschließt eine Führung den 2018 eingeweihten monumentalen Bilderzyklus des Künstlers François Peltier, der die biblische Apokalypse darstellt. Berühmt sind die Stadt und die gleichnamige Region aber vor allem für ihren Wein, der hier schon zur Zeit der römischen Herrschaft angebaut wurde. Natürlich rundet daher eine Weinprobe in Saint-Émilion den Tag ab.

Montag, 5. September 2022
Natur pur
Am Vormittag geht es zum Becken von Arcachon, einem Mekka der Austernliebhaber. Bei einer Bootsfahrt erschließt sich die ungewöhnliche Landschaft mit ihren Vogelschutzinseln vom Wasser aus. An der Beckenausfahrt zum Atlantik beeindruckt die Grande Dune du Pilat, die mit 110 m höchste Wanderdüne Europas. Individuelle Mittagspause im Fischerdorf L’Herbe.

Anschließend Fahrt zum Flughafen und Rückflug mit Lufthansa von Bordeaux (18.15 Uhr) nach Frankfurt (20.00 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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