© A. Würbel

Zumthors gebaute Atmosphären

Das Kolumba und die Bruder-Klaus-Kapelle

Der Schweizer Peter Zumthor gehört zu den vielseitigsten und kompromisslosesten Architekten unserer Zeit. Für zwei seiner eindrucksvollsten Bauten braucht man nicht weit zu reisen. Das zentral gelegene und daher auch über Kölner Grenzen wohlbekannte Diözesanmuseum Kolumba ist ein eindrucksvolles Raumerlebnis mit Geschichte. Das Projekt war sicher eine für einen Architekten besondere Herausforderung, sollten doch Vergangenheit und Zukunft miteinander verwoben werden.

Nicht allzu weit entfernt befindet sich die Bruder-Klaus-Feldkapelle in Wachendorf. Allein durch ihre Positionierung im Freien, weitab von der nächsten Großstadt, aber auch durch ihre Dimension, wird hier ein gänzlich anderer Eindruck geschaffen. Und doch: Die Intensität ihrer räumlichen Wirkungen verbindet beide Gebäude und lässt den Besucher staunen.

Ihr/e Reiseleiter/in

Donnerstag, 16. Mai 2024
Busreise ab Bensberg (9.00 Uhr) oder Treffpunkt am Diözesanmuseum Kolumba in Köln (10.15 Uhr).

Raumkunst und Kunstraum, Erinnerungsort und Stadtreparatur
1997 gewann Peter Zumthor den Wettbewerb des Neubaus des Kölner Diözesanmuseums. Es galt, auf einem Areal, das durch 2 000 Jahre kontinuierliche Stadtgeschichte geprägt ist, einen Museumsbau zu errichten, der eine umfangreiche Museumssammlung mittels einer kontemplativ wirksam werdenden Architektur zur Geltung bringen sollte. Und so entwarf Zumthor über den Ruinen der romanischen Kirche St. Kolumba ein Gebäudeensemble, dessen klösterlich anmutende Raumfolgen eine spirituelle Atmosphäre erzeugen, die einzigartig ist. Hinzu kommen die Einhausung der Böhmschen Kapelle und Begehbarmachung der Ausgrabungen.Das Ergebnis zeugt von einer hochkomplexen Durchdringung archäologischer, städtebaulicher, denkmalpflegerischer und museologischer Herausforderungen.

Ein Monolith und die Präsenz Gottes
Aus der Distanz lässt nichts an eine Kapelle denken. Merkwürdig fremd ragt dieser fünfeckige, fünfzehn Meter hohe Monolith aus der beschaulichen Eifellandschaft. Der Bau wurde zu Ehren des Nikolaus von der Flühe (1417-1487) errichtet, besser bekannt als der heilige Bruder Klaus, Schutzpatron der katholischen Landjugend.
Peter Zumthor entwarf für den ortsan­sässigen Landwirt Hermann-Josef Scheidtweiler einen ausdrucksstarken Bau, der durch einen faszinierenden Kontrast von wuchtiger Erscheinung und spirituell wirksamen Kapellenraum charakterisiert ist. Kein Fenster durchbricht die massive, geschlossene Außenhaut, keine Heiligenstatur gibt einen Hinweis auf die Funktion als Kapelle.
Doch das ändert sich augenblicklich nach dem Betreten des höhlenartigen Innenraums, der eine fast mystische Gesamtwirkung zu erzeugen vermag.

Ankunft in Köln, Gereonstraße (ca. 18.00 Uhr) und Bensberg (ca. 18.45 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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