Wikicommons, gemeinfrei

Die Schriften vom Toten Meer

Die Funde in Qumran in der aktuellen Forschung

Eine Geschichte, so unwahrscheinlich, dass sie nur wahr sein kann – oder? Im Jahr 1947 findet der Beduine Mohammed Ad-Dib, angeblich bei der Suche nach einer Ziege, unweit der Ruinenstätte Khirbet Qumran Schriftrollen in einer Felsenhöhle. Dieser und die weiteren Funde in insgesamt elf Höhlen gelten schnell als Sensation, gewähren sie doch als wahre ‚Flaschenpost‘ aus längst vergangenen Zeiten außerordentlich interessante und authentische Einblicke in das Judentum vor und nach der Zeitenwende. Auch werfen die Schriften, die etwa 15 000 Fragmente umfassen, ein Schlaglicht auf die Situation, in der das Urchristentum entstand. Doch die schiere Menge der Fragmente und die schwierige Einordnung vieler Schriften verzögerte auch die Veröffentlichung der Funde vom Toten Meer, was Verschwörungstheorien beförderte: Unvergessen in dieser Hinsicht bleibt der Bestseller „Verschlusssache Jesus“ mit der Behauptung, der Vatikan würde wichtige Forschungsergebnisse zurückhalten. Wovon aber handeln die Schriften, welche neuen, zuvor unbekannten Einblicke gewähren sie in die Vergangenheit? Haben die Forschungsergebnisse das zuvor gültige Bild des Vorderen Orients verändert?

Samstag, 30. November 2019

14.00 Uhr
Begrüßung und Einführung: Umrankt von Legenden: Qumran
Von der Auffindungsgeschichte bis  zur „Verschlusssache Jesus“ Die Geschichte der Funde liest sich wie ein Krimi und ist heute von Legenden umrankt. Dass aber auch die Inhalte der Schriftrollen vom Toten Meer die Phantasie anregen, zeigen die zahllosen Verschwörungstheorien, die im Laufe von Jahrzehnten entstanden. Sie lassen danach fragen, was die Funde so einzigartig macht, und welche Blicke in die Vergangenheit sie ermöglichen.  

15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause

15.45 Uhr
Die Essener und andere Gruppen im Judentum
Die Frage nach der Urheberschaft der Schriftrollen  Über Jahrzehnte war die These sehr einflussreich, dass die Essener, eine auch bei Philo von Alexandrien und Josephus Flavius erwähnte religiöse Gruppe, identisch mit den Bewohnern von Qumran sei. Abgesehen von der Frage, ob dies tatsächlich so ist: Lassen sich die Essener mit den Urhebern der Schriften vom Toten Meer identifizieren? Welche religiösen Gruppen gab es außer ihnen noch? 

18.00 Uhr
Abendessen

19.00 Uhr
Qumran:
Neu bewertet Yizhar Hirschfeld und sein Blick auf den  Kontext der Funde Bekannt wurde Hirschfeld einem größeren Publikum dadurch, dass er die bis dahin geltende Interpretation von Qumran vom Kopf auf die Füße stellte. Laut Hirschfeld handelte es sich nicht um die Siedlung einer religiösen Sondergruppe, sondern um eine Handelsstation. Wie kam er zu dieser Einschätzung, und welche Auswirkungen hat diese auf das heutige Verständnis von Qumran?  

21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages

Sonntag, 1. Dezember 2019

ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste

8.00 Uhr
Gelegenheit zur Mitfeier der  Eucharistie in der Edith-Stein-Kapelle

9.30 Uhr
Eine nicht zu überschätzende Bedeutung
Was wissen wir nach 60 Jahren Forschung? In vielerlei Hinsicht konnten durch die Funde seit langem bestehende Fragen endlich beantwortet werden: Wie exakt ist die Überlieferung des Bibeltextes seit der Antike einzuschätzen? Wie lassen sich Glaubensmotive aus AT und NT mit der Hilfe der Qumranschriften neu und besser deuten? Wie wurde im Judentum der Zeitenwende geglaubt?

11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr
Über Qumran hinaus
Weitere sensationelle Hortfunde am Toten Meer Nach den Funden von Qumran begann eine regelrechte Jagd nach weiteren Schriftrollen. So wurde auch an anderen Stellen Aufsehenerregendes entdeckt: die Bar Kochba-Briefe im Wadi Murrabaat, hunderte von Leichen in einer Höhle im Wadi Daliyeh und ein wertvoller Kupferhort im Nachal Mischmar, einem Tal am Toten Meer. Was verraten diese Funde über das Leben und den Glauben im Vorderen Orient?   

13.00 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Ende der Veranstaltung

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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