Was mir Halt gibt - Unsere Reihe in der Fastenzeit

Was mir Halt gibt

Das Bild zeigt den von Franz Gutmann geschaffenen Brunnens „Weinender Jesus am Ölberg“. Jesus weint in der größten eigenen Verlassenheit und Not am Ölberg jede Träne der leidenden Menschheit mit. Und keine dieser Tränen geht verloren. Sie sammeln sich in seinen Händen, wie in einer kostbaren Schale. Jesus weint! Dazu besteht auch in der aktuellen kirchlichen Situation allen Grund. Bleiben oder gehen – was hält mich?

Was mir Halt gibt-Ingrid Schürholz Schmidt-Mehr im Blog der Akademie

Ein weiteres Kunstwerk des 93-jährigen Künstlers bestärkt mich zu bleiben, denn er hat mir seine Skulptur der Heiligen Katharina anvertraut: „damit sie wirksam wird“. Katharina von Siena, meine Namenspatronin, lebte im 14. Jahrhundert ihren Glauben radikal, zunächst zurückgezogen als Ordensfrau, später als leidenschaftliche Kämpferin für Reformen in der Kirche. Sie scheute sich nicht, öffentlich auf kirchliche Missstände hinzuweisen und zugleich auf eine Friedenslösung in der damals drohenden Kirchenspaltung hinzuwirken. In den Augen der Skulptur erlebe ich ihre Erschütterung. Die Erschütterung drängt in den Aufschrei, der Aufschrei in die Verkündigung, die Verkündigung in die Tat. Katharina von Siena ist mir in der heutigen Situation der Kirche und meinem Tun in der Bewegung Maria 2.0 besonders nah. Das 2. Vatikanische Konzil stellt in „Lumen Gentium“ fest, dass alle Getauften und Gefirmten durch Jesus Christus im wahren und grundlegenden Sinn zu Priestern geweiht sind. Jede und jeder Gläubige ist durch Christus König:in, Prophet:in und Priester:in.

Katharina von Siena_Was mir Halt gibt-Mehr im Blog der Akademie

„Jesus weint!“
Mir hält er die in seinen Händen aufgefangenen Tränen hin, damit ich die Not sehe und Tränen des Leids in Tränen der Freude verwandle. Gott kommt in die Welt, wie sie ist. Dass wir uns daraufhin verändern, dafür ist jetzt die Zeit. Nehmen wir unsere Verantwortung um Himmels Willen an. So bete ich im Vertrauen auf SEINE GÜTE:

Lass mich in deiner Güte gütig sein……

Ich geh in mein Vertrauen,
den wunderbaren Raum,
den deine liebenden Hände mir öffnen.

Im Vertrauen brauche ich keine Gedanken
Vertrauen ist das Öffnen für Gnade –
Vertrauen ist das Glauben an Güte –
Vertrauen schenkt mir nicht fassbare Gewissheiten.
Ich geh in mein Vertrauen
Und lebe in ihm.
Im Vertrauen weiß ich um mein Geführt sein
Und spüre die immerwährende Gegenwart Gottes. 

Ich geh ins Vertrauen
Ich bin im Vertrauen
Ich bleibe in unserem Vertrauen. 

Stephanie Krenn

Was mir Halt gibt – Unsere Reihe in der Fastenzeit

Die Fastenzeit ist eine Zeit, um sich auf sich selbst zu besinnen, innezuhalten, (neu) zu fokussieren. Die Fastenzeit lädt ein, nüchtern und klar auf das eigene Leben zu schauen. Was gibt Halt? Wovon lasse ich mich tragen? Meistens stellen wir uns diese Frage nicht bewusst, sondern handeln einfach und versuchen den Alltag mit seinen vielen Anforderungen zu bewältigen. Doch es gibt diese besonderen Texte oder Gebete, eine Bibelstelle, ein Zitat, ein Gedicht, eine Geschichte …, die Halt geben, die inspirieren und begleiten. Sie können Kraft, Trost und Motivation spenden.

Wir haben Menschen, die mit der Akademie verbunden sind, gefragt, was ihnen Halt gibt. Die Beiträge an den Fastensonntagen in unserem Blog „Akademie in den Häusern“ erzählen von Menschen und ihren ganz persönlichen Texten.

Bildnachweis:
unsplash.com, gemeinfrei

27. März 2022 || ein Beitrag von Ingrid Katharina Schürholz-Schmidt, Steuerfachwirtin i.R., geistliche Begleiterin, Exerzitienbegleiterin, ehrenamtliches Mitglied im Berater/-innenteam des Domforums, aktiv bei Maria 2.0