Tendenzwende und Wendezeit
Vom Nachkriegsdrama zum Gegenwartstheater: die 1970er und ’80er Jahre
Die Literatur-Reihe „Vom Nachkriegsdrama zum Gegenwartstheater“ widmet sich diesmal den Bühnenstücken der 1970er und ’80er Jahre. Nach den „politischen 60er Jahren“ zeichnete sich in BRD und DDR eine Tendenzwende auch im Theater ab, die schließlich in die Wendezeit und die deutsche Wiedervereinigung mündete.
Neben den in den 1970er Jahren bereits etablierten Bühnenautoren, wie Peter Handke, Heinar Kipphardt und Martin Walser, debütierten Dramatiker, die zusammen mit Regisseuren wie Claus Peymann, Peter Stein und Peter Zadek die Theaterlandschaft verändert haben: etwa Thomas Bernhard mit „Die Jagdgesellschaft“ und „Heldenplatz“ oder Botho Strauß mit seinen das (damalige) Zeitbewusstsein widerspiegelnden Szenen in „Trilogie des Wiedersehens“ und „Groß und klein“.
Andere schlugen ganz neue Töne an, unter ihnen Franz Xaver Kroetz, der sich der Volksstücktradition ebenso verpflichtet zeigte wie aufklärerischen Intentionen, etwa in „Wildwechsel“ und „Stallerhof“. Erst in den 1970er Jahren treten Dramatikerinnen ins Rampenlicht: Elfriede Jelinek mit „Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte“ und die themenverwandten Stücke „Erika“ von Ursula Krechel und „Sonntagskinder“ von Gerlind Reinshagen.
Die seit den 1970er Jahren in der DDR entstandenen Theaterstücke stammen nicht mehr nur aus den Federn bereits renommierter (und dennoch zensierter) Dramatiker wie Heiner Müller, sondern in Ost und West fanden auch Volker Brauns „Hinze und Kunze“, Thomas Braschs „Rotter“ und Ulrich Plenzdorfs Welterfolg „Die neuen Leiden des jungen W.“ breite Beachtung.
Wir laden Sie herzlich nach Bensberg ein, um über die anregenden Bühnenwerke der 1970er und ’80er Jahre zu sprechen!
Ihr/e Referent/in
Ihre Tagungsleitung
Samstag, 26. Oktober 2024
14.00 Uhr
Von der Tendenzwende in die Wendezeit: 1970–1990
Zeit- und literaturgeschichtlicher Überblick
15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause
15.45 Uhr
Die neue(n) Theaterszene(n) in den 1970er und ’80er Jahren
Thomas Bernhard, Botho Strauß, Franz Xaver Kroetz u.a.
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
Gemischte Gefühle – gefilterte Gedanken in Zeiten des Wandels
Gespräche über theatralische Schlüsselszenen auf Grundlage von Filmausschnitten und Textbeispielen
21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages
Sonntag, 27. Oktober 2024
ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste
8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Edith-Stein-Kapelle
9.30 Uhr
Die Entdeckung der Bühne – der Aufbruch der Dramatikerinnen
Elfriede Jelinek, Ursula Krechel, Gerlind Reinshagen u.a.
11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause
11.30 Uhr
Der Wende entgegen – den Wandel vor Augen in der DDR
Volker Braun, Thomas Brasch, Ulrich Plenzdorf u.a.
13.00 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.