Andy Warhol – The King of Pop Arts
Wer kennt sie nicht, die kunterbunten und schrillen Pop Art-Bilder aus den 60iger Jahren? Meine erste Erinnerung ist der Kunstunterricht, hier haben wir Arbeiten von Warhol gezeichnet. Ich weiß noch genau, unter meinem Werk stand eine 1, ich war schon ein wenig stolz, als ich mit meinem eingepackten Bild nach Hause kam.
Mein Vater nahm dies zum Anlass, das Bild in seinem Büro zu platzieren. Wer hätte gedacht, dass ich nun die Ehre habe, hier im Blog etwas über den Großen,- ja wohl berühmtesten Pop Art-Künstler Andrej Warhola (sein bürgerlicher Name) zu schreiben.
Sicher kennt jeder seine Bilder oder hat, so wie ich, auch eine persönliche Geschichte oder Erinnerung in Bezug zu seinen Kunstwerken.
Warhol versinnbildlicht mit seinem Weg die Realisierung des „American Dream“. Es scheint, dass er sein Talent von seiner Mutter geerbt hat, sie illustrierte professionell Bücher.
Warhol hatte keine einfache Kindheit erlebt, er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und verlor seinen Vater bei einem Unfall im Jahre 1933. Dazu kam, dass er als Junge in der Schulzeit an einer Nervenkrankheit erkrankte und längere Zeit ausfiel, in dieser langen Zeit zu Hause entwickelte er eine Hypochondrie.
Sein Talent aber wurde bereits in der Schulzeit erkannt, doch seinen spektakulären Erfolgsweg schlägt er im Jahr 1949 ein, als er Schuhe für Fashion Magazine durch seine Illustrationen bewirbt. Es folgen 1962 die berühmten Campell´s Dosen und Warhol gründet das New Yorker Studio „The Factory“. Dort wurden viele seiner Star-Abbildungen ausgestellt, viele Berühmtheiten gingen ein und aus und es wurden wilde Partys gefeiert, wie sich das zu damaligen oder vor Pandemie-Zeiten, so gehörte.
Die Gesellschaft inspirierte ihn für neue Werke, seine Bilder wurden als Verbindung zwischen Konsumwelt und hoher Kunst angesehen.
Warhol galt als introvertierte und scheue Persönlichkeit, war bekannt für seine weiß-silber gefärbte Perücke und trug stets eine dunkle Sonnenbrille. Er baute regelrecht einen Mythos „Warhol“ auf und gab nur wenig von sich preis.
Seine Elvis Kollektion wurde 1963 auf einer Versteigerung für mehr als 100 Millionen Dollar verkauft. Einen ähnlichen Erfolg haben nur Bilder von Van Gogh, Picasso, Klimt.
Nach seinem Durchbruch als Maler widmete er sich einer weiteren Vorliebe, der Filmerei. Typisch für die frühen Filme ist die unbewegte Kamera, diese filmte über Stunden hinweg eine einzelne Handlung. Weitere Filme zeigen auch seine eigene Homosexualität und sein Voyeurismus, wenngleich nie offen ausgelebt. Meistens wurde in seinem Studio gedreht. Zusätzlich gründete er die Zeitschrift „Interview“ und war Produzent einer Rockband „Velvet Underground“. Ein wahres Talent auf allen künstlerischen Ebenen.
So viel Ruhm und Erfolg bleibt nicht ohne Neider und Kritiker. Ein dramatisches Ereignis in seinem Leben war ein Angriff, bei dem Warhol und sein Kurator in seinem Studio mehrfach angeschossen wurden, er konnte in letzter Sekunde gerettet werden. Die radikale Frauenrechtlerin, Valerie Solanas, hatte ihn im Juni 1968 ins Koma geschossen. Sie wollte sich an ihm rächen, ihr Motiv waren nach eigenem Bekunden die herabwürdigenden Rollen der Frauen in Warhols Filmen. Es wird behauptet, dass dieser versuchte Mord ein weiterer Meilenstein in seiner Karriere war.
Doch der „alte“ Warhol kehrte nach dieser schrecklichen Tat nicht mehr zurück und legte sein umtriebiges Leben größtenteils ab. Aber ganz ohne Party und Kokain ging es dennoch nicht. Da seine eigene Partyhochburg nach dem Attentat zerstört war, verbrachte er viel Zeit in der berühmten Diskothek „Studio 54“.
Er hängte das Filmschaffen an den Nagel und begab sich in den 1970-ern in eine ruhige Phase seines Lebens. Er malte in dieser Zeit Michael Jackson und schaffte weitere Werke, für jeder Mann. Warhol wollte die moderne Kunst für alle Menschen erschwinglich und zugänglich machen, und entdeckte dafür den Siebdruck für sich. Durch den Siebdruck konnten seine Werke in hohen Stückzahlen hergestellt werden und waren dennoch Originale.
Zu erwähnen ist, dass er kurz vor seinem Tod „Das letzte Abendmahl“ von Leonardo DaVinci adaptierte. Man könnte Warhol in einer Art Analogie auch als Jesus der Kunstszene sehen, er war wie Jesus von den Jüngern immer umgeben von Freunden. Dass dieses Bild sein letztes Bild sein würde, war allerdings Zufall. Viele seiner Freunde waren in der Tat Katholiken. Die Religion gab ihm eine Weltsicht zurück, mit der er aufgewachsen war.
Warhol starb nach einer Routineoperation im Alter von 58 Jahren überraschend. Ein Grund könnte seine Phobie gegen Krankenhäuser gewesen sein, es heißt, er habe die Operation aus Angst mehrfach verschoben. Am 22.02.1987 nahm sein Leben ein abruptes Ende.
Weiterhin bleibt es spannend um den Künstler. Nach seinem Tod sind 600 Umzugskartons aus dem Leben von Warhol zusammengekommen, eine beeindruckende Zeitdokumentation – wer weiß, vielleicht erwartet uns in den nächsten Jahrzehnten noch mehr über das Leben des King of Pop Arts…
Nach meinen Recherchen über Warhol habe ich festgestellt, dass ich noch eine kleine ganz persönliche Gemeinsamkeit mit diesem großartigen Künstler teile, nämlich „unseren“ Geburtstag am 6. August.
Die Thomas-Morus-Akademie möchte solch berühmte Künstler und ihre Kunstwerke weiterleben lassen. Darum bieten wir Ihnen an, mit unserem Kunsthistoriker Dr. Andreas Baumerich die Pop Art-Kunst in Köln selbst zu erleben. Herzliche Einladung!
17. Mai 2022 (Di.)
Vom Kopf zum Konsum
Abstrakter Expressionismus und Pop Art
Alle Bilder von Flickr und Unsplash, alle gemeinfrei
22. Februar 2022 || ein Beitrag von Janine Lattarulo, Bereichskoordinatorin Referat Erkundungen