Kleines Bauwerk. Große Geschichte. Das „Bundesbüdchen“ in Bonn
Das kleine Bundesbüdchen, eröffnet 1957 durch die Familie Rausch, stand viele Jahre lang im Zentrum der Macht zwischen Kanzleramt, Bundesrat und Bundestag, als Bonn noch Regierungssitz war. Der ovale Kiosk mit seinem elegant geschwungenen Dach behauptete sich über Jahrzehnte hinweg als beliebter Treffpunkt. Hier aßen Kohl, Wehner und Strauß ihre Siedewurst; Genscher, Blüm, Töpfer, Fischer und andere Politikprominenz kauften dort belegte Brötchen oder Zeitungen. Es ist eines der originellsten Objekte, die in der deutschen Denkmalliste stehen.
Nach dem Regierungsumzug nach Berlin musste der Pavillon für den geplanten Bau des World Conference Center Bonn weichen. 14 Jahre lang betrieb Jürgen Rausch nun einen provisorischen Kiosk vor Ort. Er setzte sich mit dem „Förderverein historischer Verkaufspavillon“ für die Wiederbelebung des Büdchens ein.
Seit August ist das Büdchen zurück – 14 Jahre stand es auf dem Hof einer Spedition in Bornheim. Jetzt steht frisch saniert an seinem neuen Standort am Rande des Platzes der Vereinten Nationen an der Heussallee.
Möglich gemacht haben das die NRW-Stiftung, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Stadt Bonn und der Handwerksbäcker Peter Mauel aus Meckenheim, der das Büdchen als Pächter betreibt und außer Brötchen und Würstchen auch Zeitungen verkauft.
Mehr über die Geschichte des Bundesbüdchens finden Sie hier.
Bild: Hans Weingartz, Wikipedia, gemeinfrei
15. September 2020 || empfohlen von Anne Pesch, Akademiereferentin