Was wirklich zählt! Zur Notwendigkeit des Religionsunterrichts in der Corona-Pandemie
In den Zeiten des Lockdowns und des anschließenden teilweisen temporären Unterrichts wurden in den Schulen die Unterrichtsfächer gewichtet, denn nicht alles konnte in der zur Verfügung stehenden Zeit unterrichtet werden. Oftmals wurde der Fächerkanon auf die sogenannten Kernfächer reduziert, andere Fächer fielen der Kürzung zum Opfer, waren nicht „systemrelevant“ – wie auch der Religionsunterricht – und fanden nicht statt.
Ein Team von Wissenschaftlern der Universität Jena hat einen Aufruf gestartet und 10 Thesen veröffentlicht, warum der Religionsunterricht gerade in der Corona-Pandemie von besonderer Bedeutung ist. „Kinder haben ein grundsätzliches Recht auf eine umfassende Bildung. Besonders in Zeiten wie diesen, wenn ihr gewohntes Umfeld erschüttert ist, eine existenzielle Bedrohung im Raum steht und der Alltag aus den Fugen gerät, ist das Nachdenken darüber, was wirklich zählt, besonders wichtig“, sagt als Mitherausgeber der Zeitschrift „Zeitschrift für Pädagogik und Theologie“ Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. „Eine Beschäftigung mit Fragen der Religion und Ethik hilft Schülerinnen und Schülern, Orientierung zu finden, das Geschehen einzuordnen und die Ausnahmesituationen für sich einschätzen zu lernen.“
29. September 2020 || empfohlen von Andreas Würbel, Akademiereferent