Theologische Schlaglichter auf Corona
Wie kann die Pandemie uns helfen, uns auf das ‘Wesentliche’ zu besinnen? Kann Corona ein Weckruf sein? Und kann der scheinbar sinnlosen Seuche doch ein Sinn gegeben werden? In zahlreichen Beiträgen haben sich Wissenschaftler*innen der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt der Corona-Pandemie aus theologischer Sicht genähert. Nun sind die Beiträge in einem Themenheft gesammelt erschienen.
In elf Beiträgen werden verschiedene Aspekte der Krise, des gesellschaftlichen Zusammenlebens, Perspektiven und der Frage nach Verantwortung für Andere diskutiert und dargestellt. Der Moraltheologe Josef Römelt fragt nach den zwischenmenschlichen Beziehungen in Zeiten von social distancing:
Weil es Menschen sind, durch die der Virus besonders schnell übertragen wird, erscheint der Nächste als das mögliche Potenzial der Ansteckung, wie der heimliche Agent des Unheils. Das pervertiert die unbefangene Zuwendung.“
Der Philosoph Holger Zaborowski widmet sich der internationalen, europäischen Ebene und stellt die Befürchtung in den Raum, dass Europa zwar nicht an Corona, aber mit Corona stirbt. Und zwar indem die Pandemie die Krise Europas verstärkt – geschlossene Grenzen, „europäische Lethargie“, aber auch die Hoffnung auf eine neue Solidarität „von unten“ prägen seinen Beitrag.
Die einzelnen Beiträge finden Sie auf dem Blog „Theologie Aktuell“ und die gesamte Publikation zum kostenfreien Download hier.
Lost in Corona?
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Erfurt haben sich jedoch nicht nur in Blogbeiträgen oder der Publikation „Theologische Schlaglichter auf Corona“ mit diesen Fragen beschäftigt, sondern auch in einem Podcast Fragen von Recht, Ethik, Theologie und Gesellschaft diskutiert.
Hören Sie in dieser Folge das Gespräch mit Holger Zaborowski, Professor für Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt im Gespräch zu Recht, Ethik und Corona.
Titelbild:
Jörg-Peter Mittmann, flickr, CC BY-SA 4.0
3. Oktober 2020 || empfohlen von Julia Steinkamp, Projektreferentin