Schritt für Schritt in Richtung Nachhaltigkeit

Zum fünften Jahrestag der Sozial- und Umweltenzyklika „Laudato si“ hat Papst Franziskus im Mai ein „Laudato si-Jahr“ ausgerufen und Taten folgen lassen: Mit zahlreichen Initiativen und Aktionen möchte die zuständige vatikanische Behörde, das Dikasterium für die ganzheitliche menschliche Entwicklung, einen Richtungswechsel in Kirche und Welt herbeiführen – hin zu einer gerechten und nachhaltigen Entwicklung im Sinne von Laudato si.

Viele Ideen, große Wirkung?
Die einzelnen Ideen und Programme kommuniziert das Dikasterium über eine ansprechend gestaltete Internetseite. Noch ist nicht wirklich ersichtlich, wie viel Substanz die ganze Angelegenheit haben wird. Vieles scheint sich in Ideen, Papieren und Versammlungen zu erschöpfen.

Dabei geht es teilweise durchaus hochkarätig zu: So wird im November ein ursprünglich für März geplanter „Wirtschaftsgipfel“ unter dem Motto „The Economy of Francesco“ in Assisi stattfinden, an dem neben den beiden Nobelpreisträgern Amartya Sen und Muhammad Yunus unter anderem die Ökonomen Bruno Frey, Kate Raworth und Jeffrey Sachs sowie die Umweltaktivistin Vandana Shiva teilnehmen werden. Aus Deutschland hat die Unternehmerin Antje von Dewitz (Vaude) ihr Kommen zugesagt. Man darf gespannt sein, welche Impulse von diesem Treffen ausgehen werden.

Schöpfungszeit im Herbst
Ein weiterer Höhepunkt des Jahres, das bis zum 24. Mai 2021 geht, wird die Schöpfungszeit im September und Oktober sein. Eine Tradition der orthodoxen Kirche aufgreifend hat Papst Franziskus diese Zeit für die katholische Kirche vor dem Gedenktag des heiligen Franz von Assisi (4. Oktober) eingeführt. Auch hierzu gibt es eine spezielle Internetseite, die von einem ökumenischen Netzwerk betreut wird.

Köln wird konkret
Wer konkret und lokal umsetzbare Anregungen sucht, wird während der Schöpfungszeit fündig: Nach der sehr erfolgreichen Reihe von Online-Veranstaltungen im Mai laden die Stabstelle Umweltmanagement des Erzbistums Köln und die Thomas-Morus-Akademie Bensberg im September und Oktober zu vier weiteren Online-Seminaren ein. Das Themenspektrum reicht dabei von nachhaltig gestalteten Pachtverträgen über die Möglichkeiten von Photovoltaik in der Kirchengemeinde bis zur ethischen Geldanlage. Im Austausch mit Expertinnen und Experten sollen hier konkrete Anregungen gewonnen werden, die in der Gemeinde, im Verband oder auch im privaten Haushalt umgesetzt werden können. Die Reihe folgt damit der Zusage von Papst Franziskus: „Alle können wir als Werkzeuge Gottes an der Bewahrung der Schöpfung mitarbeiten.“ Interessierte können sich zu den kostenlosen Online-Seminaren über eine Internetseite der Stabsstelle Umweltmanagement anmelden.

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Cornelia Munteanu auf Unsplash, gemeinfrei

3. September 2020 || von Dr. Matthias Lehnert, Akademiereferent