Die Kirche in Marienberghausen weist Bauteile aus drei Epochen auf: den Kirchturm aus der Zeit um 1200 mit einer nach einem Brand aufgesetzten barocken Haube, das ebenfalls nach diesem Brand erneuerte Langhaus aus dem 17. Jahrhundert und den spätgotischen Chor. Die Ausmalung in Marienberghausen unterliegt einem einheitlichen Programm. Im Vierungsgewölbe halten vier große Engel die Leidenswerkzeuge Christi und fordern damit den Gläubigen auf, über die Passion Christi nachzudenken. An die Ostwand des Chores ist das Weltgericht gemalt mit ausführlicher Schilderung der himmlischen Zone, u.a. mit dem Kampf des Erzengels Michael und eines Teufels um eine Seele, sowie dem Bereich der Hölle, wo Teufel drastisch mit Schubkarre und Mistforke die Verdammten in Richtung Hölle befördern. Im Höllenrachen sitzen dicht gedrängt mit angstvoll aufgerissenen Augen und Mündern weitere Verdammte. Unterhalb des Weltgerichtes stehen, wie in jeder der Bunten Kirchen, die Apostel als Zeugen des Abendmahles und als Beisitzer des Jüngsten Gerichts. Zum Weltgericht gehört noch die Seelenwaage an der nördlichen Chorwand, wo die Waagschale mit der Seele trotz aller Mühen der Teufel schwerer bleibt. In den beiden Querhäusern befinden sich Darstellungen von Heiligen. Im Südquerhaus sind es die hll. Antonius und Georg sowie vier weitere männliche Heilige, im Nordquerhaus der hl. Hubertus und Maria Verkündigung sowie vier weibliche Heilige. Als Besonderheit weist die Ausmalung in Marienberghausen kleine Drôlerien im Vierungsgewölbe auf, so ein dudelsackblasendes Schwein oder einen auf ein Eichhörnchen zielenden Jäger, das sich die Ohren zuhält.

Marienberghausen lag im Gebiet der Grafen von Sayn, die nach ihrem Übertritt zum reformierten Glauben in einer Kirchenordnung 1620 die Übertünchung aller katholischen Gemälde anordneten. Dies dürfte der späteste Zeitpunkt gewesen sein, an dem die Wandmalereien in Marienberghausen unter weißer Farbe verschwanden, unter der sie 1910 entdeckt und 1912 durch Anton Bardenhewer freigelegt wurden. Da der Bestand gut erhalten war, brachte Bardenhewer nur wenige Retuschen an, die Anfang der 1960er Jahre wieder entfernt wurden.