Wenn Kinder Tod und Gewalt erfahren-Fachtagung in Bensberg

Wenn Kinder Tod und Gewalt erleben …

Erfahrungen, Opferschutz, Unterstützungsangebote

Weltweit sind Kinder mit Gewalt, Sterben und Tod konfrontiert, wenn Eltern, nahe Angehörige oder Freunde verletzt oder getötet werden. Nicht selten belastet das Erleben von Gewalt Kinderseelen ein Leben lang – auch bis in die nachfolgenden Generation hinein. Auch der sexuelle Missbrauch an Kindern ist in diesem Kontext zu betrachten. Die jüngsten Fälle machen dies noch einmal besonders deutlich.

Der Umgang mit Kindern und Jugendlichen nach Todesfällen und schweren Verletzungen stellt Eltern
und Angehörige, aber auch Einsatzkräfte in Polizei, Rettungsdiensten, Kriseninterventions-Teams und Notfallseelsorge vor besondere Herausforderungen. Auch Mitarbeitende in Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern und in der Trauerbegleitung suchen Orientierung für den Umgang mit Kindern in Trauerprozessen oder nach Gewalterfahrungen. Zudem stellt sich die Frage, wie Angehörige europäischer Armeen damit umgehen, wenn Kinder selbst von bewaffneten Konflikten betroffen sind oder Kinder mit der Traumatisierung ihrer Eltern, die im Kampfeinsatz waren, konfrontiert werden.

Die Fachtagung soll dem Erfahrungsaustausch dienen, Studien zum Thema vorstellen und das gemeinsame Nachdenken über „best practices“ anregen. Angesprochen sind Akteure aus der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) und Notfallseelsorge, der Beratungsarbeit, aber auch Mitarbeitende aus Schulen, Kindergärten, der Polizei und Angehörige der europäischen Armeen.

Sonntag, 19. April 2020

14.30 Uhr    
Begrüßung und Einführung
Hermann-Josef Borjans, Bund Deutscher Kriminalbeamter; Bundesvorstand; Sprecher Kriminalprävention und Opferschutz, Berlin  
Dr. Uwe Rieske, Militärdekan, Evangelisches Militärpfarramt Bonn II
Andreas Würbel, Referent, Thomas-Morus-Akademie Bensberg

Grußworte/Videobotschaft
Christine Lambrecht,
Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz, Berlin
Evangelischer Militärbischof Dr. Sigurd Rink, Berlin

15.15 Uhr    
Psychosoziale Notfallversorgung von Kindern
Ein Überblick zu Erfahrungen und Studien in Deutschland
Prof. Dr. Harald Karutz, Medical School Hamburg, Projekt KIKAT

16.15 Uhr    
Kaffee- und Teepause

16.45 Uhr    
Erfahrungen und Perspektiven für den Opferschutz nach Gewalterfahrungen bei Kindern in NRW
Elisabeth Auchter-Mainz, Opferschutz­beauftragte des Landes NRW, Köln

17.45 Uhr    
Wenn aus Gewaltphantasien Realität wird
Amoktaten – Risikoeinschätzung, Präventionsmöglichkeiten und die Wirkungen auf Kinder
Prof. Dr. Britta Bannenberg,
Professur für Kriminologie, Justus-Liebig-Universität Gießen

18.45 Uhr    
Abendessen

20.00 Uhr    
Wenn Kinder Gewalt und Sterben erleben – Erfahrungen und Hilfen
Gespräch mit Angehörigen und Einsatzkräften

Montag, 20. April 2020

8.00 Uhr    
Frühstück für Übernachtungsgäste

9.00 Uhr    
Why children bother us so much
Dr. Jeffrey Mitchell, Ehrenpräsident der ICISF, Ellicott City (MD), USA

10.00 Uhr    
Hilfen und Unterstützung für Kinder nach Gewalterfahrungen
Simon Finkeldei/Tita Kern,
AETAS Kinderstiftung, München

10.45 Uhr    
Kaffee- und Teepause

11.15 Uhr    
Psychische Folgen von Gewalt­erfahrungen und sexuellem Missbrauch
Reinert Hanswille,
Systemischer Therapeut und Autor, ifs Essen (angefragt)

12.00 Uhr    
Krisenintervention und begleitende Hilfen für Kinder und Jugendliche nach Todesfällen
Prof. Dr. Barbara Juen, Institut für Psychologie, Universität Innsbruck, Fachliche Leiterin der Psychosozialen Dienste im Österreichischen Roten Kreuz (angefragt)

13.00 Uhr    
Mittagessen

14.30 Uhr    
Parallele Workshops / Arbeitsgruppen:
1. Rechtliche Rahmenbedingungen für Kinder und Jugendliche nach Gewalterfahrungen, Opferentschädigungsgesetz
Sylvia Frey-Simon, Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Berlin und
Elisabeth Auchter-Mainz, Opferschutzbeauftragte NRW, Köln
2. Die Begleitung von Kindern in Schulen nach Gewalterleben und nach Todesfällen (Erfahrungsaustausch und Training)
Pfarrer Albrecht Roebke, Bonn und
N.N., Opferschutz, Polizei Bonn
3.Caring for Children after Cases of Violence and Death – Experiences and Best Practice – the guideline of CISM
Dr. Jeff Mitchell und
Dr. Uwe Rieske
4. Vom Umgang mit Kindern in Einsätzen der Notfallseelsorge
Leitlinien, Kinderbücher und praktische Hinweise für die Ausbildung in der Notfallseelsorge,
Prof. Dr. Harald Karutz, Hamburg
5. Begleitung von Einsatzkräften bei sexuellem Missbrauch und nach Gewalt gegen Kinder
Dietrich Bredt-Dehnen, Ltd. Landespfarrer für Polizeiseelsorge in der Evangelischen Kirche im Rheinland und
Kriminaldirektor Ingo Wünsch, Polizei NRW

Kaffee- und Teepause zwischendurch

17.00 Uhr    
Erfahrungen aus der Unterstützung von Kindern traumatisierter Soldaten nach Auslandseinsätzen der Bundeswehr
Militärdekan Christian Fischer, Arbeitsfeld „ASEM“ der Militärseelsorge, Berlin

18.00 Uhr    
Erfahrungen aus der Trauerbegleitung von Geschwisterkindern der Opfer des Germanwings-Absturzes
Mechthild Schröter-Rupieper, Trauer­begleiterin und Psychologin, Haltern

19.00 Uhr    
Abendbuffet

anschließend Zeit für Gespräche und Begegnungen

Dienstag, 21. April 2020

8.00 Uhr    
Frühstück für Übernachtungsgäste

9.00 Uhr  
Domestic Abuse/Homicide and The Impact on Children – a UK Perspective
Häuslicher Missbrauch und Tötungsdelikte sowie ihre Auswirkungen auf Kinder – Erfahrungen aus Großbritannien
Mark Woodland, Victims’ Services Coordinator, Greater Manchester Police (GMP)

10.30 Uhr    
Schutzmöglichkeiten und Verfahrenswege bei Ermittlungen und Vernehmungen von Kindern nach Gewaltverbrechen aus der Perspektive der Justiz
Minister Peter Biesenbach, Minister für Justiz des Landes NRW (angefragt)

11.15 Uhr    
Kaffee- und Teepause

11.45 Uhr    
„Wenn Kinder Gewalt und Tod erleben …“
Podiumsgespräch und Resümee der Tagung u. a. mit

  • Justizminister Peter Biesenbach, Düsseldorf (angefragt)
  • Militärdekan Christian Fischer, Berlin
  • Dr. Jeffrey Mitchell, Ellicott City, MD
  • Prof. Dr. Harald Karutz, Hamburg
  • Mechthild Schröter-Rupieper, Haltern

13.00 Uhr    
Mittagessen

14.00 Uhr    
Ende der Tagung

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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