Von Spaltungen bedroht?
Das schwierige Verhältnis zwischen Staaten und ihren Bürgern
Gegenwärtig ist das Verhältnis von Bürgerinnen und Bürgern sowohl untereinander wie auch gegenüber ihren Regierungen in zahlreichen Ländern äußerst angespannt. Viele Menschen fühlen sich in Ihrer ablehnenden Haltung im Blick auf die globalen Migrationsbewegungen unverstanden oder sehen ihre Kritik an der Globalisierung und den neuen Arbeitswelten politisch nicht vertreten – was ihre Überzeugung befördert, von den Entscheidungen einer „politischen Elite“ oder dem öffentlichen Diskurs gänzlich abgeschnitten zu sein. Das führt momentan in vielen Ländern zu populistischen Strömungen und in der Folge zu einer Stärkung der Exekutive auf Kosten einer Erosion der staatlichen Gewaltenteilung. So lassen heute tiefe gesellschaftliche Risse in den USA oder auch in vielen Ländern Europas erkennen, dass ein einheitliches Verständnis über die Kernaufgaben und Befugnisse eines Staates nicht mehr gegeben zu sein scheint und der gesellschaftliche Kit bröckelt.
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit: Dieses Ideal eines guten Staatswesens, in dem alle Ihre Leben gemäß ihrer Vorstellungen leben können, ist heute von vielerlei Seiten bedroht. Wie könnte dieses Ideal für die Gegenwart neu ausbuchstabiert werden? Wie kann es gelingen, dass Bürgerinnen und Bürger ein Leben in Sicherheit und Freiheit verbringen können, ohne dabei das Funktionieren des großen Ganzen aus den Augen zu verlieren? Welche Anforderungen darf umgekehrt der Staat aber auch an seine Bürger stellen? Welche Maßnahmen können gegen Populismus und Politikverdrossenheit ergriffen werden?
Die Akademietagung ist gerichtet an Offiziere der Bundeswehr. Weitere Informationen und Hinweise zur Anmeldung entnehmen Sie bitte dem Veranstaltungsprogramm.
Dienstag, 2. April 2019
14.00 Uhr
Begrüßung und Einführung
Bürger – Gesellschaft – Staat: eine vieldeutige Geschichte
Entwicklungen seit dem Beginn der Neuzeit bis heute
Prof. Dr. Armin G. Wildfeuer,
Lehrstuhl für Philosophie an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, Köln
15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause
15.45 Uhr
„Vorbild“ USA?
Gesellschaftliche Gräben und politische Funktionsdefizite im einstigen demokratischen Musterland
Dr. Patrick Horst,
Politikwissenschaftler und Journalist, Hamburg
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
Frankreich, England, Italien
Wie reagieren europäische Gesellschaften auf die Probleme der Gegenwart?
Dr. Tobias Kunstein,
Institut für Politikwissenschaft der Universität zu Köln
21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages
Mittwoch, 3. April 2019
ab 7.00 Uhr Frühstück
9.00 Uhr
Morgenimpuls in der Edith-Stein-Kapelle
9.30 Uhr
Wie wehrhaft ist unsere Demokratie?
Bürgerloyalität in Zeiten populistischer Herausforderungen
Dr. Andreas Püttmann,
Politikwissenschaftler, Journalist und Publizist, Bonn
11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause
11.30 Uhr
Allgemeine Dienstpflicht oder etwas ganz anderes?
Was trägt zur Stärkung der Zivilgesellschaft im 21. Jahrhundert bei?
Paul Schäfer,
von 2005 bis 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages für die Partei Die Linke, Köln
13.00 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.