Martin Heidegger und Hannah Arendt – Seminar Thomas-Morus-Akademie Bensberg
© Willy Pragher, B. Niggl Radloff, wikimedia

Martin Heidegger und Hannah Arendt – eine Jahrhundertbeziehung

Ihre philosophischen Ansätze und Liebe zur Welt

„…der Sturm, der durch das Denken Heideggers zieht … kommt aus dem Uralten“. In Hannah Arendts Worten zu Ehren von Martin Heideggers 80. Geburtstag im Jahr 1969 wirkt noch immer nach, was sie wohl gleich in ihrem ersten Semester bei Heidegger ergriffen hatte. Die frühe Liebes- und spätere Freundschaftsbeziehung währt von 1924/25 bis 1975 ein halbes Jahrhundert inmitten des 20. Jahrhunderts. Ihr sich wechselseitig inspirierendes Philosophieren umgreift ebenso die abendländische Philosophiegeschichte wie es die globalen Auswirkungen der Moderne analysiert. Mit Heidegger – Arendt begegnen wir nicht nur einer außergewöhnlichen Jahrhundertbeziehung. Zugleich werden wir über ihre Werke so mit unserer Geschichte selbst konfrontiert, dass wir uns unserer heutigen (welt-)geschichtlichen Situation stellen müssen. Arendts Urteilstheorie und Heideggers sehr früh schon auf Unverfügbarkeit achtendes Ereignisdenken bieten dafür auch uns wertvolle denkerische Hilfestellungen an.

Unserem Philosophischen Seminar ist wichtig, dass Martin Heidegger wie Hannah Arendt selbstständig vorkommen und in ihrem je eigenen großen Werk gewürdigt werden. Die ungewöhnliche und vielfach geheimnisvolle Beziehung soll anhand des Briefwechsels, der Einbeziehung des Freundeskreises, mit Hilfe mancher Filmdokus sowie mit Blick auf ihr gesamtes Philosophieren beleuchtet werden.

Wir laden Sie herzlich zu spannenden Vorträgen und Diskussionen ein und freuen uns auf Sie!

Ihr/e Referent/in und Tagungsleitung

Freitag, 15. September 2023

14.00 Uhr
Der junge Heidegger
„Heimlicher König im Reich des Denkens“ der 1920er Jahre und die neue Ursprünglichkeit seines Philosophierens bis zu „Sein und Zeit“

15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause

15.45 Uhr
Die junge Arendt
Erste Stationen, Begegnung mit Heidegger, ihr Leben und Schreiben zwischen Politik und Philosophie

18.00 Uhr
Abendessen

19.00 Uhr
Was war das nur für eine Beziehung?
Charakterisierungsversuche anhand von Filmausschnitten und die Deutung ihrer Beziehung auf Basis ihres Briefwechsels

21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages

Samstag, 16. September 2023

ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste

8.00 Uhr
Kurzes Morgenlob in der Edith-Stein-Kapelle

9.30 Uhr
Am Abgrund
Heideggers Verstrickung mit dem Nationalsozialismus und die Folgen. – Heideggers und Arendts Aufarbeitungen von Totalitarismus, moderner Technik, Massengesellschaft und Überflüssigkeit des Menschen vor dem Hintergrund von Arendts „Vita activa“

11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr
Vom Welteverlust zur Liebe zur Welt
Arendt als „Königin des Neuanfangs im Angesicht der Abgründe“ und Heideggers Denken des „anderen Anfangs“

13.00 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Ende der Veranstaltung

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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