Aufstieg einer Kunstmetropole
Romanik, Gotik und Frührenaissance in Florenz
Florenz ist ab dem hohen Mittelalter das künstlerische Zentrum Mittelitaliens. Hier entstehen im 11. Jahrhundert Kirchen, die gerade durch ihre moderne Erscheinung an antike Tempel erinnern. Ein gewaltiges Dombauprojekt wird noch im gotischen Stil begonnen und mit der ersten neuzeitlichen Riesenkuppel vollendet. Die Kirchen der Bettelorden werden ausgestattet mit reich ausgemalten Kapellen und prächtigen Grabmälern. Um 1420 wird diese fruchtbare Kunsttradition des Mittelalters unter der Herrschaft der Medici aufgenommen und zum Renaissance-Stil weiterentwickelt. Florenz wird so in allen Künsten die Wiege der neuen Zeit.
Ihr/e Referent/in und Tagungsleitung
Samstag, 29. Januar 2022
14.00 Uhr
Von der Antike geprägt
Romanik oder „Proto-Renaissance“
Früh beginnt die florentinische Romanik mit einer stark antikisierenden Architektur: San Miniato al Monte, die Badia von Fiesole, vor allem aber das Baptisterium von Florenz, das von den Nachgeborenen bald für einen antiken Tempel gehalten wird, sind bedeutende Beispiele edler Bau- und Ausstattungskunst des hohen Mittelalters in der Toskana.
15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause
15.45 Uhr
Kunstimporte prägen die Stadt
Die gotische Kunst der Bettelorden
Die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner bringen die Gotik nach Florenz. Santa Maria Novella und Santa Croce werden erbaut und mit Fresken Giottos und seiner Schule ausgestattet, Arnolfo di Cambio beginnt den Dombau, der Campanile wächst ebenso wie die Stadtpaläste um den Palazzo Vecchio aus dem Boden der Arnostadt.
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
Der Florentiner Dom
Die Vollendung der Gotik als Neuanfang
Die Nachfolger Giottos schaffen Kapellen und Kirchen, Klöster und Paläste. Das bedeutendste Bauwerk von Florenz aber scheint unvollendet bleiben zu sollen, bis Brunellesco das Wagnis der Domkuppel zwischen Gotik und Renaissance in Angriff nimmt. Er stößt mit seinem Werk die Pforte zu einer neuen Kunst auf, durch die hindurch ihm Maler und Bildhauer alsbald folgen.
21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages
Sonntag, 30. Januar 2022
ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste
8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Edith-Stein-Kapelle
9.30 Uhr
Ghiberti, Donatello, Masaccio, Fra Angelico …
Die erste Generation der Renaissancemeister
Ghibertis Türen für das Baptisterium, Donatellos Skulpturen und Masaccios Malerei sind nur die bedeutendsten Beispiele für den Aufschwung der Renaissancekunst. Neben den „modernen“ Meistern aber arbeiten die „lyrischen“ Künstler wie Fra Angelico, Luca della Robbia oder Gozzoli. Auch durch diese Spannung wirkt die Kunst der durch die frühen Medicifürsten geprägten Epoche in Florenz noch heute so ungemein lebendig.
11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause
11.30 Uhr
Zwischen Lorenzo dem Prächtigen und Savonarola
Der Höhepunkt der Renaissance
In der zweiten Generation der Meister erreicht die Florentiner Renaissance ihren Höhepunkt. Ghirlandaio malt Kapellen aus und unterrichtet den jungen Michelangelo, Verrocchio schafft Skulpturen mit Hilfe des jungen Leonardo, Botticelli illustriert Dante und die antike Mythologie. Schließlich zieht das erstarkende Papsttum unter Julius II. nach 1500 die besten Kräfte aus Florenz nach Rom. Für Raphael ist Florenz nur noch Zwischenstation auf dem Weg zum Ruhm.
13.00 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Ende des Seminars
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.