Verachtet die Meister nicht-Seminar mit Andreas Thiel-Thomas-Morus-Akademie Bensberg
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„Verachtet mir die Meister nicht, und ehrt mir ihre Kunst!“

Cranach - Grünewald - Altdorfer: Dürers geniale Kollegen

Albrecht Dürer aus Nürnberg ist der Fixstern der Altdeutschen Malerei. Um ihn herum arbeiteten zwischen 1450 und 1550 eine Vielzahl weiterer Meister, die die gotische Tafelmalerei mit ihren Goldgründen überwinden, mehr oder weniger stark die Elemente der italienischen Renaissance in ihr Werk integrieren und diese zuletzt bis ins Manierierte fortführen. Männer wie Martin Schongauer oder der Hausbuchmeister legen im Südwesten des Reiches den Grundstein dieser Blüte, Matthias Grünewald, Albrecht Altdorfer und Hans Baldung Grien ragen durch ihren Personalstil heraus. Die Künstlerfamilie Cranach prägt zuletzt ein ganzes Zeitalter mit ihren Altären und Graphiken zwischen Reforma­tion und Katholizismus.

Wir laden Sie ein, sich zusammen mit Dr. Andreas Thiel in diesem Seminar mit den Altdeutschen Meistern im Süden und Osten des Alten Reiches zu beschäftigen. Dürer, dem im vergangenen Jahr ein eigenes Seminar gewidmet war, wird immer wieder eingewoben sein in die Fragen zu Stil und Ikonographie der Malerei. Allein die stark an Flandern orientierte Kunst am Niederrhein und in Köln bleibt ausgespart.

Ihr/e Referent/in und Tagungsleitung

Samstag, 12. März 2022

14.00 Uhr
Begrüßung und Einführung

Zwischen Pegnitz und Isar
Künstler im Umkreis von Dürers Atelier
Bereits vor Albrecht Dürers Wirken blühten Malerei und Graphik in Nürnberg. Aus seiner Werkstatt entstammen mehrere Meister, die die Bildgedanken des Genies teils nur kopieren, teils weiterführen und variieren. Der eigenwilligste Künstler aus diesem Kreis ist sicher Hans Baldung Grien. Seine „Hexen“ sind Ikonen der Altdeutschen Malerei. Neben Nürnberg sind Augsburg und München weitere Zentren der von den Wittelsbachern geförderten Kunst.

15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause

15.45 Uhr
Von Schwaben bis Regensburg
Albrecht Altdorfer und die Donauschule
Während aus Schwaben eine Vielzahl von hochkarätigen Bildnissen die Altdeutsche Malerei bereichern, glänzt die „Donauschule“ mit ihrem Zentrum in Regensburg mit der Landschaftsmalerei, sei es als Hintergrund für Sakralbilder, sei es als autonomes Bildmotiv. Der bedeutendste Vertreter dieser Gruppe ist sicher Albrecht Altdorfer, auch er ein Mitarbeiter Dürers, der aber mit seinen späten Hauptwerken wie der weltberühmten „Alexanderschlacht“ gänzlich andere Wege ging.

18.00 Uhr
Abendessen

19.00 Uhr
Am Oberrhein und in Mainfranken
Von Schongauer bis Grünewald
Am Oberrhein, etwa in Basel und Straßburg, blühen die Malerei und die Graphik ebenfalls bereits vor Dürer auf. So wählt der Nürnberger Geselle die Region für seine Wanderjahre, um etwa die Kunst Martin Schongauers zu studieren. Eine Generation später arbeitet der neben Dürer vielleicht bedeutendste Altdeutsche Maler im Elsass. Für das Antoniterhospital von Isenheim schafft Matthias Grünewald einen riesenhaften Wandelaltar, dessen Aura noch heute alle Betrachtenden im Unterlindenmuseum zu Colmar gefangen nimmt.

21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages

Sonntag, 13. März 2022

ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste

8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Edith-Stein-Kapelle

9.30 Uhr
An Elbe und Saale
Lukas Cranach und seine Werkstatt
Erfolgreicher als alle Zeitgenossen ist in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts Lukas Cranach der Ältere. Als Hofmaler der Sächsischen Wettiner arbeitet der Franke für Dresden und Wittenberg, für Halle und Weimar. Seine Graphiken illus­trieren die Streitschriften der Lutheraner und tragen so nicht unwesentlich zur Ausbreitung des Protestantismus bei. Seine Portraits der Protagonisten werden gleichsam zu Ikonen der Religionskriege. Der Sohn, Lukas Cranach der Jüngere, führt das erfolgreiche Wirken des Vaters weiter.

11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr
Der katholische Cranach
Lukas Cranach und Albrecht von Brandenburg
Wohl kein anderer als Lukas Cranach hätte den größten Auftrag des Jahrhunderts bewältigt: mit seinem runden Dutzend Gehilfen schuf der Meister für Kardinal Albrecht von Brandenburg die Ausstattung der Stiftskirche von Halle. Über vierzig Altäre belegen die Prunksucht des kurfürstlichen Hohenzollern, die Bildnisse seinen Anspruch, als echter Renaissancekirchenfürst zu gelten. Der hochadelige Gelehrte und fromme Lebemann war zugleich Bischof dreier Bistümer.

13.00 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Ende des Seminars

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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