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© Willy Pragher, CC BY 3.0; Wikimedia Commons

Bildergeschichten und Wörterwelten

Die Humoristen Wilhelm Busch und Karl Valentin

Die berühmten Bildergeschichten des introvertierten Wilhelm Busch (1832–1908) und die mitreißenden Filmsketche des theatralischen Selbstdarstellers Karl Valentin (1882–1948) haben die Sinne vieler Generationen erfreut. Wilhelm Buschs beliebte Wort- und Bildkompositionen wandeln sich im Laufe der Zeit und weisen immer mehr satirische Züge auf. Daran anschließend betrachtet das Seminar Karl Valentins filmische Exponate: seine frühen Stummfilme oder seine schriftstellerischen Artefakte (wie fingierte Liebesbriefe und poetische Gedichtparodien).

Buschs Text-Bild-Kombinationen und Valentins filmische und dichterische Werke haben unzählige Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Unterhaltung, Karikatur und Kabarett bis in die Gegenwart hinein beeinflusst. Das Seminar beschreibt, an welche literarische Traditionen Busch und Valentin ihrerseits anschließen und welche künstlerischen Entwicklungen sie mit ihren Texten und Sketchen, Bildern und Filmen angeregt haben, die sich bis heute großer Beliebtheit erfreuen.

Im Mittelpunkt des Seminars stehen viele bekannte und einige weniger bekannte Texte Buschs und Valentins, die sich häufig durch ihre oft mehrdeutige Gedankenführung auszeichnen, aber nicht weniger durch ihren humoristischen und ironischen Duktus, der ein hohes Unterhaltungspotential garantiert und nicht selten die Lachmuskeln des Publikums strapaziert: sei es durch Buschs konturierte und kolorierte Sprachgestalten oder sei es durch die von Karl Valentin mit Liesl Karlstadt ganz speziell inszenierten Alltags- und Liebesszenen.

Über Buschs lyrische wie bildliche und Valentins szenische wie sprachliche Artefakte zu reden – dazu laden wir Sie herzlich nach Bensberg ein!

Ihr/e Referent/in und Tagungsleitung

Samstag, 18. Juni 2022

14.00 Uhr
Wilhelm Buschs frühe Bilderpossen und reife Bildergeschichten
Der in das Seminar einführende Bild-Vortrag rekapituliert das Leben und künstlerische Schaffen des reimenden Karikaturisten Wilhelm Busch und zeichnet die Entwicklung von seinen frühen Bilderpossen bis hin zu seinen – nicht nur für Kinder – an- und aufregenden Lausbuben- und Tierbildergeschichten nach (wie „Max & Moritz“, „Hans Huckebein, der Unglücksrabe“ u.a.). Nicht nur die historischen Hintergründe (seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts) und die an der Tradition der „Alten Meister“ geschulten malerischen Artefakte Buschs werden vor Augen geführt, sondern auch die weiteren Fortschritte seiner Bild-Text-Kompositionen.

15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause

15.45 Uhr
Wilhelm Buschs Bilderbuchehen und Künstlerschicksale
Wilhelm Buschs späte Bildergeschichten zeichnen sich durch ihren kritischen wie satirischen Impetus aus (von „Die fromme Helene“ über „Balduin Bählamm, der verhinderte Dichter“ bis hin zu „Maler Klecksel“ u.a.). Dass sich häufig unter der Bild- oder Textoberfläche weitere (Be-)Deutungsdimensionen entdecken lassen, erschließen die Darlegungen ebenso wie das unüberseh- und unüberhörbare Vergnügen an einem Bild-Text-Werk, das außer den bekannten Geschichten noch einige unbekanntere Texte, Gemälde und Zeichnungen enthält – und für die intensivere Beschäftigung ein lohnendes Unterfangen darstellt.

18.00 Uhr
Abendessen

19.00 Uhr
Binsenwahrheiten und Lebensweisheiten – Gespräche über Gedichte
Die Abendveranstaltung ist dem gemeinsamen Gespräch über einige von Wilhelm Buschs humorvollsten und unterhaltsamsten Gedichten vorbehalten. Wilhelm Busch setzt einige Texte zu alltäglichen und allgemeinmenschlichen Problemen sowie literarische Themen oder solche, die für ideen- und geistreiches Amüsement sorgen, in eingängige Strophen- und gereimte Versformen.

21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages

Sonntag, 19. Juni 2022

ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste

8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Edith-Stein-Kapelle

9.30 Uhr
Karl Valentin – vom Vorstadtrabauken zum Blödsinnskönig
Der Kabarettist Karl Valentin galt und gilt als schlagfertiger Spötter, der alltägliche Situationen und historische Konstellationen in Gestik und Mimik, mit Komik und Klamauk aufs Korn nimmt. Der in Valentins hintergründige Kunst einführende Vortrag skizziert seine Entwicklung vom berüchtigten Münchner Vorstadtrabauken zum bewunderten Blödsinnskönig und führt dabei vor allem die Vielseitigkeit des begnadeten Musikclowns und genialen Stummfilmpioniers – in Wort und Bild – vor Augen.

11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr
Karl Valentin & Liesl Karlstadt – Szenen für mehrere Ehen
Im Mittelpunkt stehen besonders Valentins ironische Lieder und seine Theater- und Filmsketche, welche sich durch ihren scharfzüngigen und hintersinnigen Wortwitz ebenso auszeichnen wie durch ihre slapstickartigen Einlagen. Seine witzigsten, wenn auch oft unbeholfen wirkenden Bühnen-Gaudi und Film-Viechereien hat Valentin bevorzugt mit seiner (nicht nur) Bühnenpartnerin Liesl Karlstadt in unvergessene Szenen gesetzt, die bajuwarische Blödeleien mit (fast) rheinischem Frohsinn zu verbinden scheinen.

13.00 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Ende des Seminars

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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