Festlicher Jahreswechsel in Weimar 2023-2024
© J. Wright of Derby, gemeinfrei, Wikimedia.commons

„… was die Welt im Innersten zusammenhält“*

Entdecken und Erleben – zum Verhältnis zwischen Mensch und Natur

Während die Menschen der Frühzeit die Welt als Mythos und vor allem als gegenwärtige Gefahr wahrgenommen haben, nahmen die Menschen der Neuzeit diese zunehmend in Besitz. Die geistesgeschichtliche Wende zum Rationalen führt zu einer Erschließung und Vermessung der Welt. In besonderer Weise ist dies an der Wende zum 19. Jahrhundert mit den aufkommenden modernen Wissenschaften geschehen.
Meist im Auftrag und mit finanzieller Unterstützung von Herrschern waren Kundige auf Forschungsreisen wie etwa Alexander von Humboldt, aber auch Privatleute in aller Welt unterwegs. Das Beobachtete wird dem Publikum zu Hause präsentiert, Reisetagebücher finden einen reißenden Absatz und nähren die Sehnsucht nach dem Fernen …
Ungekannte Naturphänomene bedürfen der Erklärung, ein neues Vokabular wird entwickelt, Fundstätten werden kartiert … Wissenschaft wird Wissenschaft im heutigen Sinn, Universitäten rücken in den Mittelpunkt des Interesses. Spezialisten betreten das Feld und Goethe gilt seither als das letzte Universalgenie.
Schließlich wird in der Romantik diesem Naturverstehen das Naturerleben entgegengesetzt. Parallel wird Entfremdung beklagt, Kunst und Wissenschaft sollen wieder zusammengedacht werden. Wahrnehmung spielt eine große Rolle und spiegelt sich in Literatur, Kunst und Musik. Dies führt in die Gegenwart, in der eine ganzheitliche Sicht von Mensch und Natur in den Fokus rückt.
Viele Persönlichkeiten Weimars stehen für diese Aspekte, die in der Romantik bearbeitet werden. Mit ihrer Wissbegierde und Weltoffenheit propagierten sie das Wissen ihrer Epoche und stifteten mit ihrem Vorbild buchstäblich zu weiterem Forschen und Tun an.
Der Festliche Jahreswechsel in Weimar widmet sich dieser spannenden Epoche und ihren Themen. Dazu laden wir Sie herzlich ein!

Durch die Tage führen Sie Susanne Bonenkamp & Andreas Würbel.

*J.W. von Goethe, Faust I, Vers 382 f

Mittwoch, 27. Dezember 2023

Busreise von Köln (8.00 Uhr) und Bensberg (8.45 Uhr) zum Dorint Hotel Am Goethepark Weimar****s.

15.30 Uhr
Willkommen in Weimar!
Begegnungen und Gespräche bei einer Kaffeetafel

  • Andreas Würbel, Bensberg
    Referent Kunst, Kultur und Pädagogik, Thomas-Morus-Akademie Bensberg
  • Dr. Folker Metzger, Weimar
    Leiter des Stabsreferats Kulturelle Bildung, Klassik Stiftung Weimar

16.30 Uhr I Vortrag und Gespräch
Umbrüche, Zeitenwechsel, Entdeckungen
Goethes Weltsicht, die Entdeckung der Natur und die Faszination der Wissenschaften
Das Zeitalter Goethes ist geprägt von einem Umbruch in Weltsicht und Welterkenntnis. Es entwickelt sich aus der Naturbeschreibung eine detaillierte und systematische Erschließung der Welt, an deren Ende sich die modernen Naturwissenschaften herausbilden. Forschungsreisen und eine systematische Erkundung der verschiedenen Dimensionen des Lebens führen zu einer neuen Sicht auf die Welt. An dieser Entwicklung hat Goethe einen wichtigen Anteil.
Prof. Dr. Christian Hecht, Weimar
Stadtmuseum Weimar und Institut für Kunstgeschichte, Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen-Nürnberg

17.30 Uhr I Vortrag und Gespräch
Vom Naturalienkabinett des Fürsten zum modernen Museum
Entstehung und Sammlung des Naturhistorischen Museums Rudolstadt
Es geht auf eine Reise durch die faszinierende Geschichte des Fürstlichen Naturalienkabinetts auf der Heidecksburg in Rudolstadt. Es ist das älteste Thüringens und verdankt seine Existenz dem unermüdlichen Interesse des Prinzen und späterem Fürsten Friedrich Karl von Schwarzburg-Rudolstadt. In einem besonderen Fokus liegt Georg Christian Füchsel, einem deutschen Geologen und Arzt, der als Mitbegründer der Stratigraphie gilt. Füchsel war nicht nur Leibarzt von Friedrich Karl, sondern auch ein wichtiger Berater für das Naturalienkabinett. Seine Beiträge zur geologischen Wissenschaft gelten heute als wegweisend, darunter die Erstellung der ersten geologischen Karte eines deutschen Gebiets und die Prägung von Fachtermini.
Antonie Lau, Rudolstadt
Archäologin und Historikerin, Thüringer Landesmuseum Heidecksburg Rudolstadt

19.00 Uhr
Regional. Köstlich.
Empfang und Abendmenü mit korrespondierenden Weinen
Informative Unterbrechungen

  • Susanne Bonenkamp
  • Dr. Folker Metzger
  • Andreas Würbel

Donnerstag, 28. Dezember 2023

Frühstück

9.15 Uhr I Vortrag und Gespräch
In Zwiesprache mit der Natur
Ausgewählte künstlerische Haltungen von 1850 bis 1930
In welche Beziehung setzt sich der Mensch zu seinem Lebensraum? Wie haben insbesondere Künstler*innen ihren Blick auf die belebte und die unbelebte Natur in Bilder und Texte übertragen? Ihre Werke geben Antworten: Henry David Thoreau schildert in „Walden. Leben in den Wäldern“ von 1854 sein Experiment, im Einklang mit der Natur zu leben. William Turner, Camille Corot, Claude Monet ist das Studium von Naturphänomenen Voraussetzung ihrer Malerei; Hilma af Klint, Paul Klee und andere sind überzeugt, dass die Zwiesprache mit der Natur, das Erfassen der in ihr verborgenen Kräfte, unabdingbare Voraussetzung künstlerischen Schaffens ist.
Dr. Maria Müller-Schareck, Köln
Kunsthistorikerin

10.45 Uhr
Gespräche bei Kaffee, Tee und Gebäck

11.15 Uhr I Vortrag und Gespräch
Im Bewusstsein der Entfremdung
Künstlerische Positionen von 1970 bis heute
1972 publizierte der Club of Rome, ein Zusammenschluss von Wissenschaftler*innen, seinen Bericht „Die Grenzen des Wachstums“. Darin belegt er unmissverständlich, dass der Mensch nicht mehr im Einklang mit der Natur agiert, sondern sein Handeln zerstörerisch ist. Die unübersehbaren Konsequenzen beschäftigen heute, 50 Jahre später, nicht nur Wissenschaft und Politik, sondern auch Künstler*innen in aller Welt. In ihren Werken dokumentieren sie die existentielle Belastung der Erde, entwickeln aktivistische Projekte der Reparatur, erzählen von vergessenen Modellen einer respektvollen Koexistenz oder propagieren die Folgenlosigkeit menschlichen Handelns als ein zu erstrebendes Ideal.
Dr. Maria Müller-Schareck, Köln

Gelegenheit zur Mittagspause

14.15 Uhr I Vortrag und Gespräch
Ich hätt’ getanzt heut’ Nacht
Einführung in das Musical „My Fair Lady“
Es ist der ewige, märchenhafte Traum: Ein Unterschicht-Mädchen wird zufällig entdeckt und zur feinen Dame erzogen. Prof. Higgins findet in Eliza das „Versuchskaninchen“ für seine wissenschaftliche These „Sprache/Diktion macht den Menschen …“ ein Experiment, in dem das Laborobjekt zum Subjekt wird. Die Einführung spürt neben einem Abriss der Handlung der Frage nach, wem hier alles der Spiegel vorgehalten wird und welche gesellschaftlichen Klischees wir bis heute nicht überwunden haben.
Michael Pauser M. A., Glauchau
Musikwissenschaftler und Dirigent, Lehrbeauftragter und Doktorand am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena, an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar sowie seit 2022 Konzertdramaturg der Vogtland Philharmonie, seit 2023 Dirigent des Sächsischen Sinfonieorchesters Chemnitz e. V.

15.30 Uhr
Gespräche bei Kaffee, Tee und Gebäck

15.45 Uhr I Vortrag und Gespräch
Mehr als nur Vogelgezwitscher
Die Natur in der Musik
Komponisten aller Epochen haben stets versucht, konkrete Laute oder zumindest Stimmungsbilder aus der Natur in Töne zu setzen – ganz gleich ob als Scherz, aus reiner Neugier, zum Zwecke einer systematischen Untersuchung oder mit der Absicht, die Natur als ‚Protagonisten‘ in musikalische Werke zu integrieren. Anhand ausgewählter Beispiele wird gezeigt, wie unterschiedlich Komponisten und Musiktheoretiker die Natur zum Klingen gebracht haben.
Michael Pauser M.A., Glauchau

17.45 Uhr
Abendessen im Hotelrestaurant

19.30 Uhr | Theaterbesuch
My Fair Lady
Musical von Alan Jay Lerner und Frederick Loewe, in zwei Akten nach G. B. Shaws „Pygmalion“. Aufführung im Deutschen National-Theater Weimar
„My Fair Lady“ gilt bis heute als eines der erfolgreichsten Musicals aller Zeiten. Die Originalproduktion erlebte allein am Broadway über 2 700 Vorstellungen. Anthony Pilavachis gefeierte Inszenierung der Spielzeit 2015/16 wird erneut auf die Bühne gebracht. Es wird „very british“! Regisseur Anthony Pilavachi überzeugte bisher mit über 80 Inszenierungen im In- und Ausland und wurde mehrfach von der Fachzeitschrift „Opernwelt“ für „Beste Regie / Inszenierung“ ausgezeichnet.

Freitag, 29. Dezember 2023

Frühstück

Exkursion nach Jena

9.00 Uhr
Abfahrt in Weimar

10.00 Uhr | Führung und Rundgang
Ein Ort der Poesie, der Reflexion, der Forschung und der Bildung
Schillers Gartenhaus in Jena
Das Gartenhaus ist ein Sinnbild der Friedrich-Schiller-Universität, begegnen sich doch hier zwei ihrer Traditionen: zum einen die philosophische und künstlerische um 1800, die Jena zu einer der bedeutendsten Universitäten in Europa werden lässt, und zum anderen die naturwissenschaftlich-technologische, die in der Kooperation von Ernst Abbe, Otto Schott und Carl Zeiss zur Etablierung der optischen Industrie in Jena führte. Im März 1797 erwarb Friedrich Schiller das Gartenhaus an der Leutra. Der Garten war ein Ort für Geselligkeit und intellektuellen Austausch. Am Steintisch fanden die abendlichen Gespräche mit Goethe statt, der Schiller bei seinen Aufenthalten in Jena fast täglich besuchte. Zu den zahlreichen Gästen des Hauses gehörten auch Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Ludwig Tieck, Sophie Mereau, Susette Gontard und Caroline von Humboldt.
Dr. Sven Schlotter, Jena
Schillers Gartenhaus und Goethe-Gedenkstätte, Friedrich-Schiller-Universität Jena

11.15 Uhr | Museumsbesuch
„Woher wir kommen …?“
Das Phyletische Museum Jena
Keine 5 Minuten von Schillers Gartenhaus entfernt befindet sich eine weltweit einzigartige Institution, deren Gründer Erich Haeckel stets die Veranschaulichung der Entwicklung des Lebens vermitteln wollte. Die zweite Hälfte des 19. Jh. zeichnete sich durch Umbrüche aus (1856 Fund von Teilskeletten des Neandertalers, 1858 erste Veröffentlichung Charles Darwins). Phyletisch heißt biologisch im heutigen Sprachgebrauch. Und alles dreht sich hier um die Entwicklung des Lebens bis zur aktuellen Artenvielfalt. Haeckels Idee, Kunst und Wissenschaft zu vereinen, spiegelt das Ornament im Giebel des Jugendstilbaus, das seine Sicht der Entstehung allen Lebens zeigt.

12.30 Uhr
Zwei-Gänge-Mittagessen im „Zur Noll“

14.30 Uhr | Stadtrundgang
Zwischen Historie und Hightech
Stadtführung in Jena
Historische Ereignisse und Persönlichkeiten prägen Jena. So sehen wir das historische Rathaus aus dem 14. Jahrhundert mit seiner astronomischen Kunstuhr und dem „Schnapphans“. Ein paar Schritte weiter wird die spätgotische Stadtkirche St. Michael erreicht, von deren steinerner Kanzel einst Martin Luther predigte. Am Collegium Jenense wurde die Jenaer Universität gegründet. Größe Persönlichkeiten und Forscher haben in Jena ihre Spuren hinterlassen. Was wäre Jena ohne Goethe und Schiller, ohne Zeiss, Abbe und Schott? Schiller hielt an der Jenaer Universität seine berühmte Antrittsvorlesung, die für Aufsehen in der Stadt sorgte. Goethe lebte seine Freude an naturwissenschaftlichen Forschungen in Jena aus. Der Physiker Ernst Abbe entwickelte zusammen mit Carl Zeiss und Otto Schott bahnbrechende Produkte der Optik ...
anschließend Gelegenheit zu eigenen Erkundungen in Jena

17.00 Uhr
Rückfahrt nach Weimar

19.30 Uhr
Abendessen im Hotelrestaurant

Samstag, 30. Dezember 2023

Frühstück

9.15 Uhr
Gang zum Museum für Ur- und Früh­geschichte in Weimar

9.30 Uhr | Einführung und Führung
Hominide Reste und germanische Elitengräber
Das Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens
Am Ende des Ilm-Parks, eine Stunde Fußweg vom Museum entfernt, befindet sich eine der international bedeutendsten anthropologischen Fundstellen menschlichen Lebens der Altsteinzeit. Die Grabungen in Weimar-Ehringsdorf zu Beginn des 20. Jahrhunderts führten zu einer Neuausrichtung des 1888 gegründeten Museums, dessen Ziel es war, verschiedene private naturwissenschaftliche, ethnologische und archäologische Sammlungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Manuela Tiersch, Weimar
Museumspädagogin, Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens

Gelegenheit zur Mittagspause

13.45 Uhr | Führung
Der Bücherturm der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
Seit 1825 öffnet sich in dem ehemaligen Stadtturm ein beeindruckender Sammlungsraum: Unter der Kuppel mit einer zwölfstrahligen Sonne wurde die Weimarer Militärbibliothek aufgestellt, eine Sammlung, die Herzog Carl August besonders am Herzen lag. Bis heute ist kaum bekannt, dass in diesem Turm die am vollständigsten erhaltene Militärbibliothek Deutschlands der Zeit um 1800 im Originalzustand zu sehen ist. Auf den weiteren Ebenen finden sich unter anderem zahlreiche Bände zur Botanik, Zoologie, Flora und Fauna. Es ist die ursprüngliche Aufstellung von 1825. Den Bücherturm ergänzt heute ein Militärkabinett, das an die Napoleonischen Kriege und das Wissen der Kriegsführung erinnert. Von hier aus gelangt man über den „Herzogsteg“ unter freiem Himmel direkt in den Turm.
Dr. Arno Barnert, Weimar
Stellv. Direktor und Abteilungsleiter Sammlungen und Sondersammlungen, Herzogin Anna Amalia Bibliothek

16.00 Uhr I Vortrag, Gespräch und Verkostung
Exotische Inspiration
Gesellige Tee-Kultur in Weimar um 1800
Dr. Jens Riederer, Weimar
Leiter des Stadtarchivs Weimar
Dr. Jens-Jörg Riederer, Spezialist in Sachen Kulturgeschichte des Tees, erläutert, wie der Tee nach Europa kam, wie er zubereitet wurde und wie er zur Goethezeit als Türöffner zwischen Adel und Bürgertum fungierte. Tanya Harding wird in die Zubereitung einführen und uns an einer Verkostung teilhaben lassen.

19.30 Uhr
Abendessen im Hotelrestaurant

Sonntag, 31. Dezember 2023

Frühstück

9.30 Uhr | Vortrag im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums
Ein Leser im Buch der Natur
Überlegungen zu Goethes Naturverständnis
„Die Natur“, so hat Goethe in Italien formuliert, „ist doch das einzige Buch, das auf allen Blättern großen Gehalt bietet.“ Als Botaniker, als Mineraloge, als Anatom und als Farbforscher hat sich Goethe in Theorie und Praxis der Natur zugewandt. Sein Naturverständnis bildet die Grundlage seiner Weltanschauung und seiner Dichtung. Zusammenhänge von wissenschaftlicher Praxis und deren Widerspiegelung in Goethes Poesie sollen im Vortrag beleuchtet werden.
Prof. Dr. Jochen Golz, Weimar
Ehrenpräsident der Goethe Gesellschaft in Weimar

11.00 Uhr | Führung und Rundgang
Natur, Naturwissenschaft und der Sammler Goethe
Ein etwas anderer Rundgang durch das Goethe-Wohnhaus und -Museum
Goethe war ein Universalgenie mit vielen Talenten und ein emsiger und ehrgeiziger Forscher: Er betätigte sich in Botanik, Mineralogie, Anatomie und Physik. Seine wissenschaftliche Arbeit brachte erstaunliche Ergebnisse zu Tage, die auch im Weiteren andere Forscher nutzten. Er trug im Laufe seines Lebens umfangreiche Sammlungen mit mehr als 50 000 Objekten zusammen. Er sammelte nicht nur Kunstobjekte, sondern auch Naturalien. In welchen Feldern ging er der Natur auf die Spur? Was lässt sich davon in seinem Haus aufspüren? Wie kamen die Dinge zu ihm, wie bewahrte er sie auf und wie nutzte er sie?

  • Martin Bröer, Weimar
  • Brigitta Ulferts, Weimar
    Stabsreferat Kulturelle Bildung, Klassik Stiftung Weimar

13.00 Uhr
Mittagessen im Hotelrestaurant

15.15 Uhr
Fahrt mit dem Reisebus zur Weimarhalle

16.00 Uhr I Besuch des Silvesterkonzertes
Kowskis tierische Eskapaden
Camille Saint-Saëns, Karneval der Tiere (Textfassung Loriot) und andere musikalische Überraschungen
Eine Silvesterparty war es zwar nicht, in deren Rahmen Camille Saint-Saëns‘ „Karneval der Tiere“ 1856 das Licht der Bühne erblickte, dafür aber eine garantiert nicht wenig freudentrunkene Karnevalsfeier beim Pariser Cellisten Joseph Lebouc. Jeder bringt mit, was er kann und mag, lautete die Ansage, und während die übrigen Gäste Quiche, Galette und Champagner herbeischleppten, machte Saint-Saëns kurzerhand das, was er am besten konnte: Er servierte vierzehn kleine, feine Petits fours in Tönen – Musikstücke, in denen er eine tierisch bunte Gesellschaft in die fantasievollen Kostüme seiner musikalischen Stilwelt steckt.
Doch was, wenn der Abend im Anschluss aus dem Ruder läuft? Wenn nach galanter Darbietung feinsinniger Miniaturen plötzlich Unvorhergesehenes geschieht und das Orchester kopflos vor Notenbergen sitzt? Ende, Schluss, Feuerwerk gestrichen? Seien Sie gespannt auf so manchen Ausflug in ungeahnte musikalische Gefilde.

Staatskapelle Weimar
Dominik Beykirch, Dirigent
Sebastian Kowski, Sprecher

18.15 Uhr
Rückfahrt mit dem Reisebus

19.30 Uhr
Festlich. Schwungvoll. Zuversichtlich.
Empfang und anschließendes Gala-Dinner, musikalisch begleitet vom Ensemble Leggiero
„Leggiero“ erfreut seine Zuhörer mit klassischer Unterhaltungsmusik auf hohem Niveau, wobei der Ensemblename zum Programm wird - leicht und anmutig, ungezwungen und perlend.
Unser Repertoire ist ein musikalischer Strauß aus Melodien von Operetten und Spielopern, Walzern, Polken, Wienerlied und Kaffeehausmusik.
Da die Musiker nicht nur aus Deutschland kommen, ist vor allem eine „europäisch-musikalische Union“ sehr wichtig. Die Musiker bringen Musik von Spanien quer über den Kontinent nach Russland und den Balkan gerne zu ihren Zuhörerinnen und Zuhörern.

Ensemble Leggiero:
Libor Kaltofen, 1. Violine
Maryna Gruner, 2. Violine
Izabela Arens, Violoncello
Simon Carstens, Kontrabass
Aya Kugele, Klavier
Daniel Blumenschein, Bariton

0.00 Uhr
Viel Glück!
Herzlich willkommen: Das Jahr 2024

Montag, 1. Januar 2024

Frühstück
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Herz-Jesu-Kirche (10.00 Uhr) bzw. eines evangelischen Gottesdienstes in der „Herderkirche“ (11.00 Uhr).

12.30 Uhr
Lunchbuffet im Hotelrestaurant

15.00 Uhr
Fahrt mit dem Reisebus nach Oßmannstedt

15.30 Uhr I Konzert
Die Kirche in Oßmannstedt. Kleines Orgelkonzert
Sebastian Roth, Orgel

16.00 Uhr
Fahrt mit dem Bus zum KulturGut Ulrichshalben

16.30 Uhr | Konzert
Schönheit auf dem Lande
Vom ehemaligen Rittergut zum KulturGut Ulrichshalben
Das Pianistenehepaar Helene und Sebastian Roth übernahm 2010 das großzügige Areal der einstigen Wasserburg Ulrichshalben mit Bauernhaus, Pferdestall, Dorfteich und Dorfkirche. Nach aufwändiger Restaurierung ist das Ensemble längst eine „Schönheit auf dem Lande“. Im ein­stigen Pferdestall ist mit dem Steinway-Flügel ein wunderbarer Konzertraum entstanden.

Neujahrsgala
Vorhang auf!
Junge Virtuosen in Konzert und Portrait. Meisterwerke aus drei Epochen

  • Helene Roth, Klavier
    Studium im Hauptfach Klavier an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar sowie an der Sibelius Akademie Helsinki, seit 2003 u. a. Tätigkeit als Pianistin, Klavierpädagogin, Mentorin und Jurorin
  • Sebastian Roth, Klavier
    Studium im Fach Klavier an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und an der Universität Mozarteum in Salzburg, Konzerte als Solist, Kammermusiker und Liedbegleiter national und international, Lehrtätigkeit in den Fächern Klavier und Kammermusik an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und dem Musikgymnasium Belvedere
  • Professor Thomas Steinhövel, Klavier
    Professor für Künstlerische Liedgestaltung und Werkstudium, Mitglied des Senats der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar und hier Lehrtätigkeit in den Fächern Klavier und Künstlerische Liedgestaltung; Konzerte als Solist, Kammermusiker und Liedbegleiter national und international

Dazu als junge Solistinnen und Solisten:

  • Elisabeth Merschdorf, Klavier
    Schülerin bei Helene Roth in Jena und seit 2013 bei Sebastian Roth. Sie besucht das Musikgymnasium Belvedere in Weimar. Sie ist mehrfache Preisträgerin von Wettbewerben wie z. B. dem Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. 2019 gewann sie den Stavenhagen-Preis (Greiz). Seit 2015 lernt sie zusätzlich Querflöte und war 2020 Stipendiatin der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.
  • Philipp Marian Roth, Klavier/Klarinette
    Seine Eltern unterrichten ihn im Fach Klavier seit seinem 4. Lebensjahr auf dem KulturGut Ulrichshalben. 2019 bestand er die Eignungsprüfung am Hochbegabtenzentrum der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar in den Hauptfächern Klavier und Klarinette. Seitdem wird er von Prof. Chr. W. Müller und Jan Doormann unterrichtet. Beim Wettbewerb Jugend musiziert 2020 errang er in den Kategorien Klavier und Klarinette die Höchstpunktzahl.
  • Ferdinand Roth, Trompete
    ist fünfzehn Jahre alt und seit acht Jahren in der Trompetenklasse von A. Michaelis in der Musik und Kunstschule Jena. Im Februar 2019 und Januar 2020 hat er bei „Jugend musiziert“-Regionalwettbewerben ein „Hervorragend“ erspielt.

18.15 Uhr
Rückfahrt mit dem Reisebus nach Weimar

19.30 Uhr
Neujahrsempfang und Abendessen im Hotelrestaurant

Dienstag, 2. Januar 2024

Frühstück
9.45 Uhr | Führung und Rundgang
Die Welt des Friedrich Justin Bertuch
Das Stadtmuseum Weimar
Selbstbewusst und repräsentativ zeigt sich das Anwesen von F.J. Bertuch, das heute das Stadtmuseum beherbergt. Auf den ersten Blick prägen der Hof sowie Goethe & Schiller die Stadt. Es sind Persönlichkeiten wie u.a. Bertuch, die durch ihre Initiative und ihren unternehmerischen Mut, Ideen und Waren der damaligen Welt an die Ilm bzw. mit ihren Waren und Ideen Weimar in die Welt brachten. Wissen wandelt sich zu Ware(n). Waren vermitteln Wissen.
Dr. Alf Rösner, Weimar
Direktor des Stadtmuseums Weimar

11.30 Uhr
Rückfahrt mit dem Reisebus nach Bensberg und Köln
Ankunft in Bensberg (ca. 17.15 Uhr) und Köln (ca. 18.00 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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