
Studierzimmer-Bett, ewiger Thee und geistige Tapetenthüren
Wohnkulturen der Goethezeit
Während der Goethezeit verliert das Wohnen seine Selbstverständlichkeit. In der neu entstehenden Ratgeberliteratur, wie dem Weimarer „Journal des Luxus und der Moden“, lässt sich eine Verschiebung vom repräsentativen Schauraum zum individuellen Lebensraum beobachten: „Zeige mir, wie Du wohnst, und ich sage Dir, wer Du bist“. Damit steigt nicht nur die Aufmerksamkeit für persönliche Komfortzonen, sondern ebenso für die räumlichen Rahmenbedingungen des Schreibens und Denkens. Johann Wolfgang von Goethe richtet den „ewigen Thee“ in seinem Vorderhaus als unerschöpflichen Gesprächsquell ein, während Ottilie von Goethe in der Mansarde die „Idee geistiger Tapetenthüren“ diskutiert.
Die Akademie geht den kulturhistorischen Veränderungen in den musealen Wohnräumen des klassischen Weimars nach und unterlegt diese mit den bildungstheoretischen und ästhetischen Debatten. Einbezogen wird die literarische Aneignung des Wohnens, welche nicht zuletzt an der Musealisierung des Dichterhauses mitwirkt.
Mitwirkung u. a.
Dr. Christiane Holm,
Germanistisches Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Ihr/e Referent/in
Die ausführlichen Programme zu den Goethe Akademien erscheinen jeweils ca. 8 Wochen vor der Veranstaltung.
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.