Mosel, Metz und Marcus Aurelius
Trier und die Römische Kaiserzeit in der Provinz
Wieder einmal bereitet das Rheinische Landesmuseum Trier zusammen mit dem Simeonsstift nahe der Porta Nigra eine bedeutende Ausstellung vor. Dieses Mal ist eine der größten Kaisergestalten der hohen römischen Kaiserzeit, Marc Aurel (121–180 n.Chr.), der Kristallisationspunkt für eine breite Präsentation der heidnisch-römischen Kultur. Zusammen mit seinen Vorgängern Trajan und Hadrian steht Marc Aurel für das Zeitalter der größten Macht- und Prachtentfaltung des antiken Kaiserreiches. Persönlich gilt er daneben durch sein philosophisches Hauptwerk, die „Selbstbetrachtungen“, als bedeutender Denker und später Vertreter der Stoa. Seine vernunftgeleiteten und gemeinwohlorientierten Aphorismen zählen heute zur Weltliteratur.
Auch wenn die kaiserliche Glanzzeit der Moselmetropole Trier erst zweihundert Jahre nach Marc Aurel mit der Familie Kaiser Konstantins und dem Frühchristentum einsetzt, so war die Stadt doch im prosperierenden zweiten Jahrhundert bereits eine wichtige Civitas der römischen Provinz. Die Mosel als verbindendes Element führt flussaufwärts in weitere bedeutende Siedlungen, wo etwa das nahe Metz einen ganz ähnlichen Aufschwung nahm wie Trier. So zeigen auch die Domkirchenfamilie in Trier und die Kathedrale von Metz manche Gemeinsamkeit – vor allem die mittelalterlichen und neuzeitlichen Glasmalereien in Metz stellen herausragende Kunstwerke dar. Grund genug, der lothringischen Provinzhauptstadt ebenfalls einen Besuch abzustatten.
Ihr/e Reiseleiter/in
Montag, 6. Oktober 2025
Individuelle Anreise nach Trier ins Hotel Park Plaza****s, in der Altstadt und unmittelbarer Nähe zum Hauptmarkt gelegen.
15.00 Uhr
Trier – Etappe zur Weltmacht
Ein erster Spaziergang durch Trier öffnet das Tor zur Vergangenheit des UNESCO-Welterbes: Vom mittelalterlichen Marktplatz geht es zum Wahrzeichen des römischen Triers, der Porta Nigra, vorbei an den Bauten des Dombezirkes, später dann zur spätrömischen Kaiserresidenz mit der herrlich weiträumigen Aula und den unvollendet gebliebenen kaiserlichen Thermenanlagen. Weitere Bäder der Kaiserzeit wurden unweit der römischen Moselbrücke und am mittelalterlichen Viehmarkt freigelegt.
Dienstag, 7. Oktober 2025
Von Kaisermacht und „Guter Herrschaft“
Die große Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum macht am Vormittag mit Leben, Werk und Bedeutung Kaiser Marc Aurels bekannt und führt mit 300 Ausstellungsstücken aus internationalen Museen in das Römische Reich des 2. Jahrhunderts. Aber auch die Dauerausstellung mit der Gräberstraße von Neumagen, den städtischen Funden aus dem römischen Trier und den Resten großartiger Landgüter der Umgebung lohnen einen genaueren Blick.
Nachmittags vertieft und erweitert sich im Museum Simeonstift das Bild des Kaisers Marc Aurel ins Universelle: Was bedeutet „Gute Herrschaft“? Wie blickten die Kaiser des Mittelalters, die Historiker und Philosophen der Renaissance und der Neuzeit auf den antiken Herrscher?
Mittwoch, 8. Oktober 2025
Zwischen Gallien und Germanien – die Mosel
Einst waren es wohl drei Tagesreisen moselaufwärts, bis man von Trier bis nach Metz gelangte. Ebenso keltisch-gallisch und römisch geprägt, bietet das Musée de la Cour d’Or in Metz eine perfekte Ergänzung zum Rheinischen Landesmuseum in Trier: Grabdenkmale, Beigaben, Götterbilder des allgemeinen und des regionalen moselländischen Pantheon sowie die Entwicklung der Region vom Römerreich über Merowinger und Franken bis ins frühmittelalterliche Lotharingien werden in großer Fülle präsentiert.
Die kleine Altstadt von Metz lagert sich um die Kathedrale, die, darin Triers Domkirche ähnlich, einst aus dem Zusammenschluss mehrerer eigenständiger Kirchen entstand. Stark restauriert bietet sie sich heute als gotischer Bau dar und weiß durch eine Fülle herrlicher Glasmalereien vom Mittelalter bis in die Moderne, darunter Fenster von Marc Chagall, zu beeindrucken.
Donnerstag, 9. Oktober 2025
Vom Heidentum zum Christentum
Triers große Zeit beginnt mit dem Aufenthalt der Familie Kaiser Konstantins des Großen an der Mosel und mit der Tolerierung des Christentums. Es entstehen über spätrömischen Prachträumen gewaltige Kirchenbauten für die Herrenreliquien der Stadt, darunter zuvörderst der Heilige Rock Jesu Christi, aufbewahrt im Trierer Dom, der ältesten Bischofskirche Deutschlands. Die spannende Geschichte dieses Zentrums kirchlicher Macht erzählt das benachbarte Dommuseum.
Am frühen Nachmittag (ca. 14.00 Uhr) erfolgt die individuelle Rückreise von Trier zurück in die Heimat.
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.