Ferienakademie - Toskana - Thomas-Morus-Akademie Bensberg
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Bildkunst im Garten Gottes

Gärten und Skulpturenparks in der Toskana

Die Toskana wurde von jeher als Garten Gottes in Italien betrachtet. Die fruchtbaren Ebenen rund um den Arno, die naturbelassenen Küstenzonen des Nationalparks Maremma, die Apuanischen Alpen und die Weinberge des Chianti waren immer inspirierende Kulisse für Gärten und Parks. Von den Gutshöfen der Römerzeit über die Villen der Medici führt eine kontinuierliche Linie zu den modernen Skulpturenparks der vergangenen 50 Jahre. Ausgangspunkt der Reise ist eine ländlich gelegene Villa in der Nähe von Siena, von der aus Landschaft und Gärten der Toskana sternförmig erkundet werden.

Ihr/e Reiseleiter/in

Sonntag, 13. Oktober 2024
Flug mit Air Dolomiti von Frankfurt (12.25 Uhr) nach Florenz (13.55 Uhr) und Transfer zum Villa Curina Resort.
Zeit, um in Ruhe anzukommen und z. B. die nahe gelegene Kapelle San Liberato zu entdecken, die aus dem 16. Jahrhundert stammt und 1573 von Arcangelo Salimbeni bemalt wurde. Die Fresken im Inneren stellen aufgrund der Menge und der Bedeutung der Szenen aus dem Alten und Neuen Testament ein beachtliches künstlerisches Werk dar. Nicht umsonst wird das Oratorium von Curina auch die kleine „Sixtinische Kapelle des Chianti“ genannt.


Montag, 14. Oktober 2024
Ein Ort, darin sich Schicksale kreuzen - Tarot im Avantgardegarten
Gelungener Auftakt für die Gartenkunst der kommenden Tage ist der Tarotgarten der franko-amerikanischen Bildhauerin Niki de Saint Phalle, die sich ab 1979 eine surreale Gegenwelt schuf. Zusammen mit Jean Tinguely kreierte sie einen meditativen Park mit 22 Figuren, die den Arkana des Tarotspiels entstammen und riesenhafte Formate annehmen. Mithilfe lokaler Kunstschaffender schuf Saint Phalle eine Komposition, die sehr alte italienische Traditionen aufgreift wie sie auch beim Sacro Bosco von Bommarzo, der Villa Demidoff von Pratolino oder der Medici-Villa in Castello zu sehen sind. Laut der Bildhauerin ist „Das Leben (...) wie ein Kartenspiel; wir werden geboren, ohne die Regeln zu kennen, aber jeder von uns muss mit dem Blatt spielen, das er bekommt.“ Auch damit greift de Saint Phalle eine spezifisch italienische und vor allem neapolitanische Tradition auf, die an den im Tagestitel frei zitierten Text von Italo Calvino erinnert.
Parco Naturale della Maremma – Die Serengeti der Toskana
Am Rand des Tyrrhenischen Meeres liegt der Parco Naturale della Maremma, ein Naturschutzgebiet, das im Gegensatz zum Tarotgarten ein weitgehend naturbelassenes und intaktes Ökosystem darstellt. Weiden und Pinienwälder, Lagunen und Sümpfe, felsige Hänge und Steineichen bilden eine der reizvollsten Landschaften der Toskana, die man per Kutschfahrt erkunden kann.


Dienstag, 15. Oktober 2024
Prachtentfaltung und Tugend­labyrinthe – Die Gärten der Medici
Der Tag widmet sich den manieristischen Vorläufern postmoderner Gärten. Seit dem 14. Jahrhundert zog sich die Florentiner Oberschicht im Sommer aufs Land zurück und baute sich repräsentative Villen. Man züchtete exotische Pflanzen und schuf allegorische Skulpturenprogramme. Die Villa Medici von Castello z.B. wurde ab 1538 zu einem einzigartigen Paradiesgarten voller Brunnen, Wasserläufe und Zitrusbäume. Er erzählt in Allegorien von der guten Herrschaft der Tyrannen über ihr Territorium. Eine Grotte voller Tiere, die ehemals durch den Gesang einer Orpheusstatue besänftigt wurden, versinnbildlicht dieses „Buon Governo“.
Ganz ähnlich repräsentieren die Villa La Petraia und der dazugehörige Garten die Dynastie der Medici. Nur noch in Fragmenten erhalten ist die Villa Demidoff, heute ein englischer Landschaftsgarten, der mit allegorischen Pavillons und Statuen geschmückt ist - ein idealer Ort für einen Spaziergang. Einer der Höhepunkte ist die haushohe Statue des Koloss der Apenninen aus der Werkstatt Giambolognas.
Nördlich von Florenz erhebt sich das antike Fiesole. In der Renaissance schufen hier unter anderem die Medici kleine Villen mit Blick auf die Florentiner Domkuppel.


Mittwoch, 16. Oktober 2024
Krone der Südtoskana – Siena und seine Gärten
Ein Kontrastprogramm bietet die noch immer spätmittelalterliche Stadt Siena, deren Malerei die frühesten Landschaftsdarstellungen Italiens hervorgebracht hat. Nach einer Besichtigung des Doms und des wohl ältesten mittelalterlichen Spitals Europas geht es vor die Stadt zur Villa Origo, die von der berühmten Historikerin Iris Origo und dem englischen Gartenarchitekten Cecil Pinsent zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk umgestaltet wurde. Ein klassisches „Apericena“ mit regionalen Spezialitäten im angrenzenden Lokal lädt ein, den Tag entspannt Revue passieren zu lassen.


Donnerstag, 17. Oktober 2024
Eat Art und Wein – Der Chianti und Daniel Spoerri
Gut bekannt mit Niki de Saint Phalle war der rumänisch-schweizerische Künstler und Tänzer Daniel Spoerri. In Seggiano hat Spoerri einen großen Skulpturenpark mit eigenen Werken und Exponaten von Freunden angelegt. Über 100 Arbeiten von ca. 50 Kunstschaffenden treten in einen faszinierenden Dialog mit der Landschaft.
Inszeniert wie eine Theaterkulisse wurde die Stadt Pienza durch den Piccolomini-Papst Pius II. im 15. Jahrhundert mit dem spektakulären Blick auf den Monte Ammiata errichtet. Auch hier fand sich der Gegensatz zwischen strenger Ordnung und milder grüner Natur, die dem Papst unterworfen zu sein schien. Der Tag wird abgerundet durch eine Weinprobe im Chianti.


Freitag, 18. Oktober 2024

Den Abschluss bildet ein kleines, noch nicht vom Tourismus geflutetes Städtchen: Pistoia. Den sehr ursprünglichen Ort prägen Bauten im charakteristischen grünen Serpentin und weißen Carrara-Marmor. Berühmt sind hier die Kanzel Giovanni Pisanos in Sant’Andrea sowie der Dom San Zeno und die Taufkapelle. Von hier aus geht es nach einer individuellen Mittagspause zurück in die kühleren nordischen Gefilde. Rückflug mit Air Dolomiti von Florenz (18.50 Uhr) nach Frankfurt (20.25 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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