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Der Schlüssel zu allem

Griechen, Römer und Normannen in Sizilien

Auch wenn die ersten griechischen Kolonien auf Sizilien an der Ostküste gegründet wurden, so finden sich die umfangreichsten archäologischen Stätten doch im Westen der größten Mittelmeerinsel. In Segesta, Selinunt und Agrigent stehen die Tempelsäulen noch aufrecht. Die Zeugnisse griechischer, phönizischer und römischer Kultur liegen nicht wie in Syrakus unter modernen Städten begraben. Jahrhunderte nach dem Untergang des römischen Imperiums erstrahlte das westliche Sizilien dann unter den Königen und Kaisern der Normannen und Staufer: Der Goldglanz byzantinischer Mosaik-Zyklen schimmert in Palermo und Cefalù in romanischen Domen mit islamisch beeinflussten Kuppeln und bemalten hölzernen Gewölben. Reiche Figurenkapitelle formen in Monreale den Kreuzgang eines königlichen Klosters. All diese Herrlichkeit verfiel später unter den dekadenten Herrschern der Neuzeit. Die immerwährende Klage über diesen Niedergang wurde in Giuseppe Tomasi di Lampedusas „Leopard“ zu Weltliteratur. Dennoch hatte Goethe, wie meist, recht: „Italien ohne Sizilien gibt kein rechtes Bild in der Seele. Diese Insel erst ist der Schlüssel zu allem.“

Ihr/e Reiseleiter/in

Dienstag, 12. September 2023
Benvenuti in Sicilia!
Flug mit Eurowings von Köln/Bonn (9.50 Uhr) nach Palermo (12.15 Uhr). Fahrt über den beliebten Badeort Mondello und das Heiligtum von Santa Rosalia im Vorgebirge des Monte Pellegrino zum NH Hotel Palermo****.

Mittwoch, 13. September 2023
La Splendida e la Miseria: Palermo
Glanzvolle Kirchen und vernachlässigte Paläste liegen in der Altstadt dicht beieinander wie der ausführliche Spaziergang zeigt: Vorbei an der Oper und durch das Marktviertel geht es zu den Normannenkirchen Santa Maria und San Cataldo, wo sich griechische und islamische Architektur mit strahlender byzantinischer Mosaikkunst mischen. Im Dom fand Kaiser Friedrich II. im Porphyrsarkophag seines Großvaters, des Normannenkönigs Roger II., die letzte Ruhe. Dieser baute die großartige Cappella Palatina. Auch im Kloster San Giovanni gab es einst eine Grablege der Normannenfürsten.

Donnerstag, 14. September 2023
Entlang der Nordküste
Ein markanter Felsen beschattet in Cefalù den ältesten Normannendom Siziliens. Hier sollten die Könige in Ewigkeit ruhen, doch Palermo siegte im Streit und so blieb der Dom Fragment. Kraftvoll, romanisch streng und byzantinisch goldglänzend „erzählt“ er vom Aufstieg der normannischen Raubritter zu den königlichen Herren Unteritaliens. Vorbei an den Ruinen des Zeus-Tempels von Himera geht es nachmittags zurück an die Conca d‘Oro, die „Goldene Muschel“, wie die Hafenbucht Palermos genannt wird. Hoch am Capo Zafferano lag einst eine römische Siedlung, in deren Villen das Leben so dekadent war wie später in den nahen Barockpalästen von Bagheria, den Schauplätzen von Lampedusas „Leoparden“.

Freitag, 15. September 2023
Von den Normannen zu den Griechen
Nach einem kurzen Besuch des Archäologischen Museums von Palermo folgt die Fahrt nach Monreale. Dort steht mit dem Dom, eigentlich Benediktinerabteikirche, die letzte prachtvolle, aber hybride Blüte der Normannenkunst Siziliens. Neben den Mosaiken ist vor allem der Kreuzgang aus der frühen Stauferzeit mit den unzähligen Figurenkapitellen beachtenswert. Tagesziel ist das Visir Resort & Spa**** in Mazara del Vallo.

Samstag, 16. September 2023
Riesenhafte Ruinen an der Südküste
Der Tag ist ganz den Griechen gewidmet: Aus den Steinbrüchen bei Campobello wurden einst die Säulentrommeln für die monumentalen Tempel von Selinunt gebrochen. Die Hafenstadt mit ihrer Akropolis, den Wohn- und Festungsbauten, vor allem aber mit ihren sowohl bescheidenen als auch gigantischen Sakralbauten erschließt sich bei ausgiebigen Spaziergängen. Eine gemeinsame Mittagseinkehr in einem Fischrestaurant im nahen Küstenort unterbricht die archäologischen Studienwege auf das Angenehmste.
Am Abend bietet sich die Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Vorabendgottesdienstes in Mazara del Vallo.

Sonntag, 17. September 2023
Die windige Westküste
Aus den vielen Schiffswracks an der sturmumtosten Westküste vor Mazara del Vallo und Marsala konnten bedeutende Funde geborgen werden, darunter griechische Bronzen, die den Glanz des klassischen griechischen Siziliens widerspiegeln. Doch nicht die Hellenen allein siedelten an den Küsten, auch die Phönizier unterhielten hier Handelsniederlassungen. Auf der Insel San Pantaleo, die nach einer kurzen Überfahrt erreicht wird, sind die Ruinen in den Salzlagunen bei Trapani beredte Zeugen jener Zeit. Im Museo Giuseppe Whitaker ist der „Jüngling von Mozia“ einen Blick wert: Die große Marmorstatue, die erst 1979 entdeckt wurde, gibt bis heute Rätsel auf. Vom Berg Erice bei Trapani erschließt sich ein weites Panorama über hellenisch wirkende Küsten. So gilt es hier, Aeneas zu gedenken, der – der Mythologie zufolge – zu Ehren seiner Mutter Aphrodite am Erice Spiele veranstaltete und hier seinen Vater Anchises begraben musste.

Montag, 18. September 2023
Entlang der Südküste
Neben Selinunt war Agrigent die bedeutendste griechische Stadt an der Südküste. Das hochgelegene Tal der Tempel ist seit jeher Ziel der Reisenden, schon Goethe zeichnete hier Säulen und Felsen. Wie in Selinunt zeugt die lange Reihe der teils riesenhaften Tempel aber auch vom Hochmut der griechischen Stadttyrannen. So blieb manches unvollendet oder wurde von siegreichen Feinden planvoll wieder zerstört. Glanzvolle Hochkulturen und das Elend immerwährender Fehden und Kriege lassen sich an den Ruinen ablesen. Wohl auch aus diesem Grund trägt der schönste Tempel den Namen „Concordia“: Eintracht.

Dienstag, 19. September 2023
Arrivederci Sicilia!
Fahrt von Mazara del Vallo zum Flughafen von Palermo und Flug mit Eurowings (12.55 Uhr) nach Köln/Bonn (15.20 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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