Zwischen Adria und Apennin
Die italienischen Marken
Während die Adriaküste touristisch seit langem erschlossen ist, blieb das malerische Hinterland der Marken weitgehend unbekannt. Neben romanischen Kirchenbauten in eindrucksvoller Landschaft warten die Marken auch mit einigen Berühmtheiten auf: Der romantische Dichter Giacomo Leopardi wurde in Recanati geboren und das Geburtshaus Gioachino Rossinis ist in Pesaro zu besichtigen. Urbino, einst Modell eines idealen Hofes, steht heute auf der Welterbeliste der UNESCO. Während Raffael seine Geburtsstadt verließ, beschloss der Renaissancemaler Lorenzo Lotto sein Leben im Marienwallfahrtsort Loreto. Dem Werk Lottos begegnet man im Palazzo Apostolico von Loreto und in Jesi, wo Stauferkaiser Friedrich II. zur Welt kam. Auch an Naturschönheiten sind die Marken reich. Besonders eindrucksvoll wird das Erlebnis dort, wo sich Natur und Kunst verbinden, wie beim Blick von der romanischen Kirche Santa Maria di Portonovo über die Adria. San Vittore alle Chiuse hingegen präsentiert sich vor malerischer Felskulisse.
Ihr/e Reiseleiter/in
Mittwoch, 24. April 2024
Flug mit Lufthansa von Frankfurt (12.40 Uhr) nach Bologna (14.00 Uhr) und Transfer zum Hotel Villa Quiete****.
Donnerstag, 25. April 2024
Pesaro - Rossini und Bellini
Im maritim gelegenen Pesaro warten zahlreiche musische und sakrale Schätze. Dort steht das Geburtshaus des Komponisten Gioachino Rossini, dessen Werke heute ins Repertoire jedes Opernhauses gehören. Das Städtische Museum im Palazzo Mosca bewahrt als kostbarsten Schatz nicht nur das berühmte Pesaro-Altarbild, sondern auch eine monumentale Altartafel des venezianischen Malers Giovanni Bellini. In der äußerlich bescheidenen Synagoge aus dem 16. Jh. kann man der kulturell reichen, dennoch bewegten Geschichte der Juden in den Marken nachspüren. Im Kontrast dazu prunkt die Kathedrale mit spätantiken bzw. frühmittelalterlichen Mosaiken.
Freitag, 26. April 2024
Recanati und Loreto - Kunst und Frömmigkeit
In der Villa Colloredo Mels in Recanati werden wichtige Werke von Lorenzo Lotto gezeigt. Ein Spaziergang führt zum Colle del Infinito, der Giacomo Leopardi zu einem seiner berühmtesten Gedichte inspirierte. Der Palazzo der Leopardi ist ein imposantes Werk neoklassizistischer Architektur. Loreto steht ganz im Zeichen der Wallfahrt zur Santa Casa, die den Kern einer gewaltigen Basilika bildet. Die Sakristeien enthalten Fresken von Melozzo da Forli und Luca Signorelli. Im Palazzo Apostolico ist ein Museum für christliche Kunst eingerichtet.
Samstag, 27. April 2024
Urbino - Ideal der Renaissance
Der Hof der Montefeltro galt der Renaissancegesellschaft als Modell. Der Herzogspalast beherbergt heute neben dem berühmten Studiolo der Montefeltro die exquisite Kunstsammlung der Nationalgalerie. Piero della Francesca schuf wichtige Werke im Auftrag des Federico da Montefeltro, der mit seinem deformierten Riechorgan als „Nase Europas“ in die Geschichte eingegangen ist. Auch das Geburtshaus des Malergenies Raffael ist im Dunstkreis des Palazzo Ducale zu finden.
Sonntag, 28. April 2024
Ancona - Hauptstadt und Hafen
Der Kontrast zwischen den modernen Hafenanlagen und dem römischen Triumphbogen für Kaiser Trajan in der Hauptstadt der Marken könnte nicht größer sein. Die Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes bietet sich in der heutigen Kathedrale, die über einem vorchristlichen Tempel errichtet wurde. Ein Abstecher ins Diözesanmuseum erlaubt einen Blick in die lange Geschichte des Bischofsitzes. In der Unterstadt ist die romanische Kirche S. Maria della Piazza zu entdecken. Das antike Erbe lässt sich im Archäologischen Nationalmuseum bewundern. Über eine Panoramastraße geht es in die Hügellandschaft des Monte Cónero zur romanischen Kirche Santa Maria di Portonovo vor atemberaubender Kulisse.
Montag, 29. April 2024
Felsengestein - von Natur oder Menschenhand geformt
Die Abbazia di Sant’ Urbano und die Kirche San Vittore alle Chiuse gehören zu den einprägsamsten romanischen Bauten der Marken. Die Lage San Vittores vor schroffer Felskulisse kann einstimmen auf die gewaltige Tropfsteinhöhle von Frasassi, deren schönste Säle im Rahmen einer Führung durchwandert werden. Wieder auf der Erdoberfläche angelangt, geht es weiter zur mittelalterlichen Einsiedelei S. Maria infra Saxa, die nur nach steilem Aufstieg zu Fuß zu erreichen ist. Belohnt wird man durch den Anblick des neben dem Eremo errichteten Tempietto Valadier, dessen klassizistische Zierlichkeit mit der rauen Felsgrotte, in die er hineingebaut ist, fast bizarr kontrastiert.
Dienstag, 30. April 2024
Jesi und Helvia Recina
Auf dem Marktplatz von Jesi kam 1194 in einem eigens aufgestellten Zelt Friedrich II. zur Welt. Das wechselvolle Schicksal der Stadt blieb eng mit dem der Staufer verbunden, wie noch der Vorhang des klassizistischen Teatro Pergolesi zeigt. Das 1798 eröffnete Haus gehört zu den über 100 Theatern in den Marken, die typisch auch für die kleineren Kommunen sind. Weniger theatralisch geht es im Palazzo Pianetti zu, dessen Sammlung Meisterwerke von Lorenzo Lotto zeigt. Auch ein Theater, jedoch in Gestalt römischer Ruinen, weist die archäologische Fundstätte von Helvia Recina auf.
Mittwoch, 1. Mai 2024
Ascoli - Stadt aus Travertin
Von den Kirchen und Palästen in Ascoli Piceno, Kulturhauptstadt Italiens 2024, geht wegen des hellen Baumaterials ein einzigartiger Glanz aus. Sogar die Piazza del Popolo ist mit einem Teppich aus Travertin ausgelegt und wird zum „salotto“, dem Wohnzimmer unter freiem Himmel. In der Pinacoteca und im Diözesanmuseum kann man den venezianischen Maler Carlo Crivelli kennenlernen, der sein Hauptwerk in den Marken schuf. Der Dom S. Emidio trägt den Namen des ersten Bischofs von Ascoli, der aus Trier stammte. Es bleibt Zeit, die typischen gefüllten Oliven aus Ascoli oder eine Anisetta im historischen Caffè Meletti zu kosten.
Donnerstag, 2. Mai 2024
Arrivederci!
Nach dem Frühstück besteht Gelegenheit für einen letzten Bummel durch das mittelalterliche Dorf Montecassiano, bevor der Weg am frühen Nachmittag nach Bologna führt. Rückflug mit Lufthansa (18.20 Uhr) nach Frankfurt (19.50 Uhr).
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.