Hamburger Kunsthalle, Edvard Munch, Elke WalfordKulturmetropole Hamburg
Hanseatische Pracht und musikalische Raffinesse
Hamburg ist eine Stadt voller Kontraste: traditionsbewusst und hanseatisch geprägt, zugleich modern, weltoffen und von internationaler Ausstrahlung. Die Kaufmannsstadt an Elbe und Alster bewahrt in ihren Kontoren und Speicherbauten den Geist vergangener Jahrhunderte, während sie mit moderner Architektur wie der Elbphilharmonie neue Maßstäbe setzt. Prächtige Bürgerhäuser, großzügige Parks und herausragende Kunstsammlungen prägen das Bild der Stadt. Die Kunsthalle mit Meisterwerken von Caspar David Friedrich bis in die Gegenwart, die Speicherstadt mit ihrem roten Backstein und die Alster mit ihren Uferwegen erzählen von der Geschichte, Schönheit und Lebensart Hamburgs. Und spätestens, wenn die Musik in der Elbphilharmonie erklingt, offenbart sich die Hansestadt als Kulturmetropole von europäischem Rang.
Ihr/e Reiseleiter/in
Montag, 20. April 2026
Moin, Hamburg!
Individuelle Anreise ins Reichshof Hotel**** Hamburg.
14.00 Uhr
Orte offiziellen Prunks – Rathaus und Stadtkirchen
Bei einem ersten Spaziergang geht es an der Binnenalster vorbei zum prächtigen Hamburger Rathaus, das nach dem großen Stadtbrand von 1842 entstand – symbolisch für eine Wiedererstehung der Metropole wie ein Phoenix aus der Asche. Die historistische Inneneinrichtung hat bis ins Detail die Bomben des Zweiten Weltkriegs überlebt und zeugt von Weltoffenheit und Selbstbewusstsein der Bürgerschaft. Die beiden benachbarten Hauptkirchen wiederum stehen für das enge Verhältnis von Rat und Religion im Spätmittelalter. Die Petrikirche geht auf die Zeit um 1300 zurück und wurde nach dem Stadtbrand wiedererrichtet. Wie das Rathaus überlebte sie die Brände des Weltkriegs. Der Abend klingt im prachtvollen Speisesaal des Hotels aus, der an die große Blütezeit um 1900 erinnert.
Dienstag, 21. April 2026
Meisterwerke in Kunst und Natur
Die Kunsthalle Hamburg entstand durch bürgerliche Stiftungen der vergangenen 160 Jahre. In drei Bauten aus Historismus, Neoklassizismus und Postmoderne wird ein Schatz bewahrt, der vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart reicht – darunter der Altar aus der Petrikirche, Werke von Caspar David Friedrich und Édouard Manet. Die Sonderausstellung „Malfluss = Lebensfluss“ stellt die Malerin Maria Lassnig in den Mittelpunkt und setzt ihre Arbeiten in Dialog mit Edvard Munch. Munch gilt als Urvater der abstrakten Expressionisten, der Action Painter und der Neoexpressionisten ab den 1970er Jahren. Lassnigs Werk, das den eigenen Körper und dessen Leiden ins Zentrum stellt, ist oft ironisch gebrochen und experimentiert sogar mit dem Medium des Zeichentricks – bleibt dabei aber erkennbar von Munch beeinflusst.
Der Nachmittag gehört dem grandiosen Hamburger Park „Planten un Blomen“. Als die Hamburger ihre Wälle und Mauern zu Beginn des 19. Jh. schliffen, wurde die erste Platane gepflanzt. Heute erstreckt sich ein weitläufiges Grün mit Rosengarten, alten botanischen Anlagen und einem japanischen Garten mit Teehaus – eine grüne Idylle, die mitten in der Stadt Ruhe und Schönheit entfaltet.
Mittwoch, 22. April 2026
Klangwelten in Backstein
Die Hamburger Speicherstadt entstand, als die Hansestadt 1881 dem Deutschen Zollverein beitrat und einen neuen Freihafen anlegte. Dem Krieg zum Trotze sind viele der Backsteinbauten mit ihren Anklängen an mittelalterliche Speicher und gotische Kirchen erhalten und bilden den Übergang in die neue Hafenstadt, deren Spitze in triumphaler Geste die Elbphilharmonie krönt – finanziell umstritten, musikalisch aber fruchtbringend. Das Katharinenviertel nebenan ist – durch Fachwerkhäuser aus der Zeit vor 1842 – noch ein Stück Althamburg mit Fleetblick. Nach einem Mittagessen in dieser Idylle geht es in die Deichtorhallen, wo eine Sonderausstellung die libanesische Malerin Huguette Caland präsentiert, die Erfahrungen aus drei Kontinenten in ihrer farbintensiven Malerei vereint.
20.00 Uhr I Besuch des Konzertes in der Elbphilharmonie
Felix Mendelssohn Bartholdys „Italienische“ (Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90) und Igor Strawinskys „Pulcinella“ (Ballett in einem Akt mit drei Solostimmen)
Ausgeführt wird das Programm von der renommierten Tschechischen Philharmonie, einem der traditionsreichsten und zugleich bedeutendsten Klangkörper Europas. Das Orchester wurde bereits im 19. Jahrhundert gegründet und gilt bis heute als musikalisches Aushängeschild Prags und Botschafter tschechischer Klangkultur. Seine Interpretationen verbinden technische Brillanz mit einer besonderen Wärme des Tons, die in den großen Konzerthäusern der Welt gefeiert werden. Geleitet wird die Aufführung von Semyon Bychkov, bekannt für seine kraftvollen, energiegeladenen Lesarten ebenso wie für seine klangliche Präzision und interpretatorische Tiefe.
Mitwirkende: Tschechische Philharmonie, Catriona Morison (Mezzosopran), Martin Mitterrutzner (Tenor), Jongmin Park (Bass), Semyon Bychkov (Dirigent)
Donnerstag, 23. April 2026
Die Schönheit der Dinge
Den Schlusspunkt dieser Reise setzt das Museum für Kunst und Gewerbe, eines der bedeutendsten Häuser seiner Art in Deutschland. Bereits das historische Gebäude aus dem 19. Jahrhundert vermittelt den Charakter einer Schatzkammer. In seinen Sälen entfaltet sich eine faszinierende Reise durch die Geschichte des Kunsthandwerks: von kostbaren Möbelstücken des Spätmittelalters über kunstvoll gestaltete Alltagsgegenstände bis hin zu avantgardistischem Design der Gegenwart. Die sogenannten „Period Rooms“ lassen ganze Epochen lebendig werden, während Einzelstücke wie eine reich verzierte Frontstollentruhe oder die expressive Tanzmaske von 1923 zeigen, wie sehr sich Schönheit und Funktion im Lauf der Zeit gewandelt haben. Wer die Räume durchschreitet, spürt, dass es hier nicht nur um Handwerk, sondern um die Gestaltung von Lebenswelten geht.
Gegen 12.00 Uhr endet das Programm im Museum für Kunst und Gewerbe. Anschließend gemeinsamer Rückweg zum Hotel und individuelle Heimreise.
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.


Wilfried Pohnke auf Pixabay







Städel Museum, Frankfurt am Main
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