Ferienakademie - Berlin - Thomas-Morus-Akademie Bensberg
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Am Puls der Zeit

Ein Streifzug durch die Berliner Museumslandschaft

In den letzten Jahren ist in Berlin eine reiche Museumslandschaft entstanden, deren Herz unbestritten die Museumsinsel bildet. Nach langer Vorbereitung, endlosen Diskussionen und etlichen Konzeptänderungen wurde im September 2021 das Humboldt Forum in einer Rekonstruktion des Berliner Schlosses eröffnet. Damit zeichnet sich eine Vision der Berliner Mitte ab, die einerseits die barocke und klassizistische Architektur des „Spree-Athens“ wiedererstehen lässt, andererseits ein kulturelles Zentrum mit Objekten der ganzen Welt und Weltgeschichte schafft – vom Jahrtausende alten Goldhut im Museum für Vor- und Frühgeschichte bis zum Königsthron aus dem afrikanischen Bamum im Humboldt Forum. Auch die Neue Nationalgalerie im Bau von Mies van der Rohe wurde nach mehrjähriger Renovierung 2021 wiedereröffnet, während das Jüdische Museum mit einer neu konzipierten Ausstellung aufwartet. Ein idealer Zeitpunkt, um Berlin und seinen Sammlungen einen Besuch abzustatten.

Ihr/e Reiseleiter/in

Dienstag, 11. April 2023
Individuelle Anreise zum Hotel NH Collection Berlin Mitte Friedrich­strasse****.
14.30 Uhr
Das facettenreiche 19. Jahrhundert
Ein erster Rundgang widmet sich Berlins neuer Mitte. Der Fokus liegt zunächst auf der Alten Nationalgalerie mit ihrer Sammlung des 19. Jahrhunderts und der beginnenden Moderne. Der liebevoll rekonstruierte Museumsbau ist Schatzhaus für die Malerei und Skulptur des Berliner Klassizismus, der Romantik und der Impressionisten. Die progressive Ankaufspolitik der Alten Nationalgalerie legte den Grundstein für die zahlreichen Sammlungen der Moderne in Berlin. Anschließend wird die städtebauliche Umgebung des nahegelegenen Humboldt Forums erkundet.

Mittwoch, 12. April 2023
Modern und zeitgenössisch
Am zweiten Tag geht es in die westliche Antwort auf die Ostberliner Museumsinsel. Durch die Teilung der Berliner Sammlungen bis 1989 entstand hier mit Philharmonie, Neuer Nationalgalerie, Staatsbibliothek, Gemäldegalerie und Kunstgewerbemuseum ein neues, durch die Moderne charakterisiertes Kulturzentrum Westberlins, das sich bewusst vom Prunk der Museumsinsel absetzte. Die aktuelle Ausstellung in Ludwig Mies van der Rohes Neuer Nationalgalerie führt die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Avantgardeströmungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor Augen. Anlässlich seiner Wiedereröffnung widmet sich ein eigener Ausstellungsbereich der Geschichte des Baus und dem architektonischen Wirken seines Schöpfers. Die Kunst der Jahre nach 1975 wird im Hamburger Bahnhof gezeigt, der nachmittags auf dem Programm steht. Die dort ausgestellte Sammlung Marx bietet Werke von Beuys bis zur zeitgenössischen Kunst der Jetztzeit.

Donnerstag, 13. April 2023
Die Gegenwart und ihre Geschichte
Die unmittelbare Gegenwart wird im Kunstbunker Boros vorgestellt. In einem Flakbunker aus dem Zweiten Weltkrieg zeigt der Unternehmer Christian Boros in Sonderausstellungen seine umfangreiche Sammlung zeitgenössischer Kunst. Es sind fast ausschließlich noch junge Kunstschaffende, die sich jedoch auf den verschiedenen Biennalen und großen Kunstschauen schon einen Namen gemacht haben.
Das Jüdische Museum Berlin in Kreuzberg ist das größte seiner Art in Europa und mit dem spektakulären Museumsbau von Daniel Libeskind ein Publikumsmagnet. Die neu konzipierte Dauerausstellung wurde 2020 eröffnet und gibt mit mehr als 1 000 Objekten einen Überblick über jüdische Geschichte und Gegenwart in Deutschland.

Freitag, 14. April 2023
Lange Entwicklungslinien
Über fast das gesamte 18. Jahrhundert erstreckte sich die Errichtung von Schloss Charlottenburg. Die größte und bedeutendste Schlossanlage der Hohenzollern vereint Stilelemente des Barocks, des Rokokos und des Klassizismus. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Neuen Flügel, den Friedrich der Große nach Plänen von Knobelsdorff erbauen ließ. Im Erdgeschoss wird die exquisite königliche Sammlung mit Kunst des frühen 19. Jahrhunderts gezeigt, die Hauptwerke französischer Malerei umfasst. Der kurze Weg auf die andere Seite des Spandauer Damms führt in eine ganz andere Welt. Im östlichen Stülerbau zeigt nämlich die Sammlung Scharf-Gerstenberg Entwicklungslinien fantastischer Kunst von den Carceri Piranesis im 18. Jahrhundert über die Symbolisten und Max Klinger bis hin zu den Surrealisten Max Ernst, Hans Bellmer und Viktor Brauner.
Nachmittags schließt sich ein Rundgang durch das Galerienviertel rund um die Auguststraße an, das immer noch eine ganz eigene, durch die Leipziger Malerschule geprägte Note bietet.

Samstag, 15. April 2023
Ein Universalmuseum in hybridem Gewand
Das Humboldt Forum vereint Sammlungen zur Geschichte Berlins, Objekte aus der Historie des Schlosses und vor allem die berühmten asiatischen und ethnologischen Kollektionen Berlins, die früher in Dahlem aufbewahrt wurden. Die hybride, teils moderne, teils rekonstruierte Architektur bildet einen faszinierenden, wenn auch problematischen Rahmen für die grandiosen Sammlungen. Umstritten ist neben der imperialen Kulisse die Provenienzgeschichte der Objekte, die aber sehr klar dargestellt wird.
Verabschiedung und individuelle Rückreise (ab ca. 13.00 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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